MID Erdung von magnetisch-induktiven Durchflussmessgeräten

Redakteur: Gabriele Ilg

Krohne Messtechnik hat jetzt eine Alternative zur herkömmlichen Erdung von magnetisch-induktiven Durchflussmessgeräten (MID) entwickelt: die Virtuelle Referenz.

Anbieter zum Thema

In bestimmten Applikationen kann die herkömmliche Erdung von magnetisch-induktiven Durchflussmessgeräten (MID) sehr kostspielig sein.

Wenn aggressive Medien zur Anwendung kommen, müssen die Erdungsringe bei konventioneller Vorgehensweise meist aus teuren Sondermaterialien, z.B. Nickel, Tantalum oder Titan, hergestellt werden, was bei großen Nennweiten sehr hohe Kosten bