Überraschende Wende Huntsman-Clariant-Fusion gescheitert

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser

Die beiden Chemiekonzerne Clariant und Huntsman werden nun doch nicht fusionieren. Bis vor kurzem sah es noch so aus, als sei der Zusammenschluss schon weit fortgeschritten. Doch nun die Wende: Clariant befürchtet, dass seine Aktionäre der Unternehmensallianz nicht zustimmen würden.

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Clariant will trotz der gescheiterten Fusion an seiner bestehenden langfristigen Wachstumsstrategie festhalten.
Clariant will trotz der gescheiterten Fusion an seiner bestehenden langfristigen Wachstumsstrategie festhalten.
(Bild: Copyright by Clariant)

Frankfurt am Main – Die geplante Fusion unter Gleichen zwischen Clariant und dem US- Unternehmen Huntsman hätte die Zustimmung einer Zweidrittel-Mehrheit der Clariant-Aktionäre benötigt. In einer gemeinsamen Erklärung sagten Peter R. Huntsman, Präsident und CEO von Huntsman, sowie Hariolf Kottmann, CEO von Clariant, dass der „vereinbarte Zusammenschluss unter Gleichen langfristig im besten Interesse aller unserer Aktionäre gewesen wäre.“ Doch der anhaltende Aktienzukauf des Investors White Tale Holdings und seine ablehnende Haltung gegenüber der Transaktion habe dazu geführt, dass man nicht mehr sicher sei, ob die erforderliche Mehrheit erzielt werden könne.

Der Fusionsvertrag wurde aufgehoben, beide Seiten wollen sich jetzt wieder auf ihre eigenständigen Strategien konzentrieren. Der Aufhebungsvertrag sieht für keine der beiden Seiten eine Aufhebungszahlung vor. Somit vermeidet Clariant sowohl die Abbruchzahlung von 210 Millionen Dollar als auch die Strafzahlung von 60 Millionen Dollar bei Nichtzustimmung durch die Außerordentliche Generalversammlung, wie es im Fusionsvertrag ursprünglich vereinbart worden war.

Ursprünglich sollte der neue Chemieriese noch in diesem Jahr entstehen. Beide Seiten waren zuversichtlich, dass sie mit der Fusion Synergien in Höhe von über 400 Millionen Dollar sowie eine angestrebte Steuerreduzierung in Höhe von 25 Millionen Dollar könnten. Die Unternehmen hatten bereits eng mit den Kartellbehörden zusammengearbeitet, um die Transaktion zu finalisieren.

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