Entwicklungspartnerschaft Für eine transparente Kokosöl-Lieferkette in Südostasien
Im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft wollen BASF, Cargill, Procter & Gamble (P&G) und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) eine nachhaltig zertifizierte und transparente Lieferkette für Kokosöl auf den Philippinen und in Indonesien aufbauen.
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Singapur – Die Zielregionen sind das südliche Mindanao und das südliche Leyte auf den Philippinen sowie Amurang in der indonesischen Provinz Nord-Sulawesi. Die Philippinen und Indonesien sind weltweit die beiden größten Erzeuger von Kokosnüssen und Exporteure von Produkten auf Kokosnuss-Basis. Die Mehrheit der Anbauer von Kokospalmen sind Kleinbauern und Pächter, die weniger als vier Hektar Land kultivieren und selten in funktionierenden Farmergruppen und Kooperativen organisiert sind. Daraus ergeben sich einige Herausforderungen: Geringe oder keine Skaleneffekte, fehlende Finanzierungs- und Ausbildungsressourcen sowie eine starre Lieferkette, welche die Abhängigkeit der Bauern von Mittelsmännern erhöht und dazu führt, dass an einer ineffizienten und nicht nachhaltigen landwirtschaftlichen Praxis festgehalten wird.
Durch die Zusammenarbeit mit den Kleinbauern und die Vermittlung besserer Praktiken soll die Produktivität ihres Anbaus verbessert und so das Einkommen der Kleinbauern sowie ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit erhöht werden. Dies soll über Schulungen in Good Agricultural Practices (GAP) und Zwischenfruchtanbau, den Ausbau der Kompetenzen in der landwirtschaftlichen Betriebsführung sowie einer Stärkung der Farmergruppen erreicht werden. Rund 3.000 Kleinbauern auf den Philippinen und 300 in Indonesien werden von dem Programm profitieren. Aus dieser Gruppe werden rund 800 Kleinbauern eine zusätzliche Fortbildung zu den Standards des Sustainable Agriculture Network (SAN) erhalten, um eine Rainforest Alliance-Zertifizierung zu beantragen. Die Entwicklungspartnerschaft arbeitet auch an einer rückverfolgbaren Lieferkette für zertifiziertes Material, um die Transparenz entlang der Lieferkette für Kokosöl zu erhöhen.
Schulungen für Kleinbauern
Cargill besitzt und betreibt Copra-Sammelstationen und Zerkleinerungsanlagen. Das Unternehmen bietet Kleinbauern Schulungen an und schafft die nötigen Strukturen für die Zertifizierung. Das von Cargill erzeugte Rohöl und raffinierte Öl wird dann von BASF und P&G zu Inhaltsstoffen für Produkte zur Haushalts- und Körperpflege sowie in der Ernährungs- und Gesundheitssparte weiterverarbeitet. Gemeinsam bringen die privaten Partner das Wissen und die Erfahrung mit den Mechanismen und Trends des Kokosölmarktes in das Projekt ein. Die GIZ trägt mit ihrer Erfahrung beim Kompetenzaufbau von Kleinbauern sowie bei der Implementierung von GAP und Nachhaltigkeitsstandards zum Projekt bei. Zudem steuert die GIZ das Projekt sowie seine Umsetzung vor Ort und arbeitet dabei eng mit Regierungsbehörden wie der Philippine Coconut Authority (PCA) und dem Agricultural Training Institute (ATI) zusammen. Die Zusammenarbeit findet im Rahmen des DeveloPPP.de Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) statt.
Das Projekt knüpft an eine Entwicklungspartnerschaft an, die BASF, Cargill und GIZ bereits von 2011 bis 2015 in General Santos auf den Philippinen aufgebaut hatten: Im Rahmen von „Nucleus of Change“ wurden mehr als 1.000 Kleinbauern trainiert und die weltweit ersten 300 Kleinbauern von der Rainforest Alliance nach dem SAN-Standard (Sustainable Agricultural Network) zertifiziert. „Diese Initiativen zeigen, es gibt ein hohes Engagement aller Partner, die Produktion von zertifiziertem, nachhaltigem Kokosöl weiter zu fördern. Die Ergebnisse, die im Rahmen des Projekts ‚Nucleus of Change’ in General Santos auf den Philippinen bis heute erreicht wurden, legen nun den Grundstein für die erweiterte Zusammenarbeit mit Procter & Gamble als neuem Partner", sagt Harald Sauthoff, Vice President Global Procurement Natural Oils und Oleochemicals bei BASF.
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