Bioölproduktion Nachwachsende Rohstoffe anstelle von Rohöl für die Raffinerie

Quelle: Pressemitteilung

Das Projekt Bio Mates zielt darauf ab, Reststoffe und Non-Food-/Futtermittelpflanzen effektiv in hochwertige biobasierte Zwischenprodukte umzuwandeln. Nachdem im vergangenen Jahr erstmals 1000 kg Bioöl in einer Testanlage hergestellt wurden, ist der gesamte Produktionsprozess nun etabliert und läuft im Validierungsmaßstab.

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Im Rahmen von Bio Mates soll ein Verfahren etabliert werden, mit dem nachwachsende Rohstoffe anstelle von Rohöl in großem Maßstab in Raffinerien verarbeitet werden können.
Im Rahmen von Bio Mates soll ein Verfahren etabliert werden, mit dem nachwachsende Rohstoffe anstelle von Rohöl in großem Maßstab in Raffinerien verarbeitet werden können.
(Bild: gemeinfrei / Unsplash)

Sulzbach-Rosenberg – In dem von der EU geförderten Projekt Bio Mates ist der gesamte Produktionsprozess von Zwischenstoffen aus Reststoffen nun etabliert und läuft im Validierungsmaßstab. Nachdem im vergangenen Jahr erstmals 1000 kg Bioöl in einer Testanlage hergestellt wurden, ist dies nun ein weiterer wichtiger Schritt zur Erreichung des Projektziels: ein Verfahren zu etablieren, mit dem nachwachsende Rohstoffe anstelle von Rohöl in großem Maßstab in Raffinerien verarbeitet werden können.

Die Phase der Technologievalidierung wurde in den Validierungsanlagen bei Rise in Piteå, Schweden, und bei Certh in Thessaloniki, Griechenland, durchgeführt. Bislang wurden Bioölproduktion und -nachbehandlung im Validierungsmaßstab TRL5 (Technology Readiness Level 5) erreicht. Dieses TRL kennzeichnet Technologien, die in einem industriell relevanten Umfeld validiert wurden. Darüber hinaus wurde die Produktion von zehn Litern Bio Mates pro Tag durch ein mildes Hydrotreatment-Verfahren erfolgreich durchgeführt. Dazu wurden ein von Ranido entwickelter maßgeschneiderter Hydrotreatment-Katalysator und ein von HyET Hydrogen entwickeltes elektrochemisches Wasserstoffkompressions- und -reinigungssystem verwendet, das in der Hydroprocessing-Validierungsanlage von Certh installiert wurde.

Der letzte Abschnitt des Projekts konzentriert sich auf die Validierung der Endverwendung von Bio Mates als Co-Processing-Raffinerie-Einsatzmaterial. Die Funktionalität der Prozesse wird durch die Herstellung von ca. 1000 Litern Transportkraftstoffen demonstriert, die zu 90 % aus typischen fossilen Inputströmen (Light Cycle Oil – LCO, Gasöl) und zu ca. zehn Prozent aus Bio Mates als Feedstock bestehen – und zwar in einem Co-Processing-Verfahren in der Hydroprocessing-Einheit bei Certh. Der endgültige Dieselkraftstoff soll die EN 590-Spezifikation vollständig erfüllen. Alle Prozessschritte zusammen stellen somit den kompletten Bio Mates-Produktionsprozess im Validierungsmaßstab dar.

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„Dies ist ein hochinnovatives Projekt, das nicht nur akademische Partner, sondern auch ein großes internationales Energieunternehmen sowie kleine und mittlere Unternehmen zusammenbringt. Es hat das Potenzial, die Abhängigkeit Europas von Importen fossiler Brennstoffe zu verringern und die Energieversorgung zu sichern“, sagt Dr. Stella Bezergianni, Certh-Forschungsdirektorin und Leiterin der Hydroprocessing-Gruppe von Cperic/Certh.

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