Newsticker Dezember: Aktuelles aus der Prozessindustrie Milliardendeals im Pharma-Sektor/EU: EMA unklar über Omikron-Impfung
Im ständig aktuellen News-Ticker fasst die PROCESS-Redaktion das Geschehen in der Branche kompakt zusammen. Ob Chemie-, Pharma-, oder Lebensmittelindustrie, alle verfahrenstechnischen Themen werden – ebenso wie politische und wirtschaftliche Nachrichten zur Prozessindustrie – zusammengefasst.

22.12.2021
Mumbai, Indien (ots/PRNewswire) *12:51 Uhr –Piramal Pharma investiert eine Minderheitsbeteiligung an Yapan Bio
Piramal Pharma Limited (PPL) gab heute eine Investition in Höhe von etwa einer Milliarde Rupien in die Yapan Bio in Hyderabad, Indien, bekannt, die die Kapazitäten seines CDMO-Geschäfts (Contract Development and Manufacturing Organization), Piramal Pharma Solutions (PPS), erweitert. Durch diese Investition hält PPL einen Anteil von 27,78 % an dem Unternehmen. Da PPS seine Fähigkeiten weiter ausbaut und sich als führendes CDMO positioniert, stellt diese Akquisition eine bedeutende Ergänzung der globalen Fähigkeiten von PPS in der Entwicklung und Herstellung großer Moleküle für klinische Studien am Menschen dar.
Köln (dpa/lnw) *12:08 Uhr – Gift im Rhein nach Unglück unter Richtwert
Die Einleitung von Sonderabfällen und Löschwasser in den Rhein nach der schweren Explosion im Leverkusener Chempark hat nach Angaben der Bezirksregierung Köln nicht zu einer schweren Belastung geführt. «Die Begründungen der Firma Currenta für die unmittelbar notwendige Maßnahme im Rahmen der Gefahrenabwehr ist im Nachhinein nachvollziehbar», teilte die Bezirksregierung am Mittwoch mit. Currenta hatte nach der Explosion eines Abfalltanks in Leverkusen im Juli kontaminiertes Löschwasser über die Kläranlage in den Rhein geleitet.
Cambridge/Oxford (dpa) *10:45 Uhr – Astrazeneca bereitet sich auf Impfstoff gegen Omikron vor
Auch der Hersteller Astrazeneca will mit Forschern der Universität Oxford an einem Corona-Impfstoff arbeiten, der an die neue Omikron-Variante angepasst ist. «Wir haben zusammen mit der Universität Oxford erste Schritte unternommen, um einen Omikron-Impfstoff zu produzieren, für den Fall, dass er benötigt wird», teilte der Pharmakonzern am Mittwoch in einem Statement mit. Um dies einschätzen zu können, beobachte man die aktuelle Datenlage. Über weitere Details oder einen Zeitplan gab es zunächst keine weiteren Informationen. Auch den ursprünglichen Impfstoff hatten Immunologen der Universität Oxford gemeinsam mit dem britisch-schwedischen Konzern Astrazeneca entwickelt.
21.12.2021
Berlin/Moskau (dpa) *17:55 Uhr – Russland stoppt erneut Gas-Lieferung über Jamal-Pipeline
Russland hat am Dienstag erneut die Erdgas-Lieferung über die russisch-europäische Pipeline Jamal-Europa gestoppt. Wie bereits an neun Tagen Anfang November, wurde an der Verdichterstation Mallnow (Brandenburg) seit dem Morgen Gas in die entgegengesetzte Richtung nach Polen gepumpt. Die Liefermenge war bereits in den drei Tagen zuvor deutlich reduziert worden, wie aus im Internet veröffentlichten Daten des Gasnetzbetreibers Gascade hervorgeht. Der Kreml in Moskau bezeichnete den Schritt als wirtschaftliche Entscheidung und nicht als eine politische. Es gebe zudem keinen Zusammenhang mit der Befüllung des zweiten Strangs der umstrittenen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Gazprom teilte demnach lediglich mit, dass Gas entsprechend der Nachfrage und der geschlossenen Verträge geliefert werde. Details wurden zunächst nicht genannt.
Amsterdam (dpa) *15:01 –EU-Behörde: Noch keine Klarheit über möglichen Omikron-Impfstoff
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA weiß noch nicht, ob die Corona-Impfstoffe zum Schutz vor der Omikron-Variante angepasst werden müssen. Verlässliche Daten fehlten noch, erklärte EMA-Chefin Emer Cooke am Dienstag in Amsterdam. Sollte es nötig sein, sei man darauf vorbereitet. «Wir müssen nicht von vorne beginnen.» Ein angepasster Impfstoff müsse sich nicht unbedingt stark von den bisherigen unterscheiden. Die EMA prüft bereits Daten zur Omikron-Variante und der Wirkung von Impfstoffen.
Paris (dpa) *14:14 Uhr – Milliardendeal: Sanofi will US-Krebsspezialisten Amunix übernehmen
Der Pharmakonzern Sanofi stärkt sich mit einer weiteren milliardenschweren Übernahme. Die Franzosen wollen den US-Krebsspezialisten Amunix übernehmen, wie Sanofi am Dienstag in Paris mitteilte. Der Vereinbarung zufolge zahlt der Konzern in einem ersten Schritt rund eine Milliarde US-Dollar (knapp 0,9 Mrd Euro). Später könnten noch bis zu 225 Millionen Dollar für die Übernahme fließen, sollten bestimmte Meilensteine erreicht werden.
Mainz (ots) *15:07 Uhr – Werner & Mertz erhält zum dritten Mal den renommierten WorldStar Packaging Awar
Es ist bereits die dritte Weltneuheit von Werner & Mertz, die mit dem WorldStar Packaging Award ausgezeichnet wird: Dieses Mal für die Steigerung des Anteils an Gelbem Sack Material von 20 % auf 50 % in den vollständig aus Altplastik bestehenden PET-Flaschen des Öko-Pioniers - eine Gemeinschaftsleistung mit Kooperationspartner Alpa. Bereits 2018 erhielt das Mainzer Reinigungsmittelunternehmen zusammen mit Alpa den renommierten Preis für HDPE-Flaschen aus 100 % Recyclat aus dem Gelben Sack. Zwei Jahre später folgte die Auszeichnung für den ersten hochwertig recyclingfähigen Standbodenbeutel in Zusammenarbeit mit Kooperationspartner Mondi. Damit hat Werner & Mertz nun bereits für drei Kunststoffarten - rHDPE, flexible LDPE-Folien und rPET aus der Quelle Gelber Sack - die reelle Machbarkeit einer buchstäblich ausgezeichneten Umsetzung unter Beweis gestellt.
Berlin (ots) *09:23 Uhr –Energieverbrauch zieht wieder an / Zuwachs durch Erdgas und Kohle gedeckt
Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte 2021 eine Höhe von 12.193 Petajoule (PJ) beziehungsweise 416,1 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Das entspricht einem Anstieg um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Energieverbrauch liegt jedoch noch spürbar unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit, was darauf hinweist, dass die energie- und gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland weiterhin in hohem Maße durch die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen geprägt wird, erklärte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) in Berlin.
