Reinstwasseraufbereitung Kompakte Stecker für die Reinstwasseraufbereitung in der Pharmaindustrie

Von Bernd Müller, freier Journalist im Auftrag von Lapp

Es ist zwar keine biblische Wundertat, aber trotzdem oho: Reinstwasser aus Leitungswasser! Spezielle Anlagen von GTec machen’s möglich – und nutzen dazu ausgeklügelte elektrische Verbindungssysteme.

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Die größten Anlagen von GTec bereiten bis zu 15.000 Liter Trinkwasser pro Stunde zu Reinstwasser auf – mit dabei: Verbindungstechnik von Lapp.
Die größten Anlagen von GTec bereiten bis zu 15.000 Liter Trinkwasser pro Stunde zu Reinstwasser auf – mit dabei: Verbindungstechnik von Lapp.
(Bild: Lapp)

Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen sauber und rein? Die Waschmittelwerbung konnte das nie so richtig erklären. Wenn es um Wasser geht, gibt es dagegen genaue Kriterien. „Rein“ heißt: ganz ohne mikrobielle Verunreinigungen, Ionenfracht und gelöste Gase.

Wer wüsste das besser als Marco Koscielny, der bei GTec für die elektrotechnische Planung und die Projektabwicklung zuständig ist. Im Werk in Winsen südlich von Hamburg zeigt er auf einen imposanten Schrank aus Edelstahl. „Diese Anlage wird gerade mit Wasser geflutet.“ Was sich nach U-Boot-Tauchfahrt anhört, ist bei GTec ein normaler Vorgang und völlig ungefährlich. Bevor eine der Anlagen die Produktion verlässt, wird sie auf einem Prüfstand auf Herz und Nieren getestet und dazu gehört eben auch das Fluten mit Wasser. Die größten Modelle messen ein Viertel eines Schiffscontainers und bereiten bis zu 15.000 Liter Trinkwasser pro Stunde zu Reinstwasser auf.

Die Anlagen aus Winsen sind unter anderem bei der Pharmaindustrie begehrt. Diese benötigt zur Herstellung von Medikamenten Wasser, das eben nicht nur sauber ist, sondern rein. Über verschiedene Aufbereitungsstufen wird das Trinkwasser enthärtet und gefiltert, Hauptstufe ist eine Umkehrosmose, eine Membran hält die im Wasser gelösten Ionen zurück. Durch eine andere Aufbereitungsstufe werden an einer semipermeablen Membran Gase entzogen, eine UV-Anlage baut Chlor ab, zum Schluss erfolgt eine elektrochemische Deionisation, gefolgt von einer Ultrafiltration. Danach ist das Wasser so rein, dass es sogar als WFI (Wasser für Injektionszwecke) in Infusionslösungen verwendet werden darf.

Elektrisch angetriebene Ventile sorgen dafür, dass das kostbare Nass in der komplexen Anlage stets die richtigen Wege nimmt. Bisher wurden diese mit 230 Volt gespeist, und zwar über 7/8-Zoll-Stecker, womit der Stecker fast so groß war wie das Ventil. „Wir haben eine Lösung gesucht, die Platz spart und trotzdem für die Anwendung zugelassen ist“, erzählt Koscielny. Der Experte entscheidet bei GTec, welche Kabel und Steckverbinder eingekauft werden. In den letzten Jahren fiel die Entscheidung immer häufiger auf Lapp, Weltmarktführer für integrierte Lösungen im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie.

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Sieht auch besser aus

In den neueren Anlagen werden die klobigen 7/8-Zoll-Stecker nun durch Epic M12-Power-Stecker mit S-Codierung ersetzt. Auch die 3-phasigen Zirkulationspumpen werden mittlerweile mit M12-Power verbunden. Sie sind nicht einmal halb so groß wie die zuvor eingesetzten Industriesteckverbindungen, haben trotzdem eine hohe Leistungsdichte, halten einen Strom bis 12 Ampere aus – und damit auch den geforderten Anlaufstrom der Pumpen von 8,5 Ampere.

Dank der kleineren Steckverbinder können nun auch kleinere Ventile verwendet werden. „Bei unseren Anlagen achten wir auf die Ästhetik des Aufbaus und auf ein aufgeräumtes Innenleben“, betont Koscielny, „und mit den M12-Steckverbindern von Lapp sieht es einfach besser aus.“

M12-Steckverbinder sind natürlich keine Lapp-Erfindung, jeder Anbieter elektrischer Verbindungstechnik hat sie im Programm. In solchen Fällen entscheiden oft Details, wie die Farbe. So ist der Stecker von Lapp schwarz, und der Blick ins Labyrinth aus Edelstahlrohren einer GTec-Reinstwasseraufbereitung macht deutlich: Schwarz sieht einfach besser aus. Aber die Optik war für Koscielny nicht allein entscheidend. Qualität und Verlässlichkeit von Produkt und Service müssen ebenfalls stimmen. „Wir haben vorher schon viel von Lapp bestellt und waren immer zufrieden, und in den letzten Jahren ist es immer mehr geworden.“

GTec ordert zunehmend fertigkonfektionierte Leitungen in Sonderlängen, die Lapp zentimetergenau mit Steckverbindern liefert. Anfangs waren es nur konfektionierte Unitronic-Leitungen, mit denen GTec die Sensoren der Anlagen vernetzt. „Durch das Angebot von Kabelkonfektionen sind wir überhaupt erst zu Lapp gekommen“, sagt der Elektroingenieur.

Wo es sinnvoll ist, wollen wir in Zukunft immer konfektionierte Leitungen verwenden.

Marco Koscielny, GTec

600 Stück dieser Sensorleitungen benötigt der Betrieb pro Jahr. Der Aufwand, die Stecker selbst zu montieren, sei hoch, die Konfektionen von Lapp sparen erheblich Zeit und senken obendrein die Fehlerquote. Die Kabel mit den M12-Power-Steckern konfektionieren die Monteure bei GTec aber noch selbst, wegen der geringen Stückzahlen und der individuellen Längen lohne sich das noch nicht. „Aber wo es sinnvoll ist, wollen wir in Zukunft immer konfektionierte Leitungen verwenden.“ Die Monteure müssten sie nur noch einstecken und elektrische Fehler seien nahezu ausgeschlossen.

Vollständige Daten

Mittlerweile sind die M12-Power-Stecker aber schon wieder Geschichte. Inzwischen ist GTec auf Ventile mit 24 Volt umgestiegen, die sogar nur einen normalen M12-Steckverbinder benötigen, mit A-Codierung, der Ströme bis 4 Ampere übertragen kann. Die Leitungen mit diesen Steckern bezieht der Betrieb nun ebenfalls konfektioniert von Lapp.

Ein weiteres, zunehmend wichtiges Entscheidungskriterium für Kunden seien vollständige Daten zur Elektroplanung mit Software-Werkzeugen wie Eplan, sagt Patrick Maischatz, Produktmanager für Epic-Steckverbinder. Lapp stellt dafür digitale Zwillinge bereit, die der Ingenieur per Mausklick aus einer Bibliothek holt und im Schaltplan platziert. Diese enthalten nicht nur das Anschlussbild, sondern auch alle Maße, so dass der Planer leicht die Platzierung etwa in einem Schaltschrank optimieren kann. „Vollständige Daten sind ein klarer Wettbewerbsvorteil“, so Maischatz. Und kein Hersteller von Steckverbindern verfolge das so konsequent wie Lapp.

Für Marco Koscielny ist der Vertriebsservice von Lapp vorbildlich: „Hier steht die Lösung des Problems im Vordergrund, nicht der Drang, Produkte an den Mann zu bringen. Das Verhältnis mit dem Vertrieb ist sehr partnerschaftlich.“

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