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Innovatorenporträt Herausforderung angenommen: Vom Sondermaschinenbauer zum Innovationsführer mit Weltformat

Mehr Dynamik wie momentan war nie in der Pharmaindustrie. Die rasante Entwicklung des Covid-19-Impfstoffs ist das beste Beispiel. Eine Steilvorlage für einen Innovationsführer in der aseptischen Fertigung. Bausch+Ströbel ist fest entschlossen, beim Wettbewerb um die besten technischen Lösungen ganz vorne mitzuspielen.

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Luftaufnahme des Firmengeländes mit dem Empfangsgebäude
Luftaufnahme des Firmengeländes mit dem Empfangsgebäude
(Bild: Bausch+ Ströbel)

Die Garagenfirma ist das Synonym für Innovationsfähigkeit schlechthin und in der Regel mit dem Silicon Valley verknüpft. Spricht man hingegen vom Packaging Valley, zucken die meisten mit den Schultern – nur Eingeweihte kennen den Begriff und wissen um die Tatsache, dass auch hier Weltmarktführer ihre Karriere in einer Garage gestartet haben. Doch spätesten mit dem Covid-19-Impfstoff Cormirnaty von Biontech und Pfizer könnte sich das geändert haben.

Millionenfach wurde das Pfizer-Video mit einer Abfüllanlage, auf deren Frontseite der unverkennbare Schriftzug von Bausch+Ströbel prangt, auf Youtube angeklickt. Wer den Stammsitz in Ilshofen besucht, erkennt das Logo sofort wieder.

Weithin sichtbar leuchtet es rot über dem ausgedehnten Firmengelände: mehrstöckige Gebäude in moderner Architektur, Außenanlagen mit viel gepflegtem Grün – überall wird gebaut und erweitert. Alles atmet Selbstbewusstsein mit einem Schuss schwäbischem Understatement. Keine Spur mehr von der Garage in Michelbach/Bilz, in der in den Jahren 1965/66 Wilhelm Bausch, Rolf Ströbel und Siegfried Bullinger an einer Ampullenfüll- und Verschließmaschine für Haarfestiger tüftelten.

Ergänzendes zum Thema
Start-up mit großer Wirkung
Neues Verfahren zur Impfstoff-Inaktivierung

Unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie IZI haben das Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP, das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB und das Fraunhofer IPA ein neues Verfahren zur chemikalienfreien Herstellung von Tot-Impfstoffen entwickelt. Mittels niederenergetischer Elektronenbestrahlung werden die Erreger dabei schnell und reproduzierbar abgetötet. Der Trick: die Elektronen zerstören nur die Nukleinsäuren der Viren und Bakterien, während deren Oberflächenproteine heil bleiben. Die Bestandteile, auf die unser Immunsystem mit der gewünschten Im- munantwort reagiert, sind also auch nach der Bestrahlung noch intakt. Auf diese Weise können Impfstoffe schneller, sicherer und kostengünstiger produziert werden.

Eine Versuchsanlage zur Herstellung der Tot-Impfstoffe wurde am Fraunhofer IZI in Leipzig installiert. Mit „KyooBe Tech“, dem Spin-off der Bausch+Ströbel Maschinenfabrik Ilshofen ist ein Kooperationspartner an Bord, mit dessen Hilfe das Verfahren zum großtechnischen Einsatz weiterentwickelt werden soll.

Weltmarktführer mit Format

Heute, über 50 Jahre später, präsentiert sich ein Weltmarktführer der aseptischen Abfüllung, bei dem in den letzten Jahren allerhand passiert ist. 2017 wurden ein neues Bürogebäude und eine neue Fertigungshalle eingeweiht – momentan entsteht ein zweistöckiges Gebäude, das die neue Galvanik, den Sortiergerätebau sowie die Ausbildungsabteilungen Mechanik und Elektro beherbergen wird.

In der Pharmabranche fordert der Trend zur personalisierten Medizin neue Anlagenkonzepte.

Gebaut wird auch am Standort USA in Branford. Gerade hat die Belegschaft dort den Spatenstich für ein Büro- und Produktionsgebäude gefeiert. Und in Neuenstein nahe Heilbronn legen die Kollegen gerade letzte Hand an ein Gebäude mit 5000 Quadratmetern Grundfläche. Hier wird in den nächsten Wochen die Spritzenkonditionierung einziehen, ein notwendiger Schritt, denn die Montagehallen in Ilshofen platzen aus allen Nähten.

