Immunochemikalien Immer mehr Anwendungsbereiche für Immunochemikalien
Laut einer Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan nimmt die Nachfrage an Immunochemikalien ständig zu. Ob in der medizinischen Forschung, in der Landwirtschaft oder bei der Bioterrorbekämpfung. Trotzdem sind auch strukturelle Probleme auf dem Markt erkennbar.
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Frankfurt am Main – Entsprechend einer aktuellen Studie erwartet Frost & Sullivan einen Anstieg der weltweiten Umsätze für Immunochemikalien von 1,5 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr auf 2,6 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2014.
In vielen Bereichen finden Immunochemikalien eine immer weitere Verbreitung. Besondere Bedeutung komme ihnen, so die Unternehmensberatung Frost & Sullivan, in der Forschung rund um die Lebensmittelproduktion zu, wenn es um die Verbesserung von Qualität und Nährwert geht, sowie bei der Herstellung von Pharma- und Industrieprodukten auf Basis genetisch veränderter Pflanzen. Die Angst vor Bioterror habe außerdem die Suche nach Möglichkeiten zur Erkennung gefährlicher Toxine vorangetrieben. Für die Strafverfolgung würden derzeit Antikörperassays zum Nachweis von Cholera-, Diphtherie- und Anthraxtoxin entwickelt.
„Wichtigster Wachstumsmotor für den globalen Markt ist die Krebsforschung“, erläutert Sylvia Miriam Findlay, Industrieanalystin bei Frost & Sullivan. „So werden mittlerweile für unterschiedlichste Anwendungen Forschungsantikörper eingesetzt, beispielsweise zur Markierung von Signalwegen, zur Messung der Modifikationen oder des Expressionsniveaus von Krebsproteinen, zur Identifikation von Biomarkerkandidaten, zur Proteinprofilierung und zur Messung der Enzymaktivität.“
Fortwährende Forschung notwendig
Allerdings gehe man nicht davon aus, dass sich mit Immunochemikalien in absehbarer Zukunft hohe Renditen erzielen lassen. Der Unternehmensberater geht langfristig sogar von einer Stagnation aus, da in den kommenden fünf bis sieben Jahren zwei Drittel der derzeit verfügbaren Antikörper als überholt gelten dürften. Darüber hinaus sei im Zuge der laufenden Proteomforschung mit ständigen Veränderungen bei den Antikörper-Targets zu rechnen.
„Gerade aus der Proteomforschung und aus dem Genomprojekt ergeben sich jedoch auch immer wieder neue Wachstumschancen“, meint Findlay. „Die Entdeckung weiterer Proteine könnte die Hersteller dazu motivieren, ihren Bestand an neuartigen Antikörpern zu erweitern. Außerdem gewinnen mit der Proteomforschung individuell angepasste Antikörper zunehmend an Bedeutung.”
Weitere Marktkonsolidierung erwartet
Der Markt ist laut Untersuchungen von Frost & Sullivan derzeit mit über 300 aktiven Unternehmen stark fragmentiert, so dass in Zukunft mit einer Konsolidierung des Teilnehmerfeldes gerechnet wird. Bislang würden sich Konkurrenzkampf und Preisdruck in niedrigen Umsätzen niederschlagen. Die Marktanteile der einzelnen Akteure schrumpfen dadurch, weshalb Fusionen als Option zunehmend interessanter würden. Nach Ansicht des Beratungsunternehmens dürften öffentliche Organisationen durch die Übernahme privater Unternehmen neue Maßstäbe setzen.
Unübersichtliches Angebot
Ein weiteres Problem, das aktuell die Marktentwicklung bremse, sei die Unübersichtlichkeit des Angebots. So seien die potenziellen Kunden aus der Forschung derzeit nicht in der Lage, aus dem breiten Produktspektrum einer großen Anbieterzahl die für ihre jeweiligen Zwecke erforderlichen Antikörper herauszufiltern. „Bislang gibt es kein gemeinsames Verzeichnis über alle Lieferanten und ihre Produkte“, so Findlay. „Dieses Projekt ist bislang an der enormen Datenmenge gescheitert. Wir meinen allerdings, dass der Kundenstamm durchaus erweitert werden könnte, wenn Interessenten auf eine Liste mit sämtlichen Anbietern, Produkten, Preisen und Kontakdaten zugreifen könnten. Eine solche Strategie würde den Einsatz von Forschungsantikörpern erleichtern und die Umsätze nach oben treiben.“
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