Evonik Evonik ist auf dem Weg vom Mischkonzern zum Spezialchemiekonzern

Redakteur: Marion Henig

Das Modell Mischkonzern wird bei Evonik wohl schon bald der Vergangenheit angehören, denn die Konzernleitung plant, sich von seinem bisherigen Unternehmensmodell zu trennen. Details erfahren Sie hier.

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Essen – Wie Welt online, Financial Times Deutschland und Handelsblatt berichten, steht der Mischkonzern Evonik vor einer umfangreichen Neuausrichtung. Die drei Medienberichte berufen sich hierbei auf Informationen aus Aufsichtsratskreisen. Der aus der früheren Ruhrkohle AG hervorgegangene Konzern strebe demnach an, die Immobiliensparte an die Börse zu bringen und suche nach externen Investoren für die Energiesparte, an der Evonik wohl aber die Mehrheit behalten will.

Auch im Chemiebereich stünden Unternehmensteile mit einem Umsatz von rund einer Milliarde Euro auf der Verkaufsliste. Im Fokus den neustrukturierten Spezialchemie-Konzerns sollen künftig drei Geschäftsbereiche stehen: Chemikalien und Kunststoffe für Ressourcen- und Energieeffizienz, Gesundheit/Ernähung und Spezialprodukte für bestimmte industrielle Anwendungen stehen.

So hat der Konzern vor wenigen Tagen in Japan mit dem Bau einer Verbundanlage für Monosilan und Aerosil begonnen, ein Projekt mit einem Gesamtvolumen in Höhe von rund 150 Millionen Euro. Die Anlage soll ab 2011 die insbesondere in Asien steigende Nachfrage nach Monosilane mit Elektronik-Qualität decken, die für die Dünnschicht-Fotovoltaik, bei Flachbildschirmen und Halbleitern eingesetzt werden. Und auch eines seiner größten Chemieprojekte steht im Zeichen der Energieeffizienz: In Shanghai hat der Konzern jüngst einen viertel Milliarde Euro teuren MMA-Großkomplex in Betrieb genommen.

An anderen Stellen des Konzerns werden die Kosten hingegen sehr genau unter die Lupe genommen, ab 2012 sollen laut Welt online Einsparungen von 500 Millionen Euro erreicht werden. Sparten, die nicht in die neue Struktur passen, sollen entweder umgebaut oder verkauft werden.

Durch den geplanten Börsengang der Immobiliensparte und dem Verkauf von Anteilen am Energiebereich (Steag) schaffe sich Evonik laut Medienberichten Handlungsspielräume für einen weiteren Ausbau und die Neuausrichtung der Chemiegeschäfte. Laut Financial Times Deutschland brache Evonik die Einnahmen jedoch auch, um seine Eigner zufriedenzustellen. Der mit 25,01 Prozent beteiligte Finanzinvestor CVC wolle 2013 aussteigen. Der Minderheitseigner übe Druck auf das Management aus, bis dahin eine möglichst hohe Wertsteigerung zu erreichen.

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