Wiesbaden (dpa) *08:23 Uhr –Pro-Kopf-Konsum von Sekt und Co. gesunken
Die Menschen in Deutschland sind seltener in Sektlaune. Im vergangenen Jahr wurden hierzulande 274 Millionen Liter Sekt, Prosecco oder Champagner abgesetzt, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Im Durchschnitt konsumierte jede Person ab 16 Jahren damit mehr als 5 Flaschen Schaumwein. Der Pro-Kopf-Konsum ist den Angaben zufolge in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. 2011 lag er noch bei 6,5 Flaschen. Die Erhebung erfolgte auf Grundlage der Steuerstatistik.
Singapur (dpa) *08:08 Uhr –Ölpreise legen wieder zu
Die Ölpreise haben am Dienstag einen Teil ihrer deutlichen Verluste der vergangenen Handelstage wettgemacht. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 72,19 US-Dollar. Das waren 67 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um
89 Cent auf 69,50 Dollar.
Strausberg (ots) *08:03 Uhr – Dermago Group übernimmt Patente zur Herstellung von Polyphenon E von Mitsui
Die Dermago-Gruppe gab heute bekannt, dass sie mit sofortiger Wirkung alle Patente zur Herstellung des pharmazeutischen Wirkstoffes Polyphenon E, einem definierten Extrakt aus Grünteeblättern vom japanischen Patentinhaber und Hersteller Mitsui Norin übernommen hat.
20.12.2021
Amsterdam (dpa) *17:39 Uhr –Novavax-Impfstoff in der EU zugelassen
Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax ist offiziell in der EU zugelassen. Nach einer entsprechenden Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA erteilte die EU-Kommission dem Impfstoff am Montag die bedingte Marktzulassung, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mitteilte. Es ist der fünfte Impfstoff mit EU-Zulassung.
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA und die EU-Kommission hatten am Montag den Weg frei gemacht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes des US-Herstellers Novavax. Die zuständige EMA-Expertenkommission hatte nach einer außerordentlichen Sitzung die Empfehlung ausgesprochen.
Berlin (dpa) *17:07 Uhr –Energieverband: Omikron kein höheres Risiko für Versorgungssicherheit
Die Energiewirtschaft sieht nach Verbandsangaben derzeit kein erhöhtes Risiko für die Versorgungssicherheit durch die Omikron-Variante. Die Unternehmen beobachteten die Entwicklungen aber sehr genau und führten regelmäßig Risikobewertungen durch, teilte die Chefin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae, am Montag in Berlin mit. «Die Sicherstellung der Versorgung hat für die Betreiber kritischer Infrastrukturen höchste Priorität», betonte sie. Die bewährten Notfall- und Pandemiepläne kämen weiterhin zum Einsatz. Ein wichtiger Faktor sei zudem, dass bei den Unternehmen 80 bis 90 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft seien. «Das lässt darauf hoffen, dass zumindest mit weniger schweren Krankheitsverläufen zu rechnen ist.» Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte am Sonntag von einem «Gefährdungspotential für die kritische Infrastruktur» durch die Omikron-Variante gesprochen und diesem Bereich unter anderem die Strom- und Wasserversorgung zugeordnet.
Darmstadt (dpa) *15:49 –Merck übernimmt Schweizer Biotechunternehmen
Der Darmstädter Merck-Konzern baut mit einer Übernahme sein Geschäft mit Arzneien gegen Nervenerkrankungen aus. Das Dax-Unternehmen kauft die Schweizer Biotechnologiefirma Chord Therapeutics, wie Merck am Montag mitteilte. Die Übernahme des kleinen, 2014 gegründeten Unternehmens, das auf seltene entzündliche Erkrankungen des Nervensystems spezialisiert ist, soll Anfang 2022 abgeschlossen werden soll. Ein Preis wurde nicht genannt.
18.12.2021
Köln (dpa/lnw) *09:41 Uhr – WDR-Recherche: Currenta leitete Giftstoffe in den Rhein
Nach der schweren Explosion im Leverkusener Chempark am 27. Juli hat der Betreiber Currenta Sonderabfälle und Löschwasser über ein Klärwerk in den Rhein geleitet. So sei unter anderem das in Deutschland verbotene Insektengift Clothianidin in den Rhein gelangt, berichtete am Freitag der Westdeutsche Rundfunk (WDR).
Currenta teilte dazu mit, durch den Unfall, bei dem mehrere Stunden über 35.000 Liter Löschwasser pro Minute eingesetzt worden seien, sei das Abwasser kontaminiert worden. In dieser Gefahrenlage habe sich der Krisenstab dazu entschieden, die aufgefangenen Wassermengen in der Kläranlage zu behandeln, von wo aus sie in den Rhein geflossen seien.
Darüber sei die Überwachungsbehörde informiert worden. Nur durch diese Maßnahme habe ein Großteil der Schadstoffe aufgefangen werden können. Allerdings seien so auch Stoffe in die Kläranlage gelangt, die dort nicht hätten abgebaut werden können. «Wir bedauern dies, hätten in der damaligen Gefahrenlage aber keine andere Option gehabt, mit der das Wasser nicht in den Rhein gelangt wäre», rechtfertigte sich Currenta.
Der WDR berichtete, dass die Wasserwerke in den Niederlanden, die Trinkwasser für etwa fünf Millionen Menschen aus dem Rhein entnähmen, ihre Messprotokolle von Juli und August überprüft hätten. «Wir haben im Sommer dieses Jahres erstmals Clothianidin gefunden. Es besteht ein zeitlicher Zusammenhang mit der Einleitung des Stoffes in Leverkusen», sagte Gerard Stroomberg, Direktor des Verbandes der niederländischen Rhein-Wasserwerke, dem WDR. «Wir wundern uns, dass Currenta diese Stoffe nicht in Anlagen für Sondermüll entsorgt hat.»
Besonders ärgerlich sei, dass Currenta die zuständige Internationale Kommission zum Schutz des Rheins nicht über die Einleitung der Giftstoffe informiert habe. «Wir hätten die Aufnahme von Rheinwasser stoppen können, um unsere Verbraucher zu schützen», sagte Stroomberg. «Jetzt haben wir erst im Nachhinein von dem Stoff Chlotianidin erfahren.»
Currenta teilte mit, das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) habe bei seinen Analysen keine Grenzwert-Überschreitungen festgestellt. Von den Behörden sei kein Rheinalarm ausgelöst worden.
17.12.2021
Genf (dpa) *03:23 Uhr – China und EU mit Abstand größte Hersteller von Corona-Impfstoffen
China und Europa sind weltweit die größten Produzenten von Impfstoffen gegen das Coronavirus, gefolgt von Indien und den USA. Das geht aus Analysen hervor, die der Datenverarbeiter Airfinity am Donnerstag in Genf vorstellte. Demnach wird die Produktion allein in diesem Monat etwa 1,4 Milliarden Dosen betragen. Damit wären es dann seit Beginn des Jahres gut elf Milliarden insgesamt.
Davon wurden nach diesen Analysen rund 4,5 Milliarden Dosen in China hergestellt und knapp 2,3 Milliarden im europäischen Wirtschaftsraum. Für Indien bezifferte das Unternehmen die Produktion auf knapp 1,6 Milliarden, für die Vereinigten Staaten auf knapp 950 Millionen.
Bei gleichbleibender Produktion würden bis Ende Juni 2022 weitere 8,7 Milliarden Dosen produziert, sagt Airfinity voraus. Wenn Hersteller einen Teil ihrer Kapazitäten auf einen an die Omikron-Variante des Virus angepassten Impfstoff umstellen müssten, würden 3,7 Milliarden Impfdosen weniger produziert.
16.12.2021
Frankfurt/Main (dpa) *10:00 Uhr – Chemiebranche erwartet 2022 weiteres Rekordjahr
Der Rekordlauf der deutschen Chemie- und Pharmabranche dürfte sich im neuen Jahr fortsetzen. Die Produktion werde 2022 voraussichtlich um zwei Prozent und der Umsatz um fünf Prozent auf 231 Milliarden Euro steigen, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Donnerstag in Frankfurt mit. Vor allem im Ausland seien gute Geschäfte zu erwarten.
Angetrieben von der Konjunkturerholung nach dem Corona-Krisenjahr 2020 und der hohen Nachfrage nach Impfstoffen hat die Branche mit gut 466.000 Beschäftigten hierzulande bereits 2021 ein Rekordjahr erlebt. So wuchs der Umsatz bei stark steigenden Preisen um 15,5 Prozent auf rund 220 Milliarden Euro – deutlich mehr als der bisherige Bestwert von 203 Milliarden Euro Umsatz aus dem Jahr 2018.
Dabei profitierte die drittgrößte Industriebranche in Deutschland nach dem Auto- und Maschinenbau davon, dass sie Preissteigerungen teilweise an Kunden weitergeben konnte. Zugleich belasteten höhere Kosten für Strom und Gas sowie Rohstoffe die energieintensive Chemie.
Basel (dpa) *07:48 Uhr – Novartis setzt Erlös aus Roche-Verkauf für Aktienrückkauf ein
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will mit dem Erlös aus dem Verkauf seines Roche-Anteils für 15 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückkaufen. Die Transaktion soll bis Ende 2023 vollzogen sein, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Mit diesem Schritt ziele man darauf ab, «Investitionen in das Kerngeschäft mit der Rückgabe von Überschusskapital an die Aktionäre zu kombinieren», hieß es in der Mitteilung weiter.
Auf der kommenden Generalversammlung am 4. März 2022 werde eine zusätzliche Rückkaufermächtigung in Höhe von 10 Milliarden Franken beantragt, um den Betrag zu decken, der über die im Rahmen der bestehenden Aktionärsermächtigung aus dem Jahr 2021 noch verfügbaren 8,8 Milliarden hinausgehe. Der Aktienrückkauf werde dann auf der zweiten Handelslinie durchgeführt und soll schon in den kommenden Tagen beginnen.
Anfang November hatte Novartis überraschend ein Ende seines Engagements bei Roche bekannt gegeben. Novartis hat sich nach mehr als 20 Jahren in einem Schwung von seinen Roche-Inhaberaktien getrennt. Käufer ist der Roche-Konzern selbst, der für die etwa 33-Prozent-Beteiligung 20,7 Milliarden Dollar bezahlt.
15.12.2021
Grünwald (dpa) *15:25 Uhr – Dermapharm baut mit Übernahme Cannabis-Geschäft aus
Das Arzneimittelunternehmen Dermapharm baut seine Geschäfte auf dem Cannabis-Markt aus. Dazu will der SDax-Konzern die auf natürliche und synthetische Cannabinoide spezialisierte C³-Gruppe vom Cannabis-Unternehmen Canopy Growth Germany übernehmen. Der Kaufpreis bewege sich in einer Größenordnung von rund 80 Millionen Euro plus erfolgsabhängige Prämien. Mit einem Abschluss der Übernahme werde bis Ende Januar gerechnet. Laut Mitteilung erwirtschaftete die C³-Gruppe, die Tochterunternehmen in Neumarkt, Frankfurt und Wien hat, zuletzt einen Jahresumsatz von rund 40 Millionen Euro.
Im Zuge der erwarteten Legalisierung von Cannabis für Genusszwecke rechne man mit einer steigenden Akzeptanz sowie zusätzlicher Dynamik für die Geschäfte. Die C³-Gruppe sei ein etablierter Servicepartner für Ärzte und Apotheken und biete dem medizinischen Fachpersonal Expertise zum therapeutischen Nutzen von Cannabinoiden für schwerkranke Patienten.
Genf (dpa) *10:19 Uhr – 120 Firmen weltweit könnten mRNA-Impfstoff herstellen
Mindestens 120 Pharmaunternehmen in Asien, Afrika und Lateinamerika wären nach einer Studie von Human Rights Watch (HRW) zur Produktion von mRNA-Impfstoffen in der Lage. Ihnen fehle nur die Technologie der Firmen, die mRNACorona-Impfstoffe entwickelt haben, berichtete die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch.
Sie appellierte an die Firmen und namentlich die Regierungen von Deutschland und den USA, diesen Technologietransfer zu ermöglichen. Nur so könne die Welt die Corona-Pandemie in den Griff bekommen. 89 der Firmen sind in Indien und China angesiedelt, weitere beispielsweise in Vietnam, Ägypten, Senegal, Brasilien und Kuba.
Houston (ots/PRNewswire) *04:28 Uhr – Inhance Technologies erwirbt Advance Research Chemicals
Inhance Technologies gab heute den Abschluss der Übernahme von Advance Research Chemicals bekannt, einem Hersteller von Spezialchemikalien und -materialien, die in einer Vielzahl hochwertiger Anwendungen eingesetzt werden. Die Bedingungen der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben.
Mit Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten und Mexiko unterstützt ARC viele Unternehmen mit seinen maßgeschneiderten Lösungen, einschließlich einer großen und wachsenden Bibliothek hochreiner Produkte, die auf geschützten Verfahren basieren, die in mehr als 30 Jahren entwickelt wurden. Die Fähigkeit von ARC, F&E, Pilot- und kommerzielle Produktion anzubieten, ermöglicht es dem Unternehmen, schlüsselfertige, maßgeschneiderte Lösungen für jeden seiner Kunden zu liefern.
14.12.2021
Brüssel (dpa) *23:25 Uhr – EU-Kommission genehmigt Übernahme von Suez durch Veolia
Die Europäische Kommission hat dem französische Abfallentsorger Veolia grünes Licht für die Übernahme des heimischen Konkurrenten Suez gegeben. Veolia begrüßte die Genehmigung in einer Mitteilung. Damit sei die Übernahme in ihrer Endphase. Die französische Wettbewerbsbehörde habe den 7. Januar 2022 als Abschlussdatum für die Übernahme festgelegt, teilte die Firma mit.
Veolia und Suez sind weltweit tätig und führend in der Wasseraufbereitung und der Abfallwirtschaft. Um die Wettbewerbsbedenken der Kommission auszuräumen, müssen die Konzerne Teile ihres Geschäfts veräußern. Unter anderem sicherte Veolia zu, dass Suez fast alle Tätigkeiten in den Bereichen der Abfallbewirtschaftung und des kommunalen Wassers in Frankreich veräußern werde. Veolia werde fast alle mobilen Wasserdienstleistungen im Europäischen Wirtschaftsraum abstoßen. Beide Firmen wollen zudem einen Teil ihrer Aktivitäten bei der Deponierung gefährlicher Abfälle verkaufen.
Peking (dpa) *11:05 Uhr – Corona-Ausbruch zwingt Firmen in China zu Produktionsstopps
Ein Corona-Ausbruch hat Unternehmen in einem der wichtigsten Wirtschaftszentren Chinas zu Produktionsstopps gezwungen. Wie staatliche Medien am Dienstag berichteten, teilten allein mehr als 20 börsennotierte Firmen mit, ihre Produktion in der Provinz Zhejiang vorübergehend eingestellt zu haben. Betroffen waren unter anderem Chemieunternehmen, Pharmafirmen und Maschinenbauer.
Die Behörden ordneten die Schließungen an, um eine weitere Verbreitung des Virus einzudämmen. Der Ausbruch in der ostchinesischen Provinz, bei dem seit dem 5. Dezember mehr als 200 Infektionen nachgewiesen wurden, konzentriert sich nach Behördenangaben bislang vor allem auf die Städte Ningbo, Shaoxing und Hangzhou.
China hat die Verbreitung des Coronavirus seit dem vergangenen Jahr weitestgehend gestoppt. Immer wieder kommt es jedoch zu lokalen Ausbrüchen, auf die Behörden sofort mit Maßnahmen wie Ausgangssperren und Massentests reagieren. Die Geschäftstätigkeit wird dabei oft gestört. Die Regierung argumentiert, dass der Schaden deutlich größer wäre, wenn man es zuließe, dass sich das Virus im ganzen Land ausbreitet. Landesweit melde China am Dienstag 51 neue lokale Corona-Infektionen.
13.12.2021
Washington (dpa) *16:02 Uhr – Oberstes US-Gericht will in Bayers Glyphosat-Fall Rat von Regierung
Der Chemiekonzern Bayer kann sich Hoffnung machen, dass das oberste US-Gericht einen wegweisenden Fall im Glyphosat-Streit zur Überprüfung annehmen wird. Wie aus einem am Montag veröffentlichten Gerichtsdokument hervorgeht, will der US Supreme Court sich die Meinung der US-Regierung in Washington zu dem Fall einholen. Das zeigt, dass die Richter den Fall für interessant halten. Sollten sie ihn zur Verhandlung annehmen, hätte ihr Urteil Signalwirkung. Von einem möglichen Sieg in einem Verfahren versprechen sich die Leverkusener, die Streitigkeiten um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter im Grunde beenden zu können.
Bad Homburg (PM) *11:00 Uhr – Fresenius Kabi modernisiert Produktionsstandort in Frankreich
Fresenius Kabi investiert rund 35 Millionen Euro in die Modernisierung des Produktionsstandortes im französischen Louviers. In den nächsten zwei Jahren soll ein Neubau mit einer Fläche von 3300 Quadratmetern mit je zwei Sterilisationseinheiten und Produktionslinien für Freeflex-Infusionsbeutel die bisherigen Produktionsanlagen ersetzen. Damit sichere das Unternehmen auch künftig die Verfügbarkeit dieser wichtigen Produkte.
10.12.2021
Grünheide (dpa/bb) *15:50 Uhr – Wasserverband sieht Versorgung für Tesla nicht mehr gesichert
Das Thema Wasserversorgung für die Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin geht in eine neue Runde. Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE), der dem Werk vertraglich jährlich 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser liefern soll, zweifelt in einer Stellungnahme für das Landesamt für Umwelt (LfU) eine Garantie der Versorgung an. Die Stellungnahme des Wasserverbands liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Zunächst hatten der «Tagesspiegel» und die «Märkische Oderzeitung» darüber berichtet.
Jena (dpa/th) *15:401 Uhr – Zeiss Meditec trotzt der Corona-Krise - Höhere Dividende
Carl Zeiss Meditec hat trotz Einschränkungen durch die Corona-Krise Bestmarken bei Umsatz und Gewinn geschafft - und will seine Aktionäre daran beteiligen. Verbucht wurde mit 1,65 Milliarden Euro der bisher höchste Umsatz des Thüringer MDax-Konzerns. Unter dem Strich blieb dem Spezialisten für Augenheilkunde, dessen Geschäftsjahr bis Ende September lief, ein Gewinn von 236 Millionen Euro. «Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie haben wir weitestgehend hinter uns gelassen», sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende Ludwin Monz am Freitag bei der Vorlage der Jahreszahlen. Er rechnet im neuen Geschäftsjahr mit weiterem Wachstum.
Aberdeen (dpa) *13:23 Uhr – Nach Shell-Rückzug Arbeiten an Ölfeld vor Schottland gestoppt
Nach dem Rückzug des Energieriesen Shell aus der Erschließung eines umstrittenen Ölfelds vor Schottland liegt das Vorhaben nun auf Eis. Die Arbeiten an dem Cambo genannten Projekt vor den Shetland-Inseln im Atlantik seien gestoppt worden, teilte der Mehrheitsgesellschafter Siccar Point Energy am Freitag in Aberdeen mit. Unternehmenschef Jonathan Roger sagte, der ursprüngliche Zeitplan für Cambo sei nicht mehr einzuhalten. Nun müssten die weiteren Schritte erwogen werden. Das Unternehmen sei weiter der Ansicht, dass Cambo zur Energiesicherheit Großbritanniens beitrage.
San Bernardino/Leverkusen (dpa) *01:39 Uhr – Bayer meldet Erfolg in Glyphosat-Prozess in den USA
Der Bayer-Konzern hat sich nach eigenen Angaben in einem Glyphosat-Prozess in San Bernardino (Kalifornien) durchgesetzt. Bayer hatte sich immense Rechtskonflikte rund um Roundup 2018 mit dem über 60 Milliarden Dollar teuren Kauf des US-Saatgutriesen Monsanto ins Haus geholt. Der Agrarchemie- und Pharmakonzern ist in den USA noch mit zahlreichen weiteren Glyphosat-Klagen konfrontiert. Bei den Rechtsstreitigkeiten geht es um angebliche Krebsrisiken durch Verwendung des Unkrautvernichters Roundup, der Glyphosat enthält. Nach Darstellung des Konzerns ist Roundup bei sachgemäßer Verwendung sicher.
09.12.2021
Dormagen (dpa/lnw) *16:48 Uhr – Tödlicher Arbeitsunfall im Chempark Dormagen
Bei einem schweren Arbeitsunfall im Chempark Dormagen im Kreis Neuss ist am Donnerstagvormittag ein Mensch getötet worden. Wie die Betreiberfirma Currenta mitteilte, kam es gegen 10.40 Uhr bei Reinigungsarbeiten aus noch ungeklärter Ursache zu einem Unfall mit Natronlauge. Dabei seien drei Mitarbeiter eines Partnerunternehmens und drei Rettungskräfte verätzt worden. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen erlag ein Mitarbeiter noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen.
Washington (dpa) *16:36 Uhr – Wegweisende Entscheidung im Glyphosat-Streit von Bayer steht an
Das höchste US-Gericht wird an diesem Freitag über die Annahme einer Beschwerde von Bayer in einem Glyphosat-Fall beraten. Ob die Richter den wegweisenden Fall zur Verhandlung annehmen, wird dann voraussichtlich am Montag (13. Dezember) bekannt gegeben, wie aus dem Tagungskalender des US-Supreme Courts hervorgeht.
Die Entscheidung ist von immenser Bedeutung für den Fortgang der Rechtskonflikte um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Der deutsche Konzern hatte sich die Probleme rund um das glyphosathaltige Pflanzengift Roundup mit dem über 60 Milliarden Dollar teuren Kauf des US-Saatgutriesen Monsanto ins Haus geholt.
In dem Antrag an den Supreme Court argumentiert Bayer mit der sogenannten Federal Preemption. Der Konzern vertritt demzufolge die Ansicht, Schadenersatzansprüche wegen angeblich fehlerhafter Warnungen vor Krebsrisiken könnten nach einzelstaatlichem Recht nicht bestehen, wenn sie mit Bundesrecht kollidieren. Die verantwortliche Bundesbehörde habe eine solche Warnung verboten.
Eine höchstrichterliche Entscheidung zugunsten des Unternehmens käme für den Dax-Konzern einem Befreiungsschlag gleich. Der deutsche Konzern verspricht sich davon, die Glyphosat-Streitigkeiten dann im Grunde beenden zu können. Vor allem mögliche künftige Klagen stehen dabei im Fokus.
Für den Fall, dass der Supreme Court sich mit dem Glyphosat-Verfahren nicht befassen will oder letztlich gegen Bayer entscheidet, hatte der Konzern im Sommer Rückstellungen von 4,5 Milliarden US-Dollar gebildet. Mit dem Geld würde Bayer dann ein Programm aufsetzen, um in den kommenden 15 Jahren mit den Forderungen neuer Kläger umzugehen. Zuvor hatte Bayer bereits rund elf Milliarden Dollar für ein Vergleichspaket zur Beilegung von US-Klagen zurückgestellt. Nach einer Grundsatzvereinbarung wurden dann auch bereits viele Klagen mit entsprechenden Vergleichen abgearbeitet.
Houston, (ots/PRNewswire) *12:51 Uhr – Ascend verlegt einen Teil der Verbundproduktion nach Lateinamerika
Ascend Performance Materials hat Pläne für den Kauf eines Compoundier-Betriebs in San Jose Iturbide in Mexiko angekündigt. Das Unternehmen beabsichtigt, damit seine weltweite Präsenz auszubauen und die Produktionskapazitäten für Hochleistungswerkstoffe zu erweitern. Der Kaufvertrag umfasst die Vermögenswerte von DM Color Mexicana, einem Joint Venture zwischen Dainichiseika und Mitsubishi Die Transaktion wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2022 abgeschlossen. Die Details der Transaktion wurden nicht veröffentlicht.
Ascend, ein vollständig integrierter Hersteller von langlebigen technischen Materialien, hat seine weltweite Produktionsfläche in den letzten drei Jahren mit vier Akquisitionen ausgebaut.
Ludwigshafen (dpa) *10:38 Uhr – BASF ordnet Forschungsaktivitäten neu
Der Chemiekonzern BASF ordnet seine Forschungsaktivitäten im kommenden Jahr neu. «Die Transformation zur Nachhaltigkeit beginnt bereits mit der Forschung», sagte Vorstandsmitglied Melanie Maas-Brunner am Donnerstag in Ludwigshafen. So habe sich der Chemieriese ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele gesetzt.
Geschäftsnahe Forschungseinheiten, die bislang Teil der drei Forschungsbereiche seien, sollen daher in die Unternehmensbereiche integriert werden. Das Chemieunternehmen erhofft sich dadurch eine stärkere Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse. Forschungsaktivitäten mit Relevanz für mehrere Unternehmensbereiche will der Konzern künftig in einem zentralen, global aufgestellten Forschungsbereich bündeln.
Um seine Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, will BASF die Entwicklung von CO2-freien Verfahren, einer Kreislaufwirtschaft sowie den Ausbau der Digitalisierung beschleunigen. Dabei setzt der Konzern in seiner Forschungspipeline etwa auf Elektromobilität und Agrar, wie beispielsweise innovative Kühlerschutzmittel für E-Autos oder neue Technologien für Präzisionsanwendungen in der Landwirtschaft. 2020 hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge rund zwei Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert
08.12.2021
Darmstadt (dpa) *17:08 Uhr – Merck stockt Fonds für Start-up-Investments um 600 Millionen Euro auf
Der Darmstädter Merck-Konzern will in den kommenden Jahren deutlich mehr Geld in verheißungsvolle Start-ups aus der Pharma- und Biotech-Branche investieren. Das Dax-Unternehmen stelle zusätzliche 600 Millionen Euro über fünf Jahre für seinen Wagniskapitalfonds M Ventures zu Verfügung. Das sei die dritte Aufstockung seit der Gründung 2009, teilte Merck am Mittwoch mit.
Angesichts der umfangreichen Expertise des Fonds bei der Identifizierung neuer Technologien und Fähigkeiten wolle Merck seine jährlichen Investitionen erhöhen, sagte Vorstandschefin Belén Garijo.
Seit seiner Einführung war M Ventures laut der Angaben maßgeblich an der Entwicklung von mehr als 80 Unternehmen weltweit beteiligt und habe dazu beigetragen, zahlreiche Medikamente und Technologien auf den Markt zu bringen. Einige der geförderten Unternehmen sind Kooperationen mit Merck eingegangen, andere gingen an die Börse.
Das neue Kapital werde M Ventures befähigen, ein neues und größeres Portfolio an innovativen Firmen aufzubauen, hieß es. Der Fonds hat eine unbegrenzter Laufzeit und unterstützt Start-ups strategisch und finanziell. Wie groß das Fondsvolumen ist, teilt Merck nicht mit.