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„Technisch sind das unsere aufwändigsten Maschinen“, sagt Dr. Hagen Gehringer, seit 2013 technischer Geschäftsführer bei Bausch+Ströbel. Bis zu 100 Servomotoren synchronisieren die Techniker bei den hoch verketteten Anlagen, die vorsterilisierte Spritzen, Vials und Ampullen für die nestweise Verarbeitung in den Füll- und Verschließmaschinen vorbereiten. Dieser Markt werde weiter wachsen, betont Gehringer. „Wir sprechen von allogenen und autologen individualisierten Therapien – je kleiner die Stückzahlen werden, um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese nestweise verarbeitet werden“.

Alles fließt, auch bei Bausch+Ströbel

Die Neubauaktivitäten sind nur die Spitze des Eisbergs, auch innerhalb des Unternehmens hat sich in den letzten Jahren viel gewandelt. Nicht nur die Zahl der Mitarbeiter hat einen gewaltigen Sprung von 900 im Jahr 2013 auf jetzt weltweit 2000 gemacht. Die gewachsene Dynamik des Pharmamarktes hat auch organisatorische und strukturelle Änderungen notwendig gemacht.

Wir bieten Toplösungen an und stellen uns auch den schwierigsten technologischen Anforderungen.

Dr. Hagen Gehringer, technischer Geschäftsführer bei Bausch+Ströbel

Gehringer hat einen gewichtigen Anteil daran. Der ruhige, leise auftretende Mann ist promovierter Maschinenbauer und der erste, der nicht dem Kreis der Familienstämme angehört. Was damals ein Novum war, ist heute selbstverständlich. Der Geschäftsführerkreis ist auf fünf angewachsen, erst kürzlich ist mit Ralph Frank Verstärkung für den Produktionsbereich dazu gekommen. Gehringer erinnert sich gern an die erste Zeit.

Er habe technische Detailtreue, viel technische Kompetenz und eine sehr starke Loyalität zum Unternehmen vorgefunden, erzählt er. Begeistert spricht er von seinem Führungsteam, die nach klaren Leitlinien agieren: Mitarbeiter verstehen und mitnehmen, immer den Kunden im Fokus und im Sinne des Unternehmens die beste Entscheidung treffen. „Lockerheit und Leichtigkeit dürfen nicht fehlen. Arbeit soll auch Spaß machen“, sagt Gehringer.

Bausch+Ströbel bewegt sich in einem anspruchsvollen Markt

Zusammen mit einer hochmotivierten Mannschaft sind das Eigenschaften, die den Sondermaschinenbauer zu hoher Exzellenz geführt haben und bei den Pharmazeuten zu einem begehrten Partner machen. „Wir bieten Toplösungen an und stellen uns auch den schwierigsten technologischen Anforderungen“, betont Gehringer. Und diese Herausforderungen sind in den letzten Jahren nicht weniger geworden. Bausch+Ströbel bewegt sich in einem anspruchsvollen Marktumfeld. Die Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen, der dazugehörigen Produktionsverfahren und der Aufbau einer funktionierenden Lieferkette zeigen wie im Brennglas, worauf es in der Pharmabranche seit Jahren ankommt: Neue Wirkstoffe so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen und dabei schneller zu sein als der Wettbewerb. Zudem verschieben sich Märkte, und der Trend zur personalisierten Medizin fordert neue Anlagenkonzepte.

Der Markt wird schneller – und es gibt mehr Wettbewerb

„Das Geschäft wird schnelllebiger, der Wettbewerb intensiver. Der eine oder andere hat entdeckt, dass Pharma eine lukrative Branche ist und es sich lohnen könnte, in pharmazeutische Verpackung und Abfüllprozesse einzusteigen“, erklärt Gehringer. Auch die Konkurrenz im Packaging Valley ist hellwach. Man liefert sich ein permanentes technologisches Kopf-an-Kopf-Rennen. Nur ein bisschen besser zu sein, reicht hier nicht. „Wir nehmen für uns in Anspruch Weltmarktführer zu sein, also brauchen wir auch eine Wachstumsstrategie“, formuliert Gehringer den Willen des Unternehmens und gibt mit zehn Prozent jährlichem Umsatzplus eine ambitionierte Zielmarke vor.

