FDT-basiertes Diagnose-Konzept

FDT: Cleveres Überwachungskonzept für Feldgeräte und Feldbus spart Zeit und Geld

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Je nach dem, ob das Gerät noch funktioniert, kann der EPLT-Ingenieur dem Elektriker innerhalb kürzester Zeit sagen, wo der Fehler zu suchen ist. Ist ein Austausch notwendig, wird der Kollege entsprechend vorbereitet und durchgegeben, um welches Gerät es sich handelt. Er kann ins Magazin gehen und das Gerät besorgen. Im günstigsten Fall ist der Kollege bereits nach 20 Minuten vor Ort. Wird das gleiche Gerät eingebaut, kann er das Gerät über FDT sogar komplett konfigurieren, sofern die Parameter vorher gesichert wurden.

Insbesondere außerhalb der normalen Dienstzeiten leistet das Instandhaltungskonzept in einer Vollkonti-Produktion wertvolle Dienste. Denn die Bereitschaft kann von jedem beliebigen Ort auf den aktuellen Netzzustand und detaillierte Diagnoseinformationen zugreifen. Der Bereitschaftsingenieur fährt seinen Laptop hoch und wählt sich von extern über eine VPN-Verbindung (Virtual Private Network) in eine DMZ (Demilitarisierte Zone) auf den Terminalserver ein.

Allerdings muss dazu eine Anforderung des Betriebes vorliegen, der den Zugang noch per Knopfdruck in seiner Anlagenvisualisierung freischalten muss. Vom Terminalserver aus kann die Bereitschaft über die Verbindung in die einzelnen Anlagen absteigen, das betroffene Gerät diagnostizieren und dem Bereitschaftselektriker vor Ort eine erste Fehleranalyse liefern. Mit diesen Informationen ist der Kollege dann oft in der Lage, den Ausfall zu beheben, ohne dass ein Vor-Ort-Einsatz des EPLT-Ingenieurs notwendig wird.

Rekordverdächtige Reaktionszeit

Durch die automatische E-Mail-Alarmierung der Diagnoseeinheit xEPI 2 weiß Deckers manchmal sogar vor dem Betreiber, wenn ein Gerät ausgefallen ist. In einer Batchanlage sind nicht immer alle Geräte in Funktion. Es fallen auch Geräte aus, die tage- oder wochenlang nicht zur Produktion genutzt wurden. Dank der automatischen Benachrichtigung im Fehlerfall kann die Serviceabteilung Elektro- und Prozessleittechnik sofort reagieren und den Fehler extrem schnell eingrenzen und aufspüren. „Bei einem Ausfall bin ich mindestens dreimal schneller. Die Reaktionszeit hat sich extrem verkürzt. Steht eine Batchanlage ein paar Stunden lang, kostet das je nach Produkt schnell 50 000 Euro und mehr“, unterstreicht Deckers.

Eines wünschen sich Deckers und seine Kollegen von der Abteilung Elektro- und Prozessleittechnik bei Evonik Goldschmidt noch von ihrer bevorzugten FDT-Rahmenapplikation: Eine Scanfunktion, die die vorliegende Buskonfiguration aktiv abfragt und automatisch einliest. Diese ist bereits in Arbeit und soll es ab Mitte dieses Jahres ermöglichen, Projekte quasi per Knopfdruck aufzubauen.

* Die Autorin arbeitet als freie Fachjournalistin.

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