Fachkräftemangel Mit dem dualen System europaweit dem Fachkräftemangel begegnen

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser

Chemlab II etabliert ein europaweit gültiges, duales Ausbildungssystem für Chemielaboranten in mehreren Ländern. Damit soll eine international vergleichbare und praxisnahe Ausbildung entstehen, die dem Fachkräftemangel entgegentreten soll.

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Chemlab II etabliert duales Ausbildungssystem für Chemielaboranten in mehreren Ländern. (Bild: Technische Universität Berlin)
Chemlab II etabliert duales Ausbildungssystem für Chemielaboranten in mehreren Ländern. (Bild: Technische Universität Berlin)

München – Die Initiatoren des Projekts „European Apprenticeship Training for Chemical Laboratory Technicians“, kurz Chemlab II, wollen eine europaweit anerkannte Ausbildung für Chemielaboranten einführen, die mit dem dualen Ausbildungssystem in Deutschland vergleichbar ist. Ziel ist es, innerhalb von zwei Jahren ein duales Ausbildungssystem zu etablieren und das deutsche System fit für Europa zu machen. Am Ende soll ein EU-zertifiziertes Ausbildungssystem für Chemielaboranten entstehen.

Europaweit gibt es sehr unterschiedliche Ausbildungsstandards. Die klassische Berufsausbildung in Deutschland hat sich seit langem bewährt. Die Kopplung zwischen Betrieb und Berufsschule bietet allerdings kaum Gelegenheit, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Andere Länder bilden dagegen sehr theorielastig aus. Berufe wie der Chemielaborant setzen dort teilweise sogar ein Studium voraus. Dadurch können Auslandserfahrungen für fachliche und interkulturelle Kompetenzen bereits während des Studiums erlangt werden. Da Unternehmen verstärkt sprachliches Fachwissen von ihren Auszubildenden fordern, will das Forschungsprojekt Chemlab II ein duales System etablieren, dass den angehenden Laboranten schon während der Ausbildung einen grenzüberschreitenden Einblick in das Berufsleben anderen EU-Staaten bietet. Bei den teilnehmenden Ländern handelt es sich neben Deutschland um Griechenland, Polen und die Türkei. Die Chancen stehen gut Georgien und die Tschechische Republik in das Projekt einzubinden.

Chemlab II wurde von der Competence Pool Weihenstephan (CPW) in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR) und anderen Partnern entwickelt. Die Europäische Union beteiligt sich am Gesamtbudget von 377.000 Euro über 24 Monate im Rahmen des „Leonardo da Vinci“-Programms „Innovationstransfer“ zu 75 Prozent.

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