Mit reinem Sondermaschinenbau aber, also einem Entwicklerteam, das Maschinen als Maßanzug für einen Kunden schneidert, funktioniert Wachstum nur bedingt. Größere Stückzahlen solcher individuellen Entwicklungen abzusetzen, gelingt eher selten. „Irgendwann bleiben nur noch die Aufträge übrig, die die anderen nicht wollen, weil sie technisch zu aufwändig sind“, sagt der Technikchef – ein Nischendasein also. Zwar kann man auch in Nischen gut überleben, aber das ist den Ilshofenern mit ihren Wachstumszielen dann doch zu wenig.

In den letzten Jahre hat Gehringer daher ein strukturiertes Produktmanagement etabliert, das auch einmal ins Risiko geht und ohne konkreten Kundenauftrag Entwicklungen forciert, die dann am Markt angeboten werden. „Wir arbeiten das Lastenheft aus und fokussieren uns auf zwei oder drei Konzepte. Dann suchen wir einen Lead-User, mit dem wir weiter entwickeln“, erklärt Gehringer. Das soll das Risiko klein halten und die Marktakzeptanz absichern. Die über Jahrzehnte gewachsenen Kundenkontakte kommen den Ilshofenern hier natürlich zu gute. Partnerschaftliche Beziehungen und Vertrauen schaffen eine Basis, auf der sich gut miteinander arbeiten lässt.

Das zeigen die Entwicklung des hochflexiblen Baukastensystems „VarioSys“, das gemeinsam mit Boehringer Ingelheim entstanden ist, und das jüngste Produkt, eine Reinigungsmaschine für Vials, für die Bausch+Ströbel gleich zwei Entwicklungspartner gewinnen konnte. Alle Anlagen sind inzwischen modular aufgebaut und werden dann nach Kundenwunsch konfiguriert. Nur so waren und sind die Lieferfristen möglich, die Impfstoffhersteller in diesem und letztem Jahr fordern. „Was zählt, ist Geschwindigkeit: wie schnell wir Produkte entwickeln, wie schnell wir ausliefern“, betont der Technikchef.

Und es zählt, wie schnell die Entwickler neue Technologien adaptieren – etwa die neue Waagentechnik mit Schwingungskompensation oder Antriebstechniken, wie Lineardirektantriebe, die ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten der Maschinen ermöglichen. Schon jetzt bestehen fast 50 Prozent der Maschinen aus Steuerungstechnik. Wer durch die Konstruktionshalle geht und die meterlangen Kabelstränge sieht, die auf den Einbau warten, bekommt einen Eindruck von der steuerungstechnischen Komplexität der heutigen Maschinengenerationen. Auch der Anteil der Digitalisierung nehme zu, sagt Gehringer.

Digitaler Zwilling, Augmented Reality, Remote-Zugriff über iPad und VR-Brillen: Der Kunde erwarte das heute. „Alle unseren neuen Maschinengenerationen werden mit unserer Omnia-Suite, in der wir unsere digitalen Leistungen bündeln,ausgeliefert.“

Die Zeit des stillen Kämmerleins ist endgültig vorbei

Solche Entwicklungen entstehen dann auch gerne in Partnerschaften: Die Zeiten, in denen Maschinenbauer still als geniale Daniel Düsentriebs einsam vor sich hin tüftelten, sind vorbei. Eine neue Offenheit hat Einzug gehalten. Sogar ein Start-up leistet sich Bausch+Ströbel. In Leinfelden, abseits vom Campus in Ilshofen, entwickelt ein hochmotiviertes Team aus Pharmazeuten, Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Entwicklern Konzepte für die Medizin der Zukunft. Unbeeinflusst vom Bestandsgeschäft ginge es hier darum, pharmazeutisches Verständnis aufzubauen und sich Gedanken über zukünftige Produktionsmethoden für die neuen Therapien zu machen, sagt Gehringer.

„Wir verfolgen in Leinfelden einen disruptiven Ansatz und haben uns bei der Standortwahl auch danach gerichtet, wo wir die besten Arbeitskräfte bekommen“. Einen ersten Erfolg gibt es bereits. Gemeinsam mit drei Fraunhofer Instituten entwickelt das Bausch+Ströbel Start-up „KyooBe Tech“ ein neues Verfahren zur Impfstoff-Inaktivierung für den großtechnischen Einsatz. Weitere Technologien sind in der Pipeline.

Die Musik wird künftig in der Zell- und Gentechnik spielen, da ist sich Gehringer sicher. „Der Wettbewerb um die besten technischen Möglichkeiten wird in den nächsten Jahren anziehen.“ Bausch+Ströbel hat den Anspruch, ganz vorne mit dabei zu sein: technisch und in der Wahrnehmung der Kunden.

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