Terahertz-Strahlung Forscher untersuchen Enzyme mit Terahertz-Strahlung
Aufwändige empirische Tests, um die Wirksamkeit von Waschmittelenzymen herauszufinden, könnten bald der Vergangenheit angehören. Forscher nehmen Enzyme nun mit Terahertz-Strahlung unter die Lupe.
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Bochum – Der Waschmittelhersteller Henkel und Chemiker der Ruhr-Universität Bochum (RUB) untersuchen Waschmittelenzyme mit Terahertz-Strahlung, um herauszufinden, wie gut die Enzyme tatsächlich Schmutz aus der Kleidung entfernen. Bisher existiert keine Methode, um die Waschwirkung der Enzyme vorherzusagen, sodass mit aufwändigen empirischen Tests gearbeitet werden muss.
Die Terahertz-Methode zeigt den Forschern, wie gut ein Enzym mit seiner Umgebung interagiert. Vor allem lassen sich damit die schwachen Bindungen zwischen Molekül und dem umgebenden Wasser beobachten. So konnten die RUB-Forscher mit der Methode bereits zeigen, dass Enzyme die Wassermoleküle in ihrer Umgebung derart beeinflussen, dass diese sich nicht mehr völlig chaotisch sondern in geordneteren Bahnen bewegen. Nun hoffen die Wissenschaftler, eine Korrelation zwischen dem Einfluss der Enzyme auf das Wasser und ihrer Waschwirkung zu finden, um den Aufwand für empirische Tests deutlich zu verringern. So ließe sich mit Terahertz-Strahlung vorsortieren, für welche Enzyme sich ein Test überhaupt lohnt. In den nächsten sechs Monaten werden sich die Forscher einer ausgewählten Protease zuwenden, mit der sie die Rahmenbedingungen für die Terahertz-Beobachtungen bestimmten wollen.
Waschmittelenzyme haben die Aufgabe, unterschiedliche Schmutzarten aus Wäsche zu entfernen. Die vier wichtigsten davon sind:
- Zellulasen, die Zellulose in Zucker aufspalten
- Amylasen, die Zucker zerlegen
- Lipasen, die Fette abbauen
- Proteasen, die Proteine zerlegen.
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