Mainz (dpa) *14:40 Uhr – Labordaten von Biontech: Booster nötig für Schutz vor Omikron
Für einen ausreichenden Schutz vor der Omikron-Variante des Coronavirus sind nach Angaben der Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer drei Dosen ihres Produktes nötig. Ersten Labordaten zufolge schützten zwei Dosen nicht ausreichend vor einer Infektion mit der kürzlich entdeckten Variante, teilten die Unternehmen am Mittwoch mit. Sie gehen allerdings davon aus, dass der Schutz vor einer schweren Erkrankung weiterhin gegeben ist. Eine Booster-Dosis erhöhe den Antikörper-Spiegel ausreichend, um auch die Omikron-Variante zu neutralisieren. Bei Bedarf könne ab März ein angepasster Impfstoff bereitgestellt werden.
Biontech und Pfizer hatten in Laboruntersuchungen geprüft, wie gut Blutseren geimpfter Personen mit den darin enthaltenen Antikörpern die kürzlich entdeckten Omikron-Variante des Coronavirus neutralisieren können. Sie nutzten für ihre Untersuchung eine künstlich hergestellte Form des Virus. Aus den Ergebnissen lassen sich Erkenntnisse über die Schutzwirkung ableiten, auch wenn Laboruntersuchungen die realen Bedingungen nicht vollständig widerspiegeln.
Nach zwei Dosen des Impfstoffs war das Neutralisierungspotenzial demnach im Vergleich zum Wildtyp des Erregers um das 25-fache reduziert. Die auf die Impfung hin gebildeten T-Zellen würden von den Mutationen der Variante allerdings nicht beeinträchtigt. Deshalb «gehen die Unternehmen davon aus, dass geimpfte Personen immer noch gegen schwere Formen der Krankheit geschützt sein könnten.»
Die Booster-Dosis erhöhte den Antikörper-Spiegel den Angaben zufolge um das 25-Fache. Diese Antikörper-Spiegel würden mit einer hohen Wirksamkeit sowohl gegen das Wildtyp-Virus als auch gegen zuvor aufgetauchte Varianten in Verbindung gebracht.
07.12.2021
Ludwigshafen (dpa) *16:59 Uhr – BASF gliedert Geschäft mit Abgaskatalysatoren aus
Der Chemiekonzern BASF will sein Geschäft mit Abgaskatalysatoren und dem Recycling der darin enthaltenen Rohstoffe ausgliedern. «Mit der neuen, eigenständigen Organisationsstruktur wird das Geschäft auf die anstehenden Veränderungen am Markt für Verbrennungsmotoren vorbereitet und zukünftige strategische Optionen werden ermöglicht», teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Ihren Hauptsitz soll die Einheit in Iselin im US-Bundesstaat New Jersey haben.
Der Geschäftsbereich mit dem Namen BASF Automotive Catalysts and Recycling werde weiterhin global an rund 20 Produktionsstandorten mit mehr als 4000 Mitarbeitenden tätig sein, heißt es in der Mitteilung. Der Ausgliederungsprozess werde im Januar 2022 beginnen und voraussichtlich bis zu 18 Monate dauern. Zudem bekräftigte der weltgrößte Chemiekonzern die Absicht, sich künftig stärker auf den Bereich Elektromobilität zu konzentrieren.
Der kürzlich veröffentlichte Wachstumsplan strebe für den Bereich «Batteriematerialien und Dienstleistungen für Basismetalle» für das Jahr 2030 einen Umsatz von mehr als sieben Milliarden Dollar an, teilte das Unternehmen mit. Zur Umsetzung dieses Ziels will BASF bis 2030 zwischen 3,5 Milliarden Euro und 4,5 Milliarden Euro investieren.
Berlin/Basel (dpa) *14:52 Uhr – Arzneimittel Roactemra von Roche erhält EU-Zulassung bei Covid-19
Einen Tag nach der Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel der europäischen Arzneimittelbehörde EMA hat das Pharmaunternehmen Roche die EU-Zulassung für sein Medikament Roactemra bei Covid-19 erhalten. Eingesetzt werden darf das Tocilizumab-haltige Mittel künftig auch zur Behandlung von Covid-19-Patienten, wie Roche am Dienstag mitteilte. Roactemra ist das vierte in der EU zugelassene Covid-Medikament. Konkret geht es um Patienten mit einem schweren Verlauf, die eine systemische Behandlung mit bestimmten Hormonen (Kortikosteroiden) erhalten und zusätzlichen Sauerstoff oder mechanische Beatmung benötigen.
Bislang ist das Mittel zur Behandlung von Entzündungskrankheiten wie der rheumatoiden Arthritis, der Riesenzellarteriitis oder des Zytokinfreisetzungssyndroms (CRS) zugelassen. Der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA hatte erst am Montag seine Empfehlung ausgesprochen, das Anwendungsgebiet von Roactemra auf die Behandlung von Erwachsenen mit dem Coronavirus zu erweitern. Die schnelle Zulassung reflektiere den dringenden Bedarf an dem Medikament als potenzielle Behandlungsoption während der Covid-19-Krise, heißt es in der Mitteilung weiter.
06.12.2021
Kigali/Johannesburg (dpa) *11:36 Uhr – Afrika will bis 2040 rund 60 Prozent seiner Impfstoffe produzieren
Afrika will seine Impfstoffproduktion von aktuell weniger als einem Prozent schleunigst ausbauen. «Omikron ist da ein Weckruf», mahnte John Nkengasong vom Afrikanischen Zentrum für Infektionskrankheiten (Africa CDC) am Montag auf einer Fachkonferenz in Ruandas Hauptstadt Kigali. Bis 2040 peile die Afrikanische Union die Produktion von 60 Prozent auf dem Kontinent an. Der Aufbau einer kontinentalen Impfstoffproduktion sei nicht nur im Kampf gegen die Corona-Pandemie notwendig, sondern auch gegen andere Krankheiten wie Malaria oder Ebola.
Seit dem Aufbau einer entsprechenden Plattform vor acht Monaten durch die Afrikanische Union (AU) habe es erste Fortschritte gegeben, sagte Ruandas Präsident Paul Kagame. Dazu zähle die Gründung der Afrikanischen Medizin-Agentur (AMA). In Afrika sind gerade mal 7 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
Afrika, das laut AU-Angaben 2019 für seine Pharma-Produkte 16 Milliarden Dollar ausgab, stärke nun seine Position und biete Investitionsmöglichkeiten. Länder wie Ägypten, Marokko, Südafrika, Senegal und Ruanda sehen sich mit entsprechenden Projekten als Vorreiter, auch Kenia und Nigeria stünden bereit. Neben dem Knowhow-Transfer ist auch der Aufbau der Logistik nötig.
Wiesbaden (dpa) *11:35 Uhr – Erdgas bleibt wichtigster Energieträger der Industrie
In der deutschen Industrie bleibt Erdgas der mit Abstand wichtigste Energieträger. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete, hatte Erdgas im vergangenen Jahr einen Anteil von 31 Prozent am Gesamt-Energieverbrauch der Industrie.
