Synthetischer Kautschuk Lanxess will Arlanxeo-Anteil an Saudi Aramco verkaufen
Lanxess will den verbleibenden 50-Prozent-Anteil an Arlanxeo an seinen Joint-Venture-Partner Saudi Aramco abgeben. Die beiden Unternehmen, die Arlanxeo im Jahr 2016 als 50:50-Gemeinschaftsunternehmen für synthetischen Kautschuk gegründet haben, unterzeichneten bereits eine entsprechende Vereinbarung über den Verkauf. Insgesamt wird das Unternehmen auf 3 Milliarden Euro bewertet.
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Köln – Für seinen 50-Prozent-Anteil würde Lanxess von Saudi Aramco nach Abzug von Schulden und anderen finanziellen Verbindlichkeiten rund 1,4 Milliarden Euro in bar erhalten. Mit dem Transaktionserlös plant Lanxess seine finanzielle Basis zu stärken und seine Nettofinanzverbindlichkeiten zu reduzieren. Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Gleichzeitig werden die zuständigen Arbeitnehmervertretungen konsultiert oder informiert. Die Unternehmen gehen davon aus, dass die geplante Transaktion bis Ende 2018 abgeschlossen sein wird.
Ursprünglich hatten Lanxess und Saudi Aramco für beide Partner eine Sperrfrist bis 2021 vereinbart. Das deutsche Unternehmen will allerdings seine strategische Neuausrichtung weiter vorantreiben. Arlanxeo mit Hauptsitz im niederländischen Maastricht erzielte 2017 einen Umsatz von rund 3,2 Milliarden Euro und beschäftigt etwa 3.800 Mitarbeiter an 20 Produktionsstandorten in neun Ländern. Das Unternehmen produziert Hochleistungskautschuke, u.a. für die Automobil- und Reifenindustrie, die Bauindustrie sowie die Öl- und Gasindustrie.
Die Ausgliederung des Geschäfts mit synthetischem Kautschuk in das Joint Venture Arlanxeo im Jahr 2016 war die Grundlage für die strategische Neuausrichtung von Lanxess. Seitdem konzentriert sich das Unternehmen auf das Wachstum in mittelgroßen Spezialchemiemärkten und hat bereits verschiedene Akquisitionen in diesem Bereich getätigt – die größte war bisher die Übernahme des US-Chemieunternehmens Chemtura im Jahr 2017.
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