Energieeffiziente Antriebstechnik Ganzheitliche Vorgehensweise empfiehlt sich auch in der Antriebstechnik

Autor / Redakteur: Dipl.-Ing.Hans-Jürgen Bittermann / Anke Geipel-Kern

Förderschnecken, Zentrifugen, Pumpen, Ventilatoren und Extruder haben eine Gemeinsamkeit: Um diese Arbeitsmaschinen betreiben zu können, ist Antriebstechnik erforderlich – in der Verfahrenstechnik ist das zumeist ein Elektromotor. Der wesentliche Teil der Gesamtkosten eines Elektromotors über die Lebensdauer entfallen auf den Stromverbrauch. Energieeffiziente Antriebstechnik amortisiert sich deshalb in einer beeindruckend kurzen Zeit, meist innerhalb von wenigen Monaten.

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Wie man eine eher abstrakte Begrifflichkeit sehr plastisch macht, das hat BASF-Vorstandschef Jürgen Hambrecht kürzlich gezeigt: „Die größte Ölquelle liegt unter Deutschland: Es ist die Energieeffizienz“, sagte er. Ein beeindruckend überzeugendes Bild.

Und viele Barrel Öl stecken sozusagen in der Antriebstechnik: Wendet man für den gleichen Nutzen – das Fördern eines Mediums von A nach B, die Bereitstellung von Druckluft, das Auftrennen von Produktgemischen u.a. – weniger elektrische Energie auf, spart das Kosten, schont Ressourcen und mindert die Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten – der letzte politische Streit um Erdgaslieferungen über die Ukraine lässt grüßen.

Hier ist nicht die Rede von Peanuts: Elektrische Antriebe sind in der Industrie für rund 70 Prozent des Stromverbrauchs verantwortlich. Mehr als 90 Prozent der Gesamtkosten eines Elektromotors über die Lebensdauer entfallen auf den Stromverbrauch, weniger als zehn Prozent auf die Anschaffung. Effiziente Elektromotoren mit höherem Wirkungsgrad führen entsprechend zu erheblichen Einsparungen.

Zudem ist es mit heute verfügbarer Technik möglich, Antriebe mit Drehzahlsteuerung elektronisch zu regeln – insbesondere ist das für Antriebe interessant, die überwiegend in Teillast betrieben werden.

Damit wird die Prozesssteuerung verbessert und gleichzeitig sinken Verschleiß und Geräuschpegel. Insgesamt könnte durch den Einsatz der elektronischen Drehzahlregelung der Verbrauch um etwa ein Viertel vermindert werden.

Vorhandene Energie produktiver nutzen

Die Steigerung der Produktivität gehört zu den Zielen jedes Unternehmens. Je höher die Energiekosten klettern, desto größer wird auch das Interesse an der Verbesserung der Energieproduktivität. Der etwas sperrige Begriff beschreibt das Verhältnis zwischen Energieverbrauch und Produktion.

Hier habe die Wirtschaft in Deutschland bereits gute Fortschritte gemacht, betont Bosch Rexroth und belegt das mit zwei Zahlen: Zwischen 1990 und 2006 ist der Primärenergieverbrauch um drei Prozent gesunken, während die Wirtschaftsleistung (BIP) gleichzeitig um 27 Prozent stieg. Durch effizientere Verfahren wurde also deutlich mehr produziert, ohne entsprechend mehr Energie zu verbrauchen.

Mit dazu soll auch das Rexroth-Angebot beitragen: „Unsere energieeffizienten Automatisierungslösungen bieten Maschinenherstellern schnell umsetzbare Wettbewerbsvorteile, weil die Anwender ihre Betriebskosten damit spürbar senken.

Dabei kombinieren wir verbrauchsoptimierte Komponenten aller Antriebs- und Steuerungstechnologien zu mechatronischen Baugruppen mit intelligenten Regelungsstrategien. Diese einbaufertigen Module erhöhen die Energieeffizienz unmittelbar und mit einem geringen konstruktiven Aufwand“, so Dr. Karl Tragl, Vorstand Vertrieb bei Bosch Rexroth.

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