Umsatzsteigerung Lanxess will Gewinn bis 2018 deutlich steigern
Lanxess sieht sich für die nächsten Jahre gut gerüstet. Der Spezialchemie-Konzern will sein Ziel für das Jahr 2015 – 1,4 Milliarden Euro EBITDA vor Sondereinflüssen – bereits ein Jahr früher erreichen. Bis zum Jahr 2018 soll dieser Gewinn nochmal gesteigert werden. Das Unternehmen sieht dabei das Geschäftsfeld „Grüne Mobilität“ als einen entscheidenden Wachstumstreiber.
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New York, Leverkusen – Lanxess setzt sich neue Wachstumsziele. Der Spezialchemie-Konzern plant für 2018, die Gewinne vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA) auf 1,8 Milliarden Euro zu steigern. Das Ziel drei Jahre zuvor 1,4 Milliarden Euro EBITDA vor Sondereinflüssen zu erwirtschaften, soll bereits ein Jahr früher erreicht werden.
„Wir haben Lanxess zu einem Wachstumsunternehmen transformiert“, sagte Vorstandsvorsitzender Axel C. Heitmann. „Um unser neues mittelfristiges Ziel zu erreichen, werden wir an unserer bewährten Strategie aus organischem und externem Wachstum festhalten.“ Das Unternehmen will sich dabei verstärkt auf die Märkte der aufstrebenden Volkswirtschaften fokussieren. Seit 2005 ist der Konzern in der Region Asien-Pazifik um knapp 70 Prozent, in Nord- und Südamerika um 40 Prozent gewachsen.
Wachstumstreiber „Grüne Mobilität“
Rund 17 Prozent des Gesamtumsatzes entfielen im Jahr 2011 auf das Geschäftsfeld „Grüne Mobilität“. In der ersten Hälfte dieses Jahres stieg der Umsatz mit Produkten wie Synthesekautschuken für umweltschonende Reifen und Leichtbau-Materialien für Autos im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf 878 Millionen Euro. Im Jahr 2015 soll dieser Wert weiter bis auf 2,7 Milliarden Euro steigen.
Ein Großteil der Investitionen der vergangenen beiden Jahre entfiel auf das Polymer-Geschäft. Zudem wurden Produktionsstandorte umgerüstet, erweitert und neu gebaut. Innerhalb der nächsten zwei Jahre wird Lanxess insgesamt 125 Millionen Euro in sein weltweites Anlagennetzwerk für Kunststoffe für den Fahrzeug-Leichtbau investieren. In den Wachstumsländern ist ein Großteil der Investitionen in neue Produktionsanlagen geflossen, alleine rund 200 Millionen Euro in eine Anlage zur Produktion von Neodymium-basiertem Butadienkautschuk (Nd-PBR) in Singapur.
Firmenübernahme und neue Geschäftseinheit
Vergangene Woche übernahm der Konzern das deutsche Unternehmen Bond-Laminates, das auf die Entwicklung und Herstellung von Verbundmaterialien aus Kunststoffen spezialisiert ist, die mit Materialien wie Glasfasern verstärkt sind. Die Kunststoff-Verbundmaterialien sind im Vergleich zu Metallteilen leichter zu verarbeiten und wiegen bis zu 40 Prozent weniger. „Bei der Evaluierung aller organischen und externen Wachstumsprojekte orientieren wir uns an strikter Finanzdisziplin“, sagte Heitmann. „Alle Investitionsprojekte müssen eine Rendite in Höhe der Kapitalrendite (ROCE) von Lanxess oder mehr liefern.“ Bei den Akquisitionen gelten laut Heitmann strenge strategische und finanzielle Kriterien, wie etwa eines positiven Ergebnisbeitrags innerhalb drei Jahren.
Eine weitere Neuerung wird ab dem nächsten Jahr in Kraft treten: Die Geschäftseinheit Technical Rubber Products (TRP) wird geteilt. Mit diesem Schritt trägt das Unternehmen der wachsenden Bedeutung des globalen Geschäfts mit dem synthetischen Kautschuk Ethylen-Propylen-Dien-Monomer (EPDM) Rechnung. Günther Weymans, Leiter von TRP, übernimmt mit der Leitung des neuen Bereichs Keltan Elastomers (KEL) rund 600 Mitarbeiter. Standorte in den Niederlanden, China, den USA, Deutschland und Brasilien gehören zu KEL. Erst kürzlich hatte der Konzern berichtet, in China 235 Millionen Euro in den Bau einer EPDM-Kautschuk-Anlage zu investieren. Die Anlage soll bei voller Auslatung Umsätze von rund 400 Millionen Euro generieren.
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