Katalyse Hochselektive chemische Synthese mit metallfreier Katalyse

Redakteur: Sonja Beyer

Ohne Metallverunreinigungen zum Ziel: Forscher haben einen neuen Katalysemechanismus entwickelt, bei dem Organokatalysatoren zu hoher Produktselektivität führen.

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In den Laboren der Universität Münster haben Forscher den dualen Katalysemechanismus mit Organokatalysatoren entwickelt. (Bild: Universität Münster/ Judith Kraft)
In den Laboren der Universität Münster haben Forscher den dualen Katalysemechanismus mit Organokatalysatoren entwickelt. (Bild: Universität Münster/ Judith Kraft)

Münster – Wissenschaftler um Prof. Dr. Frank Glorius und Prof. Dr. Stefan Grimme von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster haben einen neuen Katalysemechanismus entwickelt, mit dem ihnen die metallfreie Aktivierung reaktionsträger Moleküle gelungen ist. Metallfreie Katalysemechanismen in chemischen Reaktionen gelten als erstrebenswert, um Verunreinigungen in den Reaktionsprodukten zu vermeiden und auf teure Metalle als Katalysatoren verzichten zu können. Deshalb beschäftigen sich viele Arbeitsgruppen weltweit intensiv mit der Entwicklung metallfreier Katalysatorsysteme, den Organokatalysatoren, die aus organischer Materie bestehen und keine Metalle enthalten.

Bei der vom münsterschen Forscherteam angewendeten dualen Katalyse aktiviert der Organokatalysator einen der Reaktionspartner an zwei Stellen. Durch diese konzertierte Aktion gelingt die Aktivierung und damit schließlich die Umsetzung der Ausgangsverbindung in das gewünschte Produkt. Dabei verlaufe die Umsetzung außergewöhnlich selektiv: Von zwei möglichen spiegelbildlich aussehenden Produkten werde ausschließlich eines gebildet. Diese hohe Selektivität ist besonders wichtig, wenn Endprodukte z.B. als Medikamente angewendet werden sollen.

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Angewandte Chemie veröffentlicht.

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