Industriepark Höchst Neue Kunden außerhalb des Industrieparks Höchst im Visier

Redakteur: Marion Henig

2009 wurde im Industriepark Höchst über 30 Millionen Euro mehr investiert als im Vorjahr – damit wurde der Investitionsrekord erneut getoppt. Die Betreibergesellschaft will nach der positiven Entwicklung der vergangenen Jahre nun auch vermehrt Kunden außerhalb des Industrieparks gewinnen.

Anbieter zum Thema

Bildergalerie

Frankfurt a.M. – Auf rund 634 Millionen Euro summieren sich die von den Standortgesellschaften im abgelaufenen Jahr getätigten Investitionen im Industriepark Höchst. Einen wesentlichen Anteil an der Gesamtsumme hat die größte Standortgesellschaft, das Pharmaunternehmen Sanofi-Aventis. Zum außergewöhnlich hohen Niveau haben jedoch vor allem zwei Großprojekte beigetragen: die sich derzeit in Bau befindende neue Ticona-Produktionsanlage sowie eine Ersatzbrennstoffanlage, die im Südwesten des Standortes errichtet wird und deren Inbetriebnahme angelaufen ist.

Umsatz zufriedenstellend

Als „zufriedenstellend“ bezeichneten die Geschäftsführer Jürgen Vormann und Roland Mohr die Geschäftsentwicklung für die Infraserv Höchst-Gruppe im zu Ende gehenden Jahr. Die Standortbetreibergesellschaft konnte trotz der schwierigen konjunkturellen Situation den Umsatz um rund zehn Prozent auf 1,15 Milliarden Euro Umsatz steigern. 1,037 Milliarden entfallen hiervon auf die Infraserv KG, der restliche Umsatz verteilt sich auf die hundertprozentigen Tochtergesellschaften Infraserv Logistics (73 Millionen, -13,5% zum Vorjahreszeitraum), den Bildungs- und Beratungsdienstleister Provadis (32 Millionen, +2,5%), den Technikumsdienstleister Technion (6,6 Millionen, -12,6%) sowie Sonstiges (6,1 Millionen).

„Natürlich konnten auch wir uns der Wirtschaftskrise nicht entziehen, wobei nicht alle am Standort ansässigen Unternehmen in gleichem Umfang betroffen sind und sich folglich die schwierige Wirtschaftslage nicht so extrem auf den Standort ausgewirkt hat“, erläuterte Vormann.

Neue Kunden außerhalb des Industrieparks Höchst im Visier

Die erfolgreiche Entwicklung des Industrieparks Höchst macht das Geschäftsmodell von Infraserv Höchst nach eigener Aussage auch für viele andere Industriestandorte in Deutschland interessant. Gerade die aktuelle wirtschaftliche Situation zwinge viele Unternehmen dazu, Kostenstrukturen zu überprüfen und auch über die Vergabe von Sekundärprozessen nachzudenken, die nicht unmittelbar Bestandteil der eigenen Kernaktivitäten sind. Infraserv Höchst will in diesem neuen Marktsegment eine Führungsposition übernehmen. „Wir wollen weiter wachsen und verstärkt Kunden mit Standorten außerhalb des Industrieparks Höchst gewinnen“, kündigte Dr. Roland Mohr an. Ein erster Schritt ist bereits gemacht: Seit 1. September betreibt mit Infrasite Griesheim eine Tochtergesellschaft den Standort in dem Frankfurter Stadtteil, der nur wenige Kilometer entfernt ist. Darüber hinaus ist GIS Infrasite, ein Gemeinschaftsunternehmen von Infraserv Höchst und dem FM-Dienstleister GIG, als Standortbetreiber gestartet. „Wir werden im nächsten Jahr den Betrieb weiterer Industriestandorte übernehmen und dabei mit unseren hocheffizienten Leistungen sowie unserer Fachexpertise in den verschiedenen Bereichen rund um den Standortbetrieb die Wettbewerbsfähigkeit der produzierenden Unternehmen stärken“, so Dr. Roland Mohr.

Weitere Investitionen: Gasturbinenanlage und Bioerdgas-Aufbereitung

Im Industriepark will Infraserv Höchst die Rahmenbedingungen weiter verbessern und im nächsten Jahr mit dem Bau einer neuen Gasturbinenanlage beginnen, die aus zwei Gasturbinen mit jeweils 45 Megawatt elektrischer Leistung besteht. 70 Millionen Euro investiert Infraserv Höchst in die weitere Optimierung der Energieversorgung. Anfang 2011 soll die Anlage in Betrieb gehen. Ebenfalls im nächsten Jahr beginnt der Bau der neuen Bioerdgas-Aufbereitungsanlage im Industriepark Höchst. Noch nutzt Infraserv Höchst das am Standort erzeugte Biogas zur Energieversorgung des Industrieparks Höchst. Künftig wird Mainova das aufbereitete Bioerdgas in das öffentliche Versorgungsnetz einspeisen.

(ID:330081)