Datenerfassung Ex-geschützter, mobiler Computer verbessert Datenerfassung großer Anlagen

Autor / Redakteur: Klaus Marth / Dipl.-Ing. (FH) Reinhold Schäfer

Durch den Einsatz eines ex-geschützten mobilen Computers konnte bei einer Raffinerie eine deutliche Steigerung der Monitoring-Qualität erreicht werden. Alle Messdaten stehen dem Raffinerieinformationssystem elektronisch zur Verfügung. Das Zusammenführen und manuelle Auswerten der handgeschriebenen Prüfprotokolle entfällt.

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Die effiziente Anlagenüberwachung spielt in einer Raffinerie wie Bayernoil (siehe Kasten) eine besondere Rolle. Durch die Handheld-gestützten Anlagenrundgänge werden die Anlagenfahrer unmittelbar in das Anlagen- und Maschinenmonitoring eingebunden. Dadurch sind sie unmittelbar an der Optimierung der Anlagenleistung und an der Steigerung der Effizienz der Instandhaltungsmaßnahmen beteiligt.

Explosionsgeschützte mobile Computer mit Ethernet-Anbindung aus dem Hause Bartec und die Traq360-Mobile-Plant-Inspection-Software von Inetsoft Consulting in Straßburg schaffen dabei die Vorraussetzungen.

Die robusten, mobilen Computer der Serie MC 9060ex von Bartec bieten alle ergonomischen Merkmale und technischen Features, die in industriellen Anwendungen in der Petrochemie, Chemie und Verfahrenstechnik heute gefragt sind. Das Gerät stellt eine kompakte Einheit für die anspruchsvolle Datenerfassung (Barcodeerfassung) im Feld dar. Die robuste Bauweise hält selbst dem harten Einsatz unter extremen und unterschiedlichen Umgebungs- und Arbeitsbedingungen wie im Raffineriebetrieb stand. Dabei reicht die Akkubetriebsdauer aufgrund der optimierten Energieverwaltung für eine ganze Arbeitschicht. Durch die Ausführung in der Zündschutzart „Eigensicherheit“ und „Sandkapselung“ kann der Computer direkt im Ex-Bereich der Zone 1 eingesetzt werden. Der Scan-Auslöser und das ergonomische Design ermöglichen die Bedienung mit nur einer Hand.

Integrierte WLAN-Anbindung ermöglicht Real-Time-Datenaustausch mit Host

Die integrierte WLAN-Anbindung ermöglicht einen Real-Time-Datenaustausch mit dem Host-System. Der MC 9060ex vereint die Vorzüge der Microsoft-Pocket-PC-Plattform und die Stärken des Intel-XS-cale-TM-PXA255-Prozessors mit 400 MHz. Er hat ein gut lesbares ¼-VGA-Color-Display mit Touch-Screen-Technik. Die MC-9060ex-Serie unterstützt den Funkstandard IEEE 802.11b.

Die Software Traq360, die auf dem mobilen Computer installiert ist, basiert auf der Microsoft-Windows-Mobile-Plattform, und – für die Verwaltung der Rundgänge – auf Microsoft Excel. Die Synchronisation kann mit herkömmlichen Microsoft-Netzwerk-Anwendungen für Ethernet und W-Lan ausgeführt werden. Die einfache Systemarchitektur bedeutet, dass im Regelfall keine Anpassungen in der bestehenden EDV-Architektur notwendig werden, um die Software einsetzen zu können. Weil es eine reine Client-Anwendung ist, muss auch keine Server-Software installiert, konfiguriert und verwaltet werden.

Die Rundgänge für die Software werden mit Microsoft Excel konfiguriert und verwaltet. Sie werden sehr flexibel auf Basis der Anlagenstruktur, Art der Inspektionen und Kontrollen, bevorzugter Reihenfolge der Mess- und Kontrollstellen sowie der Schichtplanung strukturiert. Der Datenaustausch beispielsweise mit Prozessleitsystemen oder Instandhaltungssystemen findet über eine Textdatei-Lösung statt, sodass der Systemintegrationsaufwand stark minimiert wird.

Barcode identifiziert Geräte in der Anlage

Alle Geräte in der Anlage sind mit einem Barcode identifiziert. Nach dem Einlesen stehen alle automatisch messbaren Eigenschaften am mobilen Computer zur Verfügung und können direkt kontrolliert werden.

In einem sich automatisch öffnenden Fenster wird für alle nicht automatisch messbaren Eigenschaften wie zum Beispiel Undichtigkeiten, Geräusche und Vibrationen der Normalzustand abgefragt.

Probleme werden frühzeitig erkannt

Damit wird es möglich, sich anbahnende Probleme frühzeitig zu erkennen und darauf vorbeugend zu reagieren. Die Zeit zwischen dem Erkennen von Problemen und entsprechend einzuleitenden Maßnahmen zur Beseitigung dieser, lässt sich so entscheidend verkürzen.

Es konnte eine deutliche Steigerung der Monitoring-Qualität erreicht werden. Alle Messdaten stehen dem Raffinerieinformationssystem elektronisch zur Verfügung. Das Zusammenführen und manuelle Auswerten der handgeschriebenen Prüfprotokolle entfällt.

Die Dokumentation der regelmäßigen Anlagenüberwachung ist mit Zeitstempel verfügbar. Damit vereinfacht sich der Nachweis des bestimmungsgemäßen Betriebs gegenüber Behörden signifikant.

Als nicht zu vernachlässigender Effekt können auch alle vorhandenen Chemikalienbestände in den Anlagen einfach erfasst werden. Durch die elektronische Erfassung wird die Nachbestellung deutlich vereinfacht. Darüber hinaus wird der Hub der Dosierpumpen aufgenommen. Dies ermöglicht die Kontrolle über die Einhaltung der vorgegebenen Dosierung und verhindert somit Schäden der einzelnen Apparate beispielsweise durch Korrosion und Ablagerungen.

Das vorhandene HHT-System bietet somit großes Potential im Hinblick auf:

  • Qualitätssteigerung des Anlagenmonitorings durch Erweiterung der vorhandenenelektronisch auswertbaren Prozessdaten,
  • Steigerung der Anlagenverfügbarkeiten und somit des wirtschaftlichen Betriebsergebnisses als Folge verbesserter Instandhaltung und Anlagenfahrweise,
  • Verbesserung des Verständnisses der Operator für die zu bedienenden Anlagenteile, Apparate und Maschinen, zum Beispiel durch schnelle Vergleichsmöglichkeit mit zurückliegenden Datensätzen bereits während der Rundgänge und als Trenddarstellung im betriebseigenen Raffinerieinformationssystem,
  • Reduzierung der Instandhaltungskosten durch verbesserte und transparentere Diagnose von Maschinen, Apparaten und Rohrleitungssystemen.

Klaus Marth ist Fachreferent der Safe.t Academy bei der Bartec GmbH in 97980 Bad Mergentheim, Tel. (07931) 597–1 51, Fax (07931) 597–445, Klaus.Marth@bartec.de

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