Umsatz von 15 Milliarden Euro Evonik wächst 2018 erneut kräftig

Redakteur: MA Alexander Stark

Evonik kann für 2018 erfreuliche Unternehmenszahlen vorlegen: Das bereinigte Ebitda des Spezialchemiekonzerns stieg im Vergleich zum Vorjahr um 10 % auf 2,6 Milliarden Euro. Alle drei Chemie-Segmente trugen zu diesem Gewinnwachstum bei. Die Ergebnisprognose, die nach dem ersten Halbjahr angehoben wurde, konnte trotz externer Widrigkeiten im zweiten Halbjahr erreicht werden.

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Das bereinigte Ebitda von Evonik stieg im Vergleich zum Vorjahr um 10 % auf 2,6 Milliarden Euro.
Das bereinigte Ebitda von Evonik stieg im Vergleich zum Vorjahr um 10 % auf 2,6 Milliarden Euro.
(Bild: Evonik/Karsten Bootmann)

Essen – Trotz erheblicher externer Belastungen hat das Unternehmen laut Christian Kullmann, Vorsitzender des Vorstands von Evonik, alle Ziele für 2018 erreicht. Dank der konsequenten Umsetzung stehe der Konzern robuster da, auch in Zeiten schwächelnder Weltwirtschaft und außergewöhnlicher Wetterbedingungen.

Der Umsatz des Unternehmens legte um 4 % auf 15 Milliarden Euro zu. Die bereinigte Ebitda-Marge stieg auf 17,3 % und liegt damit rund einen Prozentpunkt höher als 2017. Das mittelfristige Ziel, eine Marge zwischen 18 und 20 % zu erzielen, rückt damit deutlich näher.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Jahreshauptversammlung am 28. Mai 2019 eine Dividende von 1,15 Euro je Aktie vorschlagen. Gemessen am Schlusskurs zum Jahresende 2018 entspricht das einer Dividendenrendite von 5,3 %. Damit liegt Evonik in der Spitzengruppe der Chemie-Unternehmen.

Der bereinigte Jahresüberschuss stieg um 29 % auf 1,29 Milliarden Euro und erreichte damit einen Rekordwert. Gleichzeitig wurde ein Free Cashflow von 672 Millionen Euro erwirtschaftet.

Umstrukturierungsmaßnahmen sollen Kosten senken

Wie im Herbst 2017 angekündigt, passt das Unternehmen die Prozesse in der Verwaltung und im Vertrieb. Damit sollen die Kosten bis Ende 2020 dauerhaft um 200 Millionen Euro jährlich gesenkt werden. Im vergangenen Jahr sind davon bereits 50 Millionen Euro ergebniswirksam geworden. Maßnahmen, die die weiteren 150 Millionen Euro betreffen, gehen nun in die Umsetzung.

Im Rahmen der neuen Nachhaltigkeitsstrategie 2020+ hat Evonik sich das Ziel gesetzt, seine Treibhausgasemissionen bis 2025 gegenüber dem Basisjahr 2008 um absolut 50 % zu senken. Ein interner CO2-Preis soll zudem die Steuerung wichtiger Investitionsentscheidungen ergänzen. Zugleich weitet das Unternehmen seine Aktivitäten aus, um den Anteil von Produkten und Lösungen mit besonderem Nachhaltigkeitsnutzen am Gesamtportfolio auszuweiten. Schon heute erwirtschaftet der Konzern rund die Hälfte seines Umsatzes mit Anwendungen, die nachweislich einen Beitrag zu verbesserter Ressourceneffizienz in der Anwendung beim Kunden leisten.

Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand mit anhaltenden politischen Unsicherheiten und einem schwächeren Wirtschaftswachstum. Vor diesem Hintergrund erwartet der Konzern für 2019 ein bereinigtes Ebitda, das auf dem Niveau von 2018 oder leicht darunter liegen wird.

Entwicklungen in den Segmenten

Resource Efficiency: Der Umsatz des Segments stieg im Jahr 2018 um 6 % auf 5,71 Milliarden Euro. Höhere Preise, teilweise bedingt durch die Weitergabe gestiegener Rohstoffkosten, sowie die Integration des im September 2017 erworbenen Silicageschäfts von J.M. Huber, trieben diese Entwicklung maßgeblich an. Die Nachfrage nach Lackadditiven sowie nach Hochleistungskunststoffen (Polyamid 12) aus der Auto- und 3D-Druck-Industrie wirkten sich ebenfalls positiv auf den Umsatz des Segments aus. Das bereinigte Ebitda von Resource Efficiency stieg um 10 % auf 1,29 Milliarden Euro.

Nutrition & Care: Bedingt durch die weltweit gestiegene Nachfrage nach Produkten und Lösungen des Segments und die damit verbundenen höheren Mengen und Verkaufspreise stieg der Jahresumsatz von Nutrition & Care um 3 % auf 4,65 Milliarden Euro. Sehr erfolgreich seien Polymere für intelligente Wirkstofffreigabesysteme in pharmazeutischen Anwendungen im Healthcare-Geschäft ebenso wie Inhaltsstoffe für Produkte aus dem Personal-Care-Bereich gewesen. Obwohl die Preise von Aminosäuren für Futtermitteladditive unter dem Vorjahresniveau lagen, blieb der Umsatz aufgrund höherer Mengen stabil. Das bereinigte Ebitda des Segments stieg um 8 % auf 810 Millionen Euro.

Performance Materials: Der Umsatz von Performance Materials stieg 2018 um 6 % auf 3,98 Milliarden Euro. Der Hauptgrund dafür waren signifikant höhere Verkaufspreise. Erfreulich entwickelte sich das Methacrylat-Geschäft angesichts eines knappen Marktangebots sowie einer guten Nachfrage insbesondere aus der Coatings- und Autoindustrie. In der zweiten Jahreshälfte führte der niedrige Rheinpegel zu eingeschränkten Transporten von Rohstoffen und Waren und damit zu höheren Logistikkosten. Das bereinigte Ebitda des Segments stieg um 2 % auf 670 Millionen Euro.

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