Chemiestandort Deutschland Industrie und Politik wollen an einem Strang ziehen

Redakteur: Dominik Stephan

Gemeinsam wollen sich das Bundeswirtschaftsministerium und die drei wichtigsten Organisationen der chemischen Industrie für den Chemiestandort Deutschland einsetzen. Eine entsprechende Erklärung haben Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, VCI-Präsident Marijn Dekkers, die Präsidentin des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie, Margret Suckale, und der Vorsitzenden der IG BCE Michael Vassiliadis, unterzeichnet.

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Prognose zum Umsatz in der Chemieindustrie in Deutschland bis 2018
Prognose zum Umsatz in der Chemieindustrie in Deutschland bis 2018
(Quelle: Statista, Statistisches Bundesamt, VCI)

Berlin – Die Qualität des Chemiestandortes Deutschland habe sich im Vergleich zu wichtigen globalen Wettbewerbern wie China oder den USA verringert – zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des Forschungsinstitutes Oxford Economics. „Politik, Unternehmen und Gewerkschaft wollen und müssen an einem Strang ziehen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Chemie und damit Wachstum und Beschäftigung für die Branche zu sichern”, sagte VCI-Präsident Dekkers.

„Die chemische Industrie ist ein wichtiger Innovationsmotor für den Standort Deutschland. Das gilt für unsere Produkte, aber genauso für die Lösungen, die wir in den Bereichen Demografie-Management und Nachhaltigkeit gemeinsam mit unserem Sozialpartner auf den Weg gebracht haben. Der Branchendialog bietet eine gute Möglichkeit, diese wichtigen Zukunftsthemen im Gespräch mit dem Bundeswirtschaftsminister zu vertiefen”, ergänzte BAVC-Präsidentin Margret Suckale.

Gewerkschaft fordert “Wachstumspolitik”

Die IG BCE hat immer wieder gefordert, die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte mit einer gezielten Wachstumspolitik zu unterstützen. Investitionen in Infrastruktur und Bildung würden die Wettbewerbsfähigkeit Europas erhöhen und mehr Wachstum erzeugen.

Die chemische Industrie ist zu großen Teilen eine energieintensive Branche. Ein gemeinsames Anliegen von Bundesregierung, Industrie und Gewerkschaft sind daher stabile energie- und klimapolitische Rahmenbedingungen. „Eine sichere Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen ist entscheidend dafür, dass die Unternehmen hierzulande mehr investieren. Diese Voraussetzung muss selbstverständlich auch dann erfüllt werden, wenn der Anteil erneuerbarer Energieträger an der Stromproduktion zunimmt. Hier steht die Politik in der Pflicht. Im Gegenzug werden wir an der Verbesserung der Energieeffizienz arbeiten, indem wir die Unternehmen noch stärker miteinander vernetzen”, betonte Marijn Dekkers, Präsident des VCI.

Die Energie-intensive Industrie an Bord holen

„Wir brauchen die Innovationskraft gerade der energieintensiven Industrie für eine erfolgreiche Energiewende. Deshalb darf die Energiepolitik Arbeitsplätze in diesen Branchen nicht riskieren, sondern muss sie im Gegenteil sichern und fördern”, stellte IG-BCE-Vorsitzender Michael Vassiliadis für die chemische Industrie klar.

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