Arbeitsschutz in der Chemie Kontaminationen auf der Spur – Currenta erhält Award für Biomonitoring-Studie
Eine Studie des Instituts für Biomonitoring der Currenta wurde auf der 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin in Dresden mit dem ASU Best Paper Award ausgezeichnet. In der Studie geht es um die Verbesserung der Arbeitshygiene in Produktionsbereichen.
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Leverkusen – Die Jury überzeugten beim Fachbeitrag aus der Zeitschrift „Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin“ (ASU) vor allem der methodische Ansatz sowie neue Erkenntnisse zur Verbesserung der Arbeitshygiene in Produktionsbereichen.Um die Wirksamkeit aller Arbeitsschutzmaßnahmen zu überprüfen, hatte das Biomonitoring-Institut die gesamte Belegschaft eines chemischen Produktionsbetriebes – von der Produktion über die Messwarte bis hin zum Büro – unter die Lupe genommen.
„Entgegen unseren Erwartungen fanden wir temporär bei 10% der Mitarbeiter in der Messwarte zwar nicht akut gesundheitsgefährdende, aber erhöhte Schadstoffbelastungen im Urin“, berichtet Prof. Gabriele Leng, Leiterin des Instituts für Biomonitoring. Nachdem keine Kontamination über die Luft nachgewiesen werden konnte, kamen die Arbeitsmediziner der Currenta zusammen mit ihren Kollegen von der Arbeitssicherheit und dem Betrieb dem Schadstoff mithilfe von Wischproben an Handlauf, Tür, Treppenhaus etc. auf die Spur. Die Belastung war durch Kontakt mit der Haut aufgenommen worden. „Unzureichende Arbeitshygiene sowie Arbeitsorganisation konnten wir schließlich als Hauptgründe für die Mitarbeiterbelastung identifizieren“, erklärt Leng.
Im Zuge dieser Erkenntnisse begann der untersuchte Betrieb mit umfangreichen Mitarbeiterschulungen sowie organisatorischen und baulichen Veränderungen. So wurden z.B. neue Waschbecken eingebaut und erstmals ein detaillierter Handschuhplan eingeführt, der z.B. durch farbliche Kennzeichnung der Handläufe klar anzeigt, wo immer Handschuhe zu tragen sind.
„Nachdem wir alle Ursachen der Belastung gefunden hatten und der Produktionsbetrieb zeitnah Gegenmaßnahmen ergriffen hatte, war in späteren Biomonitoring-Untersuchungen die Belastung deutlich geringer aber nicht bei Null. Dies ist immer so“, schildert die Medizinerin.
Nach ihrer Erfahrung liege auch dies wieder am nicht immer präsenten Hygienebewusstsein. „Hygiene beginnt wie unser Sicherheitsdenken im Kopf“, unterstreicht die Institutsleiterin und ergänzt: „Solange nicht jede im Betrieb tätige Person immer wieder mögliche Risiken erkennt, den Arbeitsschutz ernst nimmt und auch den Sinn von eingeleiteten Maßnahmen einsieht und für sich persönlich umsetzt, haben wir unser Ziel noch nicht erreicht.“
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