Lebensmittelverpackungen Fachpack setzt auf die Trendthemen Recycling, Digitalisierung und Robotik
Die Fachpack macht Nürnberg Ende September zum Hotspot für Verpackungen, Verpackungsmaschinen und Verpackungsprozesse. Damit die Fachbesucher auf der weitläufigen Messe schneller die passende Lösung der rund 1500 Aussteller finden, hat der Veranstalter einige Neuerungen in der thematischen Strukturierung der Messehallen angekündigt.
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Verpackungen schützen Lebensmittel vor schädlichen Einflüssen und verhindern das Wachstum gesundheitsschädlicher Keime. Deshalb übernehmen Lebensmittelverpackungen eine unverzichtbare Funktion im Hinblick auf den Verbraucherschutz. Dabei greifen unterschiedliche Aspekte wie Verpackungsmaterial, Haltbarmachung und langfristiger Dichtigkeit ineinander, um Lebensmittelherstellern optimal auf ihre Waren zugeschnittene Verfahren zu bieten. Zahlreiche Anbieter moderner Technologien und Packstoffe werden vom 25. bis 27. September 2018 ihre Weiterentwicklungen erneut auf der Fachpack in Nürnberg präsentieren. Die Messe bietet ein breit aufgestelltes Angebot entlang der Prozesskette Verpackung – angefangen bei Packstoffen und Verpackungsmaschinen über Verpackungsdruck bis hin zu Logistiksystemen und Services.
In diesem Jahr belegt die Fachpack auf dem Messegelände in Nürnberg erstmals zwölf Hallen. Rund 1500 Aussteller und über 40.000 Fachbesucher erwartet der Veranstalter, die Nürnberg Messe, im September. Im Zuge der Erweiterung wurde der Hallenplan komplett überarbeitet und thematisch gegliedert. Cornelia Fehlner, Veranstaltungsleiterin bei der Nürnberg Messe, erklärte dazu, dass die Messe es den Besuchern so leicht wie möglich machen wolle, sich zu orientieren und ihren Besuch zu planen. Denn in der Vergangenheit seien in bestimmten Hallen thematische Schwerpunkte organisch gewachsen. Diese Schwerpunkte habe die Messe nun aufgegriffen und bei der aktuellen Planung weiterentwickelt. So sollen Fachbesucher durch die neue Gliederung schneller bestimmte Aussteller finden. In den südlichen Hallen sind Verpackungsmaschinen, Etikettier- und Kennzeichnungstechnik sowie Intra- und Verpackungslogistik untergebracht. In den nördlichen Messehallen befinden sich Angebote für Packstoffe, Pack(hilfs-)mittel sowie Verpackungsdruck und -veredelung.
Messe schafft Raum für Trendthemen
Neben den Messeständen erwartet die Fachbesucher ein Rahmenprogramm mit zahlreichen Fachvorträgen und Sonderpräsentationen zu aktuell in der Branche diskutierten Trends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Design. Analog der neu ausgerichteten Hallenplanung in die beiden Bereiche ‚Verpackungen und Prozesse‘ und ‚Technik und Prozesse‘ bietet die Messe auch zwei thematisch passende Foren an. Deshalb bekommt das Forum Packbox (Halle 7) Zuwachs vom neuen Forum Techbox. ‚Intelligente Verpackungsträger, ‚Datensicherheit an Verpackungslinien‘ oder ‚Digitale Offensive‘ sind einige Beispiele für Themen aus dem Programm des neuen Forums, das an allen drei Messetagen in der Halle 3 stattfindet.
Höhere Recyclingquoten sind gefordert
Auch das Deutsche Verpackungsinstitut (dvi), Berlin, ist in Halle 6 mit einem Messestand (Nr. 459) präsent. Dort werden die prämierten Produkte des Deutschen Verpackungspreises zu sehen sein. Der Deutsche Verpackungspreis zeichnet besondere und innovative Lösungen aus der gesamten Wertschöpfungskette der Verpackung in zehn verschiedenen Kategorien aus. Der Preis wird am ersten Veranstaltungstag auf der Messe verliehen.
Ein Trendthema, das die Hersteller von Verpackungen in diesem Jahr besonders beschäftigt, kommt von Seiten des Gesetzgebers. Denn ab 2019 wird das neue Verpackungsgesetz die bisherige Verpackungsverordnung ablösen. Damit kommen höhere Recyclingquoten auf die Hersteller zu. Bei Kunststoffverpackungen soll der Anteil von heute 36 % bis 2022 schrittweise auf 63 % ansteigen. Doch um die Verwertbarkeit von Kunststoffverpackungen für Lebensmittel zu steigern, ist noch einiges zu leisten. Bestehen sie doch um die geforderte Barrierewirkung zu erfüllen aus Verbundmaterialien, die den Recyclingprozess erschweren.
Neben unterschiedlichen Verpackungsherstellern forschen deshalb auch Institute wie das auf der Messe vertretene Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV an Lösungen, die den Schutz der Lebensmittel und eine optimale Verwertbarkeit des Verbraucherabfalls unter einen Hut bringen sollen. Ein Thema der Forschung ist die Trennbarkeit von Mehrschichtverbunden im Recyclingprozess durch Feuchte und Enzyme. Dafür entwickeln die Forscher lösliche Barriere- und andere Schichten. Sven Sängerlaub, Geschäftsfeldmanager Verpackung beim IVV, betont, dass recycelte Post-Consumer-Abfälle sich nicht wieder für den Einsatz in Lebensmittelverpackungen eignen würden. Ihre Qualität würde allerdings soweit verbessert, dass sie sich für andere Anwendungen einsetzen lassen. Als aktuelles Beispiel nennt der Forscher die Firma Werner & Mertz mit der Marke Frosch, die recycelten Kunststoff für die PET-Flaschen seiner Reinigungsmittel einsetze.
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