Bioökonomie Industrielle Biotechnologie als Schlüssel zu einer biobasierten Wirtschaft

Redakteur: Sonja Beyer

Die Entwicklung der industriellen Biotechnologie bietet Deutschland enorme Wachstumschancen für die Zukunft. Dieser Auffassung ist die Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) und mahnt deshalb auf ihrer Jahrespressekonferenz, dass diese Chance nicht verpasst werden dürfe.

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Frankfurt a.M. – Nach Meinung der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) ist die industrielle Biotechnologie der Schlüssel zu einer funktionierenden Bioökonomie. Dieser Begriff fasst alle industriellen Sektoren oder Dienstleistungen zusammen, die biologische Ressourcen wie Tiere, Pflanzen, Pilze oder Mikroorganismen produzieren, verarbeiten oder nutzen. Dazu zählen z.B. auch Teile der Chemie- und Pharmazieindustrie.

Aber: „Eine Bioökonomie wird nur dann funktionieren, wenn wir alle Anwendungsbereiche der Biotechnik nutzen und miteinander verzahnen“, betont DIB-Vorsitzender Dr. Stefan Marcinowski. Und an diesem Punkt sei Deutschland noch nicht angekommen. Marcinowski ist jedoch davon überzeugt, dass die technisch-wissenschaftliche Basis für eine biobasierte Ökonomie in Deutschland vorhanden ist: In nur zwei Jahrzehnten habe sich die Biotech-Branche mit rund 650 Unternehmen als Wirtschaftsfaktor etabliert. Zudem sei die Biotechnologie inzwischen ein fester Bestandteil der Wissenschaft geworden: Über 200 öffentliche Forschungseinrichtungen befassen sich in Deutschland intensiv mit bio- oder gentechnischen Verfahren und Projekten.

In der industriellen Biotechnologie sieht Marcinowski den Schlüssel für die Vernetzung aller Biotech-Anwendungen: Aus pflanzlicher Biomasse, die nicht für Nahrungsmittel vorgesehen ist, lassen sich Stärke, Zellulose und Öle gewinnen, die als Ausgangssubstanzen für die Produktion von Bioenergie und Biokraftstoffen oder für die Herstellung von Biokunststoffen sowie als chemische Vorstufen für Biopharmazeutika dienen können.

Die Entwicklung und der Wirkungsgrad der industriellen Biotechnologie, so Marcinowski, werde in Zukunft allerdings immer mehr von der Bereitstellung geeigneter Pflanzen abhängig sein. „Diese Chancen für den Hightech-Standort Europa dürfen wir nicht verpassen.“

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