Rohstoffpreise Mai 2015 Kommt jetzt die Frühjahrsbelebung auf den Rohstoffmärkten?
Die Weltrohstoffpreise haben auf Dollarbasis im April infolge der höheren Rohölnotierungen um 6,6 % zugelegt, in Inlandswährung sind sie aufgrund des erneut schwächeren Euro sogar um 7,2 % gestiegen. Spannend ist nun die weitere Entwicklung der Rohölnotierungen. Im Artikel und in den Grafiken der Bildergalerie finden Sie detaillierte Information von den Experten der IKB.
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Düsseldorf – In den USA wurde die Anzahl der aktiven Bohrlöcher weiter reduziert. Diese haben sich gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum mehr als halbiert. Dies lässt dort im Jahresverlauf auf eine rückläufige Rohölförderung schließen. Angebotsseitig wird im laufenden Jahr ein Anstieg außerhalb der OPEC um 0,68 mbd (Mio. Barrel pro Tag) erwartet, wobei die Förderung in Europa sowie den ehemaligen Sowjetrepubliken schon leicht sinken dürfte. Gleichzeitig hat die OPEC im Verlauf des ersten Quartals ihre Förderung um gut 0,6 mbd ausgeweitet, wobei über die Hälfte des Zuwachses auf Saudi-Arabien entfällt. Dem steht im Jahresdurchschnitt ein Nachfragezuwachs von 1,17 mbd gegenüber, was zu einem Angebotsüberschuss von 0,1 mbd korrespondiert. Das erwartete Abschmelzen der US-Förderung steuert hier leicht gegen, reicht aber nicht aus.
Ohne eine Änderung der saudi-arabischen Ölpolitik dürften daher die Preise weiter unter Druck stehen. Diese sollten weiter um 60 Dollar je Barrel Brent oszillieren. Auch die Gasmärkte sind entspannt. Trotz einer weiter um 5 % gesunkenen Inlandsförderung von Erdgas ist dank angezogener Importe – um gut 2 % – die Versorgung gesichert. Vor allem aber ist bemerkenswert, dass Russland nur noch der drittgrößte Lieferant auf dem deutschen Markt mit einem Anteil von 28 % hinter den Niederlanden und Norwegen ist. Die IKB erwartet in den nächsten Monaten nochmals leicht sinkende Grenzübergangspreise von Erdgas, vorausgesetzt, es kommt nicht zu geopolitisch bedingten Lieferstörungen.
Die Politik der EZB, die Märkte mit Geld zu fluten, wird weitergeführt. Infolge etwas schwächerer US-Konjunkturdaten gab der Wechselkurs des Dollar zum Euro zuletzt leicht nach. Die Industriebank erwartet in den nächsten Monaten eine Bewegung um die Marke von 1,05 Dollar je Euro in einem Band von 10 ct. Das Wechselkursrisiko bleibt allerdings hoch.
Welche Rohstoffe Mangelware sind oder werden können Sie in der Bildergalerie Gefahrenanalyse Rohstoff – was wird knapp? nachsehen.
Rückblick:
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