Forschungsprojekt Europäisches Forscher-Konsortium will aus Grünalgen Polymere herstellen
In einem von der Europäischen Kommission geförderten Forschungsprojekt sollen Grünalgen als Rohstoflieferant dienen, um Polymere herzustellen. Den Wissenschaftlern stehen dafür in den nächsten vier Jahren rund 9 Millionen Euro zur Verfügung. In dem Projekt namens Splash soll eine Industrieplattform entstehen, die für eine nachhaltige Produktion von Kohlenwasserstoffen und Polysacchariden aus Mikroalgen sorgt, damit daraus im Anschluss Polymere entstehen können.
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Hürth – Das Projekt Splash (Sustainable Polymers from Algae Sugars and Hydrocarbons) umfasst die gesamte Prozesskette. Die Forscher wollen die Grünalagen mit biotechnologischen Methoden zunächst so optimieren, dass sie die benötigten Kohlenwasserstoffe und Polysaccharide erhalten. Im Anschluss können sie aus den Zuckern Polyester herstellen, aus den Kohlenwasserstoffen enstehen Polyolefine. Aus diesen Kunststoffen kann die Industrie u.a. Verpackungen herstellen.
In einem ersten Schritt erforschen die Wissenschaftler die Grünalgen Botryococcus braunii und Chlamydomonas reinhardtii. Danach sollen Prozeduren für die Produktion, In-Situ-Extraktion sowie die Isolation der Zucker und Kohlenwasserstoffe erarbeitet werden. Die Forscher wollen zudem prüfen, inwieweit Produkte wie Fasern für Garne, Seile und Netze aus den Algen-Rohstoffen hergestellt werden können. Marktanalysen und Tests zur Umweltverträglichkeit sind ebenfalls Teil des Forschungsprojekts.
An dem Projekt sind elf kleine und mittelständische Unternehmen beteiligt, dazu kommen neun Universitäten und Forschungsinstitute. Die Projektleitung liegt bei dem niederländischen Forschungsinstitut Food & Biobased Research am Wageningen University & Research Centre.
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