Zukunftstechnologie Wasserelektrolyse Grüner Wasserstoff im industriellen Maßstab: Thyssenkrupp erweitert Fertigungskapazitäten

Redakteur: MA Alexander Stark

Thyssenkrupp hat seine Fertigungskapazitäten für Elektrolyseanlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff erheblich ausgebaut. Ab sofort kann das Unternehmen jährlich Elektrolyse-Zellen mit einer Gesamtleistung von bis zu einem Gigawatt fertigen – gemeinsam mit seinem strategischen Zulieferer und Joint-Venture-Partner De Nora.

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Die hochautomatisierte, europäische Fertigung bei Thyssenkrupp soll die Produktion von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab ermöglichen.
Die hochautomatisierte, europäische Fertigung bei Thyssenkrupp soll die Produktion von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab ermöglichen.
(Bild: Thyssenkrupp)

Essen – Grüner Wasserstoff gewinnt als Energieträger und CO2-freier Rohstoff für die chemische Industrie weltweit an Bedeutung. Entsprechend steigt auch die Nachfrage nach industriellen Elektrolyseanlagen, die eine wirtschaftliche Produktion ermöglichen. Deshalb hat Thyssenkrupp seine Fertigungskapazitäten für Elektrolyseanlagen umfassend erweitert. Zukünftig sollen die Kapazitäten kontinuierlich ausgebaut werden.

Viele Länder weltweit würden derzeit ihren Einstieg in die Wasserstoff-Wirtschaft planen, so Sami Pelkonen, CEO der Business Unit Chemical & Process Technologies von Thyssenkrupp. Dabei zeichne sich die Wasserelektrolyse immer deutlicher als Schlüsseltechnologie für den Aufbau eines nachhaltigen, flexiblen Energiesystems und einer kohlenstofffreien Industrie ab.

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Wasserstoff dient dabei nicht nur als sauberer Energieträger und Treibstoff, sondern auch als CO2-neutraler Rohstoff für die Produktion grüner Chemikalien. Als Spezialist für die Planung und den Bau von chemischen Anlagen kann thyssenkrupp schon heute komplette Wertschöpfungsketten realisieren, beginnend bei der großtechnischen Produktion des Wasserstoffs bis zur anschließenden Herstellung von nachhaltigen Basischemikalien wie Ammoniak oder Methanol. So wird es möglich, in entsprechenden Industrieprozessen auf fossile Rohstoffe zu verzichten und CO2-Emissionen direkt an der Quelle zu senken.

Insbesondere den energie- und ressourcenintensiven Industriezweigen, wie der Kraftstoff-, Chemie- oder Stahlproduktion, eröffne erst grüner Wasserstoff den Weg zur Klimaneutralität, erklärt Christoph Noeres, Leiter des Bereichs Energy Storage and Hydrogen. Dafür brauche es Wasserelektrolyse im Gigawatt-Maßstab. Mit zunehmender Anzahl von Wasserstoff-Projekten plant der Konzern, seine Produktionskapazitäten weiter auszubauen.

Modulares Anlagen-Konzept für hohe Flexibilität und einfache Installation

Um den Bau neuer Wasserstoff-Anlagen so einfach, kosteneffizient und flexibel wie möglich zu gestalten, bietet Thyssenkrupp seine Elektrolyseure in vorgefertigten Standardmodulen an. Ein Modul produziert pro Stunde bis zu 4000 Kubikmeter Wasserstoff. Die Module lassen sich dem Unternehmen zufolge einfach transportieren, installieren und zu verschiedenen Anlagengrößen bis zu mehreren hundert Megawatt bzw. Gigawatt zusammenschalten. Aufgrund ihrer hohen Reaktionsschnelligkeit können die Anlagen flexibel betrieben werden; zur Produktion von grünem Wasserstoff für industrielle Power-to-X-Anwendungen ebenso wie zur Netzstabilisierung.

Das patentierte Design der Elektrolysezellen, die mit von De Nora entwickelten anodischen und kathodischen Beschichtungen ausgestattet sind, ermöglicht hohe System-Wirkungsgrade von bis zu 80 %. Es basiert auf bewährten und weltweit führenden Elektrolysetechnologien von Thyssenkrupp. Mehr als 600 Projekte und elektrochemische Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 10 Gigawatt hat das Unternehmen weltweit bereits erfolgreich realisiert.

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