Wärmetauscher Instandhaltung Intensiv-Reinigung für Rohrbündel: Jetzt kommt die Reinigung auf den Prüfstand

Autor / Redakteur: Sigrun Rädler* / Dominik Stephan

Best Practices bei chemischen, mechanischen und Hochdruckanlagen – Der Zahn der Zeit nagt auch am Wärmetauscher: Sinkt die Leistungsfähigkeit von Rohrbündelwärmeübertragern durch Ablagerungen oder Verblockungen, sind hohe Energie- und Kostenaufwände die Folge. Eine geeignete Reinigungsmethode muss her: chemisch, mechanisch-bohrend oder mit Hochdruck, jeder Betrieb muss die richtige Priorisierung für sich finden.

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Vollständige Regeneration eines 3 m langen Rohrs in 3 min durch RTC-Reinigung
Vollständige Regeneration eines 3 m langen Rohrs in 3 min durch RTC-Reinigung
(Bild: AC-Rädler Umwelttechnik)

Im Vordergrund steht das Ergebnis: Eine Hochdruckreinigung bzw. der Einsatz von Chemie kann raue Oberflächen mit Restbelägen hinterlassen, die den Wirkungsgrad beeinflussen. Zudem kann bei einer chemischen Reinigung das Rohr angegriffen und die Korrosion beschleunigt werden – deswegen ist genaue Planung notwendig.

Versagen Chemie oder Hochdruck aufgrund der harten Beläge, wird auf archaisch anmutende Methoden mit Lanzen und Handbohrgeräten zurückgegriffen.

Eine Alternative aus Österreich dagegen bewährt sich mit sehr guten Reinigungsergebnissen: Beim Rädler Tube Cleaning (RTC) werden mit einem Spezialbohrkopf, der dem Innenrohr mit minimalster Differenz entspricht, Ablagerungen schonend abgetragen und das Rohr durch eine Messingführung poliert. Durch die Passgenauigkeit verbleiben keine Restbeläge, sodass die glatten Oberflächen kaum Angriffsfläche für neue Beläge bilden.

Vollständige Regeneration eines 3 m langen Rohrs in 3 min durch RTC-Reinigung
Vollständige Regeneration eines 3 m langen Rohrs in 3 min durch RTC-Reinigung
(Bild: AC-Rädler Umwelttechnik)

Eine kurze Reinigungsdauer ist zentral für eine wirtschaftliche Instandhaltung. Man benötigt also eine Methode, die garantiert, dass ein möglichst großer Anteil der Tauscherleistung in kurzer Zeit wiederhergestellt werden kann. Während bei einer Reinigung mittels RTC und Hochdruck Wärmetauscher abgeschaltet und geöffnet werden müssen, entfällt dieser Aufwand beim Chemie-Einsatz.

Beim CIP (Cleaning in Place) werden Beläge durch Zirkulation entfernt, was je nach Belagstärke Stunden bzw. Tage dauern kann. Dagegen schafft das RTC ein verblocktes Rohr von drei Metern Länge innerhalb von drei Minuten zu reinigen und vollständig zu regenerieren.

Für das RTC-System macht es aufgrund der mit Maschinenführung arbeitenden Belagsentfernung keinen Unterschied, ob die Rohre totalverblockt sind. In einem Reinigungsgang werden diese vollständig regeneriert. Dagegen kann Rohrverblockung durch Chemie nicht entfernt werden und auch Hochdrucktechnik stößt an ihre Grenzen.

Wenn überhaupt können Verblockungen durch Einsatz mehrerer Düsen nacheinander pro Rohr gelöst werden, was aufwendig und teuer ist.

RTC hat den Nachteil, dass sie nur bei geraden Rohren eingesetzt werden kann. Hier hat die chemische Behandlung klare Vorteile, da sie unabhängig von der Rohrgeometrie ist.

Vorher/Nachher-Vergleich: RTC-Reinigungsbeispiel
Vorher/Nachher-Vergleich: RTC-Reinigungsbeispiel
(Bilder: AC-Rädler Umwelttechnik)

Unnötiger Ressourcenverbrauch belastet die Unternehmen doppelt: Zum einen schaden Rohstoffe und Betriebsmittel der Umwelt, zum anderen handelt es sich um Kostenstellen. Deswegen lohnt es sich, alle drei Methoden auf ihren Betriebsmitteleinsatz hin zu untersuchen.

Vor allem beim Energieverbrauch ergeben sich große Unterschiede: Während bei der chemischen Reinigung der energetische Aufwand zu vernachlässigen ist, verbraucht Hochdruck bei Einsatz eines 480 kW/h-Motors für die Pumpe 1000 bar bei einem Wasserverbrauch von etwa 256 l/min bzw. einen Kraftstoffbedarf von 24 l/h auf.

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