Anlagenbau und Kapazitätserweiterungen Ineos plant massive Investitionen in Europa

Autor Wolfgang Ernhofer

Nächster Paukenschlag bei Ineos. Das schweizer Chemieunternehmen will sein Geschäft in Europa extrem ausweiten und ist bereit hohe Summen zu investieren. Geplant sind eine neue World-Scale-Anlage und Erweiterungen an bestehenden Standorten.

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Die geplanten Kapazitätserweiterungen von Ineos betragen 750.000 t/a Propylen und 900.000 t/a Ethylen.
Die geplanten Kapazitätserweiterungen von Ineos betragen 750.000 t/a Propylen und 900.000 t/a Ethylen.
(Bild: gemeinfrei / CC0 )

Würzburg – Beim Petrochemiekonzern Ineos kommt es gerade Schlag auf Schlag: Vor kurzem kam die Ankündigung ein eigenes Auto entwickeln und bauen zu wollen. Das Jahresergebnis 2016 toppt das – aus Unternehmenssicht hervorragende – Vorjahresergebnis. In Deutschland feiert das Unternehmen Richtfest für die neue Zentrale an der Stadtgrenze Köln/Dormagen. Das achte und vorerst letzte Evergas-Schiff zum Shalegas-Transport aus den USA nach Europa läuft vom Stapel. Das Chemieunternehmen will das Öl- und Gasgeschäft von Dong Energy für über 900 Millionen Euro übernehmen. Und zu guter Letzt folgt die Ankündigung einen Milliardenbetrag in europäische Standorte zu investieren.

Auf der Agenda steht eine neue World-Scale-PDH-Anlage (Propane Dehydrogenation) mit einer Propylen-Kapazität von 750.000 t/a. Der potentielle Bauort wird noch gesucht, Antwerpen habe aber laut Unternehmensinformationen gute Chancen.

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Zusätzlich zur neuen Anlage will Ineos die Ethylen-Kapazitäten der Standorte Grangemouth in Schottland und Rafnes in Norwegen um 900.000 t/a ausbauen. Jeder Standort soll nach Erweiterung der Crackerkapazitäten über eine Million Tonnen Ethylen produzieren. Damit würde sich die Produktionsmenge der beiden Standorte nahezu verdoppeln. Für den Neu- und Ausbau will der Konzern laut Financial Times rund zwei Milliarden Euro investieren.

Im Moment produziert das Unternehmen fast 4,5 Millionen Tonnen Ethylen und Propylen in Europa, sei aber laut eigenen Informationen trotzdem noch größter Einkäufer dieser Gase in der Region. Durch die neuen Kapazitäten will der Konzern weiter wachsen, wettbewerbsfähiger werden und noch profitabler wirtschaften. Die Projekte seien nur durch die 1,8-Milliarden-Euro-Investition in das Dragon-Ship-Programm möglich, wie Ineos-CEO Jim Ratcliffe betont. Die acht Schiffe transportieren Shale Gas aus den USA zur Weiterverarbeitung nach Europa.

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