Auf Strom entfielen 21 Prozent. Mineralöle und Mineralölprodukte sowie Kohle kamen auf jeweils 16 Prozent. Insgesamt verbrauchte die Industrie in Deutschland 2020 3747 Petajoule Energie, 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Zwölf Prozent davon wurden nicht energetisch eingesetzt, sondern für die Herstellung etwa von chemischen Produkten, Düngemitteln oder Kunststoffen. Zuletzt war der Jahreswert
2009 mit 3712 Petajoule unterschritten worden.
Größter Energieverbraucher war die Chemische Industrie mit einem Anteil von 29 Prozent. Metallerzeugung und -bearbeitung kamen auf 22, Koksherstellung und Mineralölverarbeitung benötigten 10 Prozent. In der Chemischen Industrie wurde dabei allerdings mehr als ein Drittel der Energieträger als Ausgangsstoff für chemische Produkte eingesetzt. Ausschließlich auf energetische Verwendung bezogen hatte die Metallerzeugung und -bearbeitung mit 24 Prozent den höchsten Anteil.
Ludwigshafen (dpa/lrs) *11:15 Uhr – BASF verkauft Anteile an geplantem Offshore-Windpark weiter
Der BASF-Konzern hat gut ein Viertel seiner Anteile am niederländischen Windpark Hollandse Kust Zuid an das Versicherungsunternehmen Allianz weiterverkauft. Zum Preis für die 25,2 Prozent Anteile machte der Chemiekonzern am Montag in Ludwigshafen keine Angaben. 24,3 Prozent der Anteile bleiben demnach in der Hand der Ludwigshafener.
Im Juni hatte das Unternehmen bekanntgegeben, für 300 Millionen Euro insgesamt 49,5 Prozent der Anteile an dem Windpark-Projekt gekauft zu haben, das vom Energiekonzern Vattenfall geleitet wird. Es sei geplant und bereits angekündigt gewesen, die Beteiligung zu reduzieren, hieß es nun. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt fusionskontrollrechtlicher Genehmigungen.
Der Windpark soll 2023 vollständig in Betrieb gehen, nach Angaben des Chemiekonzerns ist er mit 140 Windturbinen und einer installierten Gesamtleistung von 1,5 Gigawatt dann der größte Offshore-Windpark der Welt. BASF will einen Teil seines Energieverbrauchs an Produktionsstandorten in Europa darüber decken.
03.12.2021
London (dpa) *10:08 –Shell zieht sich aus Entwicklung von Ölfeld in Nordatlantik zurück
Der Energieriese Shell zieht sich von seiner 30-Prozent-Beteiligung aus der Entwicklung eines umstrittenen Ölfelds im nördlichen Atlantik zurück. Die wirtschaftlichen Argumente für die Investition seien nicht stark genug, hieß es in einer Mitteilung des Konzerns am Donnerstagabend. Das als Cambo bezeichnete Projekt zur Erschließung eines Ölfelds am Meeresgrund westlich der Shetland-Inseln wird von Umweltschutzorganisationen seit langem heftig kritisiert. Der Mehrheitsgesellschafter Siccar Point Energy zeigte sich enttäuscht, kündigte aber an, an dem Projekt festzuhalten.
Singapur (dpa) *08:08 –Ölpreise legen nach Beschlüssen der Opec+ zu
Die Ölpreise sind am Freitag gestiegen: Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 70,80 US-Dollar. Das waren 1,13 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,15 Dollar auf 67,65 Dollar. In den ersten Handelstagen im Dezember zeigten sich am Ölmarkt starke Preisschwankungen im Zusammenhang mit einem Treffen des Ölverbunds Opec+. Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Allianz von Ölstaaten hat zwar beschlossen, trotz globaler Sorgen um die neue Variante des Coronavirus Omikron an ihrer geplanten Produktionserhöhung festzuhalten. Die Minister der Opec+ versicherten aber, dass sie die globale Corona-Entwicklung genau im Blick behalten «und falls nötig schnelle Anpassungen vornehmen werden».
02.12.2021
Frankfurt/Brüssel (dpa) *13:55 Uhr – Chemiebranche warnt bei neuer EU-Regulierung vor Umsatzverlusten
Die Chemieindustrie warnt vor empfindlichen Umsatzverlusten im Zuge der geplanten Chemikalienstrategie aus Brüssel. Sollte das Vorhaben der EU-Kommission umgesetzt werden, dürfte die Branche mindestens zwölf Prozent ihres Umsatzes bis 2040 verlieren, teilte der europäische Chemieverband Cefic am Donnerstag zusammen mit dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) mit. Der Umsatz der europäischen Chemiebranche lag demnach 2019 bei rund 543 Milliarden Euro.
Die EU-Kommission hatte im Oktober 2020 eine neue Chemikalienstrategie vorgestellt, mit der schädliche Chemikalien aus Alltagsprodukten wie Spielzeug, Kosmetik, Waschmittel oder Textilien verbannt werden sollen. Ziel ist es, die Verwendung aller Chemikalien sicherer zu machen. Ins Visier nimmt die EU-Kommission etwa Stoffe, die das Hormonsystem stören und Chemikalien, die Immunsystem oder Atemwege schädigen können. Solche Stoffe sollen nicht mehr verwendet werden, sofern dies nicht «für das Allgemeinwohl unverzichtbar» ist. Ein Gesetzgebungsverfahren soll nächstes Jahr beginnen.
Beschränkungen sollten künftig ohne vorherige Risikobewertung und Konsultation der Hersteller im Schnellverfahren vollzogen werden können, warnte der VCI kürzlich. Dadurch würde sich die Zahl verfügbarer Chemikalien deutlich reduzieren.
12.000 chemische Stoffe könnten in den Anwendungsbereich der anstehenden Gesetzesvorschläge fallen, schätzte nun Cefic. Das höchstwahrscheinlich betroffene Produktportfolio könne bis zu 28 Prozent des geschätzten Branchenumsatzes ausmachen. Nur ein Drittel des Portfolios könne wohl ersetzt oder umformuliert werden. «Außerdem kommt es darauf an, was technisch und wirtschaftlich machbar ist, und wie die Kunden auf die Ersatzstoffe oder neu formulierte Produkte reagieren werden», so der Verband. Am stärksten betroffenen dürften Klebstoffe und Dichtstoffe, Farben, Wasch- und Reinigungsmittel sein.
Die Ziele der Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit erschienen prinzipiell erreichbar, erklärte CEFIC-Präsident Martin Brudermüller. Er forderte aber einen Übergangsrahmen für die Branche. «Die Industrie braucht Vorhersehbarkeit für wirtschaftliche Investitionen in den kommenden zwei Jahrzehnten.»
Schwarzheide (dpa/bb) *13:38 Uhr – BASF will in der Lausitz mit Energieversorger Solarpark bauen
Für eine CO2-ärmere Produktion plant der Chemiekonzern BASF an seinem Lausitzer Standort Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz) die Errichtung eines Solarparks. In Kooperation mit dem Energieversorger envia Mitteldeutsche Energie (enviaM) soll die Photovoltaik-Anlage nahe dem Werkgelände auf einer Fläche von 24 Hektar entstehen. Der Bau soll im ersten Quartal 2022 beginnen, die Inbetriebnahme ist für das zweite Quartal geplant.
