Newsticker Februar: Aktuelles aus der Prozessindustrie Klagen gegen CO-Pipeline nach 16 Jahren abgewiesen

Von Wolfgang Ernhofer Lesedauer: 55 min

Im ständig aktuellen News-Ticker fasst die PROCESS-Redaktion das Geschehen in der Branche kompakt zusammen. Ob Chemie-, Pharma-, oder Lebensmittelindustrie, alle verfahrenstechnischen Themen werden – ebenso wie politische und wirtschaftliche Nachrichten zur Prozessindustrie – zusammengefasst sowie manche Kuriosität.

(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

28.02.2023

Mainz/Ludwigshafen (dpa/lrs) *17:24 Uhr – Kabinett tagt bei BASF – Standort Ludwigshafen auch Thema der Sitzung

Das rheinland-pfälzische Kabinett tagt am Dienstag kommender Woche turnusgemäß beim Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen. Dabei werde es auch um die Entwicklung des Standorts in Ludwigshafen gehen, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Dienstag in Mainz. «Trotz des angekündigte Stellenabbaus in Deutschland hat der Vorstand mehrfach betont, dass der Standort Ludwigshafen der Hauptstandort für BASF bleibe», berichtete die SPD-Politikerin. «Und wir wollen auch, dass es so bleibt. Dafür tun wir als Land auch viel. Wir wollen die Weichen dafür stellen, dass auch künftig Chemie-Innovationsfelder bei uns entstehen.»

BASF hatte vergangene Woche angekündigt, 2600 Stellen weltweit zu streichen. Fast zwei Drittel davon entfallen auf Deutschland. Am Stammwerk Ludwigshafen sind 700 Stellen in der Produktion von den Einschnitten betroffen. Für dieses Jahr erwartet der Konzern einen operativen Ergebnisrückgang von bis zu 30 Prozent.

Düsseldorf (dpa/lnw) *16:04 Uhr – Klagen gegen Kohlenmonoxid-Pipeline nach 16 Jahren abgewiesen

Nach 16 Jahren hat das Düsseldorfer Verwaltungsgericht zwei Klagen gegen die Kohlenmonoxid-Pipeline zwischen Dormagen und Krefeld abgewiesen. Die Klagen zweier Frauen aus Ratingen und Hilden seien die letzten beiden gegen den Planfeststellungsbeschluss gewesen, mit dem der Bau der Pipeline genehmigt worden war, teilte das Gericht am Dienstag mit (Az.: 3 K 2188/07, 3 K 2218/07). Die Verfahren waren ausgesetzt worden, bis das Leitverfahren in der Sache rechtskräftig wurde.

Zuvor hatte das Gericht zweieinhalb Stunden lang über die beiden Klagen verhandelt. Die 67 Kilometer lange Pipeline stößt im Rheinland auf anhaltenden Widerstand. Seit 2009 liegen die Rohre schon unter der Erde, doch noch immer fließt in ihnen kein Gas. Covestro führt als Nachfolger von Bayer das Verfahren als Betreiber fort. Sie hofft auf einen Betrieb frühestens in drei Jahren. Die Klägerinnen können gegen die Entscheidung noch in Berufung gehen.

Leverkusen (dpa) *08:07 Uhr – Bayer rechnet nach starkem Wachstum mit weniger Schwung im neuen Jahr

Das Wachstum des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer dürfte sich nach deutlichen Zuwächsen 2022 im neuen Jahr verlangsamen. Der kräftige Rückenwind durch die 2022 außergewöhnlich hohen Preise für das Pflanzenschutzmittel Glyphosat lässt weiter nach. Hinzu kommen höhere Kosten und Preisdruck bei einigen Medikamenten. Bereinigt um Effekte aus Wechselkursveränderungen und damit auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse des Jahres 2022 werde 2023 ein Umsatz von 51 bis 52 Milliarden Euro erwartet, teilte der Dax-Konzern am Dienstag in Leverkusen mit. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) soll auf dieser Basis 12,5 bis 13 Milliarden Euro erreichen.

Im Jahr 2022 steigerte Bayer den Umsatz um gut 15 Prozent auf 50,7 Milliarden Euro und das bereinigte operative Ergebnis um mehr als ein Fünftel auf 13,5 Milliarden Euro. Beide Werte liegen auf dem Niveau der Markterwartungen. Unter dem Strich stieg das Ergebnis mit 4,15 Milliarden Euro auf das Vierfache. Die Dividende soll nun – wie von Experten erwartet – um 40 Cent auf 2,40 Euro je Aktie angehoben werden.

Düsseldorf (dpa/lnw) *03:30 Uhr – Streit um Kohlenmonoxid-Pipeline geht weiter – nach 16 Jahren

Der Streit um die Kohlenmonoxid-Pipeline zwischen Dormagen und Krefeld wird an diesem Dienstag (10.00) am Düsseldorfer Verwaltungsgericht fortgesetzt. Dort sind seit 16 Jahren die Klagen zweier Frauen aus Ratingen und Hilden gegen die Pipeline anhängig (Az.: 3 K 2188/07, 3 K 2218/07). Die Verfahren waren ausgesetzt worden, bis das Leitverfahren in der Sache rechtskräftig wurde.

Die 67 Kilometer lange Pipeline war im Rheinland auf heftigen Widerstand gestoßen. Seit 2009 liegen die Rohre schon unter der Erde, doch noch immer fließt in ihnen kein Gas. Covestro führt als Nachfolger von Bayer das Verfahren als Betreiber fort.

Die Gegner der «Giftgas»-Pipeline wollen ihren Widerstand ebenfalls fortsetzen. Sie fürchten die Gefahr, den «lautlosen Tod», der von dem geruch- und farblosen, hochgiftigen Kohlenmonoxid ausgehen könnte, sollte die Pipeline ein Leck haben. 110.000 Bürger hatten mit ihrer Unterschrift gegen den Bau der Pipeline protestiert.

Covestro verspricht dagegen «ein Höchstmaß an Sicherheit, das über die gesetzlichen Vorschriften hinausgeht». Die Rohre seien tiefer verlegt als vorgeschrieben, hielten extrem hohen Druck aus und seien gegen Erschütterungen und Erdbeben geschützt.

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In Krefeld-Uerdingen wird das Kohlenmonoxid bei der Produktion von Kunststoffen benötigt und dafür bislang eigens mit reichlich Energieaufwand produziert. In Dormagen fällt es dagegen als Abfallprodukt an.

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