Anlagenautomatisierung KI hilft bei wichtigen Entscheidungen im autonomen Betrieb von Salpetersäureanlagen

Redakteur: MA Alexander Stark

Künstliche Intelligenz soll nach dem gemeinsamen Willen von MAN Energy Solutions und Thyssenrupp zur Ressourcenschonung beitragen und Effizienzgewinne erzielen helfen. Im Rahmen einer Digitalisierungskooperation arbeiten die Unternehmen dafür am autonomen Betrieb von Kompressorensträngen für Salpetersäureanlagen und weitere Anwendungen.

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Die Zusammenarbeit zwischen Thyssenkrupp und MAN umfasst den autonomen Betrieb von Kompressorensträngen für Salpetersäureanlagen und weitere Anwendungen.
Die Zusammenarbeit zwischen Thyssenkrupp und MAN umfasst den autonomen Betrieb von Kompressorensträngen für Salpetersäureanlagen und weitere Anwendungen.
(Bild: Thyssenkrupp)

Oberhausen – Die beiden Konzerne MAN und Thyssenkrupps wollen die Entwicklung, Erprobung und Vermarktung des autonomen Betreibens von Turbomaschinenanlagen für den Industriezweig der Salpetersäureproduktion vorantreiben und haben eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Für den Betrieb von Salpetersäureanlagen werden die beiden deutschen Großunternehmen zukünftig künstliche Intelligenz (KI) als Entscheidungsunterstützung einsetzen. Das wird unter Echtzeit-Berücksichtigung von Daten wie Produktpreis, Ertrag, Effizienz, Emissionen, Energiekosten, Prozessstabilität und prognostiziertem Wartungsbedarf stattfinden.

Wie Dr. Uwe Lauber, CEO von MAN Energy Solutions, erklärt, ist die Verschmelzung menschlicher Expertise mit Künstlicher Intelligenz ein Meilenstein für die Prozessindustrie. Der autonome Betrieb von Turbomaschinen biete Vorteile bei Effizienz, Maschinenverfügbarkeit und -gesundheit sowie Emissionsreduktionen. KI-Algorithmen würden sicherstellen, dass Maschinen und Anlagen jederzeit zuverlässig und im optimalen Betriebspunkt fahren, so Lauber. Das führe zu weniger Ausfällen, steigere die Effizienz und schlage sich positiv in den Betriebskosten nieder. Menschliche Eingriffe seien in der finalen Entwicklungsstufe dann nur noch für Wartungen notwendig – was wiederum zu weniger Reisekosten und reduzierten Emissionen führe. Die Entwicklung der Autonomie vereint nach den Worten von Lauber somit die beiden strategischen Stoßrichtungen Digitalisierung und Dekarbonisierung.

MAN Kompressorenstrang für die Salpetersäureproduktion
MAN Kompressorenstrang für die Salpetersäureproduktion
(Bild: MAN)

Dr. Sami Pelkonen, CEO Business Unit Uhde ergänzt: „Als einer der führenden Anbieter von Salpetersäureanlagen wird unsere Zusammenarbeit mit MAN Energy Solutions schon bald ganz neue Möglichkeiten eröffnen, um die Anlagen ebenso intelligent wie ressourcenschonend zu betreiben. Hier ergänzen sich unsere Technologie- und Digitalisierungskompetenzen ideal.“ Im Rahmen der Kooperation werden die von den Kooperationspartnern entwickelten KI-Algorithmen und Advanced Automation Systeme sowie ein digitaler Controller für MAN Turbomaschinen weiterentwickelt, getestet und zu einer gemeinsamen digitalen, serienreifen Technologielösung verknüpft.

„Im Pandemiejahr 2020 konnte MAN Energy Solutions mit den auf MAN Ceon basierenden digitalen Technologien komplexe Kompressorstränge aus der Ferne in Betrieb nehmen. Das Unternehmen hat zudem mit seinen Subsea-Kompressorsystemen in der Norwegischen See den unbemannten Dauerbetrieb seiner Turbomaschinenanlagen bereits erfolgreich demonstriert“, ergänzt Jörg Massopust, Head of Digital Sales & Alliances bei MAN Energy Solutions. Gemeinsam mit Thyssenkrupp will das Unternehmen nun den nächsten Schritt gehen und die Entwicklung vom unbemannten zum autonomen Betrieb ermöglichen. Die gemeinsam gesammelten Erfahrungen im Bereich der Salpetersäureindustrie sollen später für weitere Segmente angewandt werden.

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