Befindlichkeitsumfrage Führungskräfte aus der Chemie beurteilen ihre Arbeitgeber

Redakteur: Olaf Spörkel

Boehringer Ingelheim, Wacker Chemie und Merck werden laut einer VAA-Befindlichkeitsumfrage derzeit von den Führungskräften aus der Chemie am besten bewertet. Kritisiert wird allerdings zunehmend die Personalentwicklung vieler Unternehmen.

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Köln - Die exportorientierte Chemie ist nach der Automobilindustrie und dem Maschinenbau von der Wirtschaftskrise mit am stärksten betroffen. Es kommt zu Kurzarbeit und ersten Trennungen. Im Rahmen einer regelmäßig durchgeführten Befragung ermittelte der Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA) nun wieder die aktuelle Stimmung von gut 2000 außertariflichen und Leitenden Angestellten in 26 größeren Chemie- und Pharmaunternehmen mit etwa 250 000 Beschäftigten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Stimmung unter den Führungskräften nicht eingebrochen ist. Das Betriebsklima im persönlichen Arbeitsumfeld wurde von den Befragten sehr positiv bewertet, Mobbingfälle sind nahezu unbekannt. „Leistungsträger stehen ihren Unternehmen auch in schweren Zeiten loyal zur Seite. Sie beweisen Umsicht und Gelassenheit und übernehmen wie gewohnt Verantwortung – für ihre Kollegen und für ihre Firma“, sagt Dr. Thomas Fischer, VAA-Vorstandsvorsitzender. Kritisch eingeschätzt wurden bei der Befragung allerdings die Qualität der Personalentwicklung bei vielen Unternehmen sowie die mangelnde Kommunikation von Karrierechancen.

Unternehmensranking

Im Unternehmensranking der VAA-Umfrage gab es für die meisten Chemie-Arbeitgeber – darunter BASF, Schott, Lanxess oder Solvay – wenig Bewegung im Vergleich zu 2008. Spitzenreiter ist wie in den Vorjahren Boehringer, dicht gefolgt von Wacker Chemie. Deutlich verbessern konnten sich Merck (von Platz 8 auf Platz 3) und Roche Diagnostics (von Platz 9 auf Platz 5). Zurückgefallen sind laut VAA vor allem LyondellBasell (von Platz sieben auf Platz 19) sowie DuPont Deutschland (von Platz 13 auf Platz 22). Auch Beiersdorf, B. Braun Melsungen und Henkel haben jeweils eine Reihe von Plätzen eingebüßt. Schlusslicht ist in diesem Jahr Celanese. 45 Prozent der Unternehmen haben im letzten Jahr Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsklimas eingeleitet. Bei ihnen wurden alle Fragen positiver beantwortet (durchschnittlicher Mittelwert 2,77) als in den Unternehmen, die erneut untätig blieben (3,45).

Die unabhängige VAA-Befindlichkeitsumfrage existiert seit acht Jahren und gilt als zuverlässiges Stimmungsbarometer.

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