Rohstoffpreise Oktober 2013 Haushaltssperre in den USA setzt Rohstoffpreise unter Druck

Redakteur: Wolfgang Ernhofer |

Wie jeden Monat fasst PROCESS die aktuellen Rohstoffpreise zusammen und veranschaulicht im Artikel sowie in der Bildergalerie mit Texten und Grafiken die Entwicklungen auf dem Rohstoff-Weltmarkt. Die IKB Deutsche Industriebank beobachtet sich stabilisierende Rohstoffpreise und bewertete die Trends für den kommenden Monat.

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Die Weltrohstoffpreise stabilisieren sich nachdem ein möglicher Militärschlag in Syrien vom Tisch scheint. Doch mit der möglichen Zahlungsunfähigkeit der USA ziehen schon wieder dunkle Wolken über die Rohstoffmärkte.
Die Weltrohstoffpreise stabilisieren sich nachdem ein möglicher Militärschlag in Syrien vom Tisch scheint. Doch mit der möglichen Zahlungsunfähigkeit der USA ziehen schon wieder dunkle Wolken über die Rohstoffmärkte.
(Quellen: HWWI; Deutsche Bundesbank)

Düsseldorf – Die Weltrohstoffe haben im Verlauf leicht zugelegt (+0,3 %). Aufgrund einer minimalen Aufwertung des Euro kam es in Inlandswährung zu einer Seitwärtsbewegung. Vor allem in der ersten Hälfte des September waren die Märkte stark in Sorge wegen einer möglichen militärischen Intervention in Syrien. Nachdem sich dann eine Vermeidung eines Militärschlages sowie eine leichte Entspannung zwischen den USA und dem Iran abzeichneten, gab der Rohölpreis sehr schnell wieder nach, sodass er im Monatsdurchschnitt auf dem Niveau des Vormonats lag. Insgesamt ist die Versorgungslage auch als weiterhin sehr gut zu bezeichnen. So hat Saudi-Arabien als größtes Förderland der Opec schon im Durchschnitt des August seine Fördermenge um 0,5 Mio. Barrel pro Tag im Vergleich zum zweiten Quartal dieses Jahres ausgeweitet. Zudem steigen die Fördermengen des Irak weiter an, während diejenigen des Irans sich stabilisieren, das Embargo also nicht mehr zu weiter rückläufigen Lieferungen führt.

Für die nächsten Woche schauen die internationalen Rohstoffmärkte jedoch auf die Entwicklung in den USA. Sollte sich die Haushaltssperre länger hinziehen, wäre damit ein Kaufkraftentzug und ein geringerer privater Verbrauch, der vor allem auch den Rohölabsatz treffen könnte, verbunden. Da ohne eine nachhaltige Beendigung des Haushaltsstreits den USA zur Mitte des Oktobers auch die temporäre Zahlungsunfähigkeit droht, könnte dies die Preise auch für wichtige Industrierohstoffe trotz eines verbesserten wirtschaftlichen Umfelds unter Druck bringen.

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Insgesamt stärkt dies derzeit den Wechselkurs des Euro zum US-Dollar. Bei rascher Beilegung des Haushaltstreits sehen wir zum Jahresende einen Wert von um die 1,30 US-$/€ als realistisch an. Sollte es zu einer Zahlungsunfähigkeit der USA kommen, dürfte dieser Kurs stärker ansteigen.

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Rohstoffpreisen, -Lagerbeständen und der Rohstoffproduktion weltweit können Sie den Grafiken in der Bildergalerie und deren Untertexten entnehmen.

Welche Rohstoffe Mangelware sind oder werden können Sie in der Bildergalerie Gefahrenanalyse Rohstoff – was wird knapp? nachschauen.

Rückblick:

Rohstoffpreise September – Weltrohstoffpreise im Sog der Syrien-Krise

Rohstoffpreise August – Weltrohstoffpreise ziehen an – Beginn der Trendwende?

Rohstoffpreise Juli – Rohstoffpreise bleiben stabil

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