Tablettendesign Evonik investiert in Technologie für 3D-gedruckte Tabletten
Das US-Unternehmen Laxxon hat eine Technologie zur Massenproduktion von strukturierten 3D-Tabletten entwickelt. Die Venture-Capital-Sparte von Evonik hat nun in die Technologie investiert, die durch eine kontrollierte Freisetzung von Wirkstoffen begrenzt Nebenwirkungen verspricht.
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Essen – Das im US-Bundesstaat Nevada ansässige Unternehmen Laxxon hat eine 3D-Siebdrucktechnologie entwickelt, mit der strukturierte Tabletten hergestellt werden können. Sie ermöglicht unter anderem eine kontrollierte Freisetzung von pharmazeutischen Wirkstoffen über einen längeren Zeitraum hinweg. Zugleich können mehrere Inhaltsstoffe in einer Tablette kombiniert werden. Für eine zielgenaue Abgabe der Wirkstoffe in den neuartigen Tabletten sorgen Polymere von Evonik.
„Die kontrollierte Wirkstofffreisetzung reduziert die Nebenwirkungen und die Menge der Tabletten, die der Patienten nehmen muss. Damit sinkt auch das Risiko, ein wichtiges Medikament zu vergessen“, sagt Bernhard Mohr, Leiter von Evonik Venture Capital. „Wir freuen uns, Innovationen zu unterstützen, die den Menschen und ihrer Gesundheit echte Vorteile bringen.“
Mit dem 3D-Siebdruck von Laxxon können Tabletten mit verschiedenen Schichten hergestellt werden. Möglich ist zum Beispiel eine Kombination von aktiven und inaktiven Schichten. Dieser Aufbau ermöglicht eine Freisetzung mehrerer Dosen eines Arzneimittels zu unterschiedlichen Zeitpunkten. In einem anderen Tablettendesign können mehrere Medikamente übereinandergeschichtet und in einer Tablette kombiniert werden. Größe, Geometrie, innere Struktur und verwendete Materialien ermöglichen eine ideale Kinetik – also der Geschwindigkeit chemischer Reaktionen im Körper – für die Freisetzung der Wirkstoffe.
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Medikamente aus dem 3D-Drucker
Der lange Weg zur Pille aus dem Drucker
Ein weiterer Vorteil der Technologie ist die Druckgeschwindigkeit. Sie ist deutlich schneller als etablierte 3D-Druckverfahren und macht eine Massenproduktion möglich. Die verbesserte Arzneimittelabgabe könnte für Pharmaunternehmen zudem die Möglichkeiten schaffen, bestehende Patente zu erweitern.
Die Produkte von Evonik kommen künftig in den Druckpasten von Laxxon zum Einsatz. Darüber hinaus haben die Unternehmen eine gemeinsame Produktentwicklungs- und Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Auf Basis dieser Vereinbarung plant das Spezialchemieunternehmen, Tabletten für Laxxon herzustellen.
Laxxon wurde 2017 von Helmut Kerschbaumer, Klaus Kühne und Achim Schneeberger in der Schweiz gegründet. Seit 2021 hat das Unternehmen seinen Hauptsitz in den USA mit einer deutschen und einer Schweizer Tochtergesellschaft.
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