Rund 52.000 Photovoltaikmodule sollen künftig auf einer Fläche so groß wie 34 Fußballfelder grünen Strom für den Produktionsstandort der BASF liefern. Zur Umsetzung soll ein Joint Venture gegründet werden. Die Kartellbehörden müssen dem Projekt noch zustimmen. Der Solarpark soll 25 Gigawattstunden Strom (GWh) pro Jahr produzieren. Die Investitionssumme für die Anlage und das dazugehörige Umspannwerk beläuft sich auf rund 13 Millionen Euro.
Der Großteil des erzeugten Solarstroms soll für die Versorgung des BASF-Produktionsstandorts genutzt werden, unter anderem für die Herstellung von Kathodenmaterialien für die Batterieproduktion. Der Chemiekonzern will am Standort ab 2022 Kathodenmaterial produzieren, das die Leistungsfähigkeit der Batterien steigern soll. Der produzierte Strom, den die BASF nicht abnimmt, soll ins Netz des Energieversorgers enviaM fließen. Darüber hinaus plant die BASF nach Aussage von Fuchs in Schwarzheide eine eigene Energiespeicherlösung, um das Zusammenspiel von Speicher und Solarpark zu erproben.
Basel (dpa) *09:07 Uhr – Novartis setzt neben Kassenschlagern auf neue Produkte
Der Pharmakonzern Novartis setzt in seiner Pharmasparte im Kampf gegen die Generikakonkurrenz neben wichtigen Kassenschlagern auf neue Produkte. Der Schweizer Hersteller will so in der Pharmasparte in den Jahren 2020 bis 2026 durchschnittlich um mehr als vier Prozent jährlich wachsen. Mehr als fünf Prozent sollen es sein, sollte das Herzmittel Entresto erst nach 2026 seine Marktexklusivität verlieren, wie Novartis am Donnerstag im Vorfeld eines Kapitalmarkttages mitteilte. Geplante Investitionen sollen dabei vor allem in das organische Wachstum des Pharmageschäfts fließen.
Novartis will auch in puncto Profitabilität vorankommen. In fünf Jahren soll die Pharmasparte eine Marge im hohen 30-Prozent-Bereich erreichen. Heute liegt diese bei rund 35 Prozent.
Wachstumstreiber und die eigene Pipeline dürften die bis 2026 auf neun Milliarden Dollar geschätzte Generikalücke übersteigen, schrieb Novartis weiter. Bis zum genannten Jahr habe man bis zu 20 sogenannte Blockbuster in der Pipeline, also Produkte mit einem Umsatzpotenzial von mehr als einer Milliarde Dollar.
Noch mehr Geld auf der hohen Kante könnte Novartis haben, sollte sich der Konzern zur Trennung von Sandoz entschließen. Hierzu gab es nichts Neues: Novartis bekräftigte frühere Aussagen, wonach eine strategische Überprüfung der Sparte lanciert worden sei, um den Wert der Generikatochter zu maximieren.
Wie Novartis am Donnerstag weiter mitteilte, hat sich Novartis mit der belgischen UCB zusammengetan, um die Forschung an möglichen Therapien der Parkinson-Krankheit voranzutreiben. Die Belgier erhalten von Novartis eine Vorauszahlung über 150 Millionen Dollar, wie UCB in einer eigenen Mitteilung schrieb. Die Meilensteinzahlungen könnten sich auf fast 1,5 Milliarden Dollar summieren.
01.12.2021
Mainz (dpa) *13:38 Uhr – Biontech verstärkt Kampf gegen Krebs – Richtfest für neues Werk
Nach dem Erfolg mit seinem Corona-Impfstoff nimmt Biontech nun die Suche nach Medikamenten gegen Krebs stärker in den Blick. Am Mittwoch feierte das Mainzer Pharmaunternehmen Richtfest für die «weltweit erste Anlage ihrer Art für die Herstellung individualisierter Produkte für die Krebs-Immuntherapie», wie Vorstandschef Ugur Sahin sagte. Sollten die laufenden Entwicklungen Erfolg haben, sollen dort jährlich mehr als 10.000 Chargen für die maßgeschneiderte Therapie krebskranker Menschen hergestellt werden. Basis ist wie beim Corona-Impfstoff das Botenmolekül mRNA.
Die künftige Produktionsstätte, die 2023 in Betrieb gehen soll, liegt in einem Gewerbegebiet wenige Minuten von der Firmenzentrale entfernt. 500 Menschen sollen einmal dort arbeiten.
Für die Produktion seines Corona-Impfstoffs hatte Biontech im vergangenen Herbst das Marburger Werk des Schweizer Pharmariesen Novartis übernommen - noch bevor sich die Mainzer überhaupt sicher sein konnten, dass ihr Impfstoff, der damals noch in der klinischen Testphase war, einmal in der EU, den USA oder anderswo zugelassen wird. Diese Investition hat sich ausgezahlt. Falls dem Unternehmen bei der Krebsforschung ein ähnlicher Coup gelingen sollte, könnte durch den Bau des neuen Werks in Mainz die Produktion von Anfang an ins Rollen kommen.
Paris (dpa) *10:06 Uhr – Pharmakonzern Sanofi kauft Biotechunternehmen in Österreich
Der Pharmakonzern Sanofi stärkt sich in seinem Impfgeschäft und kauft dafür in Österreich zu. Die Franzosen übernehmen dort aus Privatbesitz das Unternehmen Origrimm Biotechnology. Angaben zum Preis wurden nicht gemacht.
Das Biotechnologieunternehmen Origrimm mit Sitz in Wien ist den Angaben zufolge auf Hautkrankheiten spezialisiert. Das wichtigste Mittel der Firma, das sich noch in der Testphase befindet, sei eine impfstoffbasierte Immuntherapie gegen Akne. Origrimm ergänze damit die von Sanofi gebildete Forschungsplattform für mRNA-Impfstoffe (Messenger RNA). Das Impfstoffgeschäft gehört nach der Abkehr von der Diabetes-Forschung bei Sanofi zu den wichtigsten Stützpfeilern.
Anlässlich einer am Nachmittag anstehenden Veranstaltung zum Impfstoffgeschäft bestätigte der Konzern seine mittelfristigen Wachstumsziele. Sanofi will demnach mit Impfstoffen zwischen 2018 und 2025 den Umsatz im Schnitt jährlich im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich ankurbeln und bis Ende des Jahrzehnts die Impfstoffverkäufe mehr als verdoppeln.
Schwerpunkt sind dabei Impfstoffe gegen Grippe, Meningitis sowie Polio- und Boosterimpfungen. Der Konzern rechnet damit, bis 2025 zehn Impfstoffe in klinische Studien überführen zu können, sechs davon mRNA-Impfstoffe.
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