Rohstoffpreise Februar 2016 Kommt jetzt die Frühjahrsbelebung auf den Rohstoffmärkten?

Redakteur: Wolfgang Ernhofer

Die Weltrohstoffpreise nahmen einen ausgesprochen schwachen Start in das Jahr 2016. Auf Dollarbasis wie auch in Inlandswährung gaben diese um rund 12,5 % nach. Ursache war einmal mehr der starke Rückgang der Rohölnotierungen, der sich erst im letzten Monatsdrittel umkehrte. Dennoch könnte sich die Lage bald stabilisieren, so die Experten der Industriebank IKB.

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Nach langer Talfahrt könnten sich die Rohstoffpreise langsam wieder stabilisieren.
Nach langer Talfahrt könnten sich die Rohstoffpreise langsam wieder stabilisieren.
(Quellen: HWWI; Deutsche Bundesbank)

Düsseldorf – Die Rohölnotierungen liegen nun erheblich unter Vorjahresniveau, was zwar einerseits die privaten Haushalte entlastet, andererseits aber auch die Exportmöglichkeiten in rohölexportierende Länder eher erschwert, da sich bei diesen zum Teil erhebliche Einnahmenausfälle ergeben.

Ein gutes Beispiel ist Russland, dessen Exporterlöse zu zwei Drittel von Öl und Gas bestimmt werden. Die zwischenzeitliche Ankündigung, dass Russland und die Opec sich auf ein Procedere zur Preisstabilisierung bei Rohöl verständigen wollen, hatte zumindest kurzfristig den Effekt, dass die Rohölnotierungen wieder anzogen. Unabhängig davon betrugen die Überkapazitäten im Jahresdurchschnitt 2015 rund 2 mbd (= Million Barrel per Day). Für 2016 ist infolge eines erneuten Verbrauchsanstiegs noch von einer Überproduktion von rund 0,65 mbd auszugehen. Die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran werden zudem in diesem Land zu einer Ausweitung der Förderung führen. Aufgrund des hier vorhandenen Investitionsstaus wird die Erhöhung der Fördermenge um ungefähr 1 mbd aber frühestens gegen Jahresende bzw. im Jahr 2017 erfolgen können.

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Die Industriebank IKB geht deshalb bis Ende des ersten Quartals 2016 von einem Rohölpreis von 40 Dollar je Barrel Brent in einem Band von 12 Dollar aus. Auch die Gasversorgung in Europa ist unverändert zufriedenstellend, sodass im Nachlauf zu den gesunkenen Rohölnotierungen der Grenzübergangspreis für Erdgas ebenfalls noch leichtes Potenzial nach unten hat und sich erst gegen Ende des ersten Quartals stabilisieren sollte. Hierbei unterstellt die IKB keine Verschärfung der geopolitischen Konfliktsituationen in den öl- und gasexplorierenden Gebieten.

Innerhalb der nächsten drei Monate erwartet die Industriebank eine Bewegung des Wechselkurses des Euro zum Dollar um die Marke von 1,05 Dollar je Euro, wobei gegen Jahresende 2016 der Euro wieder leicht aufwerten sollte.

Welche Rohstoffe Mangelware sind oder werden können Sie in der Bildergalerie Gefahrenanalyse Rohstoff – was wird knapp? nachsehen.

Rückblick:

Rohstoffpreise Januar 2016: Rohstoffpreise auch zu Beginn des Jahres weiter auf Talfahrt

Rohstoffpreise Dezember 2015: Abwärtstrend auf Rohstoffmärkten hält an

Rohstoffpreise November 2015: Rohstoffpreise bis Ende des Jahres auf Talfahrt?

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