Klärschlamm Klärschlamm preiswerter entsorgen
Ein Forscherduo des Clausthaler Cutec-Instituts hat ein neues Verfahren für die Behandlung von Klärschlamm entwickelt, das die Entsorgungskosten um 30 Prozent reduziert. Die IHK-Braunschweig zeichnete die beiden Wissenschaftler mit dem Technologietransferpreis aus.
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Braunschweig – Die beiden Wissenschaftler Professor Otto Carlowitz und Dr. Christian Schröder haben ein neues Verfahren zur Klärschlammentwässerung entwickelt. Nach der Trocknung im Flocformer sind in dem Schlamm 25 Prozent weniger Flüssigkeit im Vergleich zu bisherigen Verfahren enthalten. Die Entsorgungskosten der verminderten Schlammmenge lassen sich dadurch um 30 Prozent senken.
„Entscheidend für das Entwässerungsverhalten des Klärschlamms ist seine Flockenstruktur“, erläutert Carlowitz. Durch Konditionierung des Schlamms mit Polymeren sollen optimal entwässerbare Flocken entstehen. Da sich die Prozessbedingungen ständig verändern, ist es mit der bisherigen Technik schwierig, die optimale Flockengröße einzustellen. In der Anlage wird das Flockungshilfsmittel in einem Turbo-Mischer in den Schlamm eingebracht. Es entstehen großvolumige Flocken, die ein modifizierter Kegelrührer in einer zweiten Stufe scherstabil kompaktiert. Die Flockenstruktur stellt sich somit optimal ein, was eine um bis zu 25 Prozent verbesserte Entwässerung des Klärschlamms ermöglicht.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens liegt im geringen Polymerverbrauch der Anlage, der die Betriebskosten zusätzlich reduziert. Eine geringe Rückbelastung der Kläranlage ist durch eine gute Filtratqualität gewährleistet.
Mit der Verleihung des Technologietransferpreises sind die beiden Forscher für die Unternehmensgründung der Aquen Aqua-Engineering von der IHK Braunschweig geehrt worden. Der Preis zeichnet die beispielhafte Transferleistung einer ökologisch optimierten Klärschlammbehandlung von der entwickelten Laborapparatur zur wirtschaftlich erfolgreichen Technologie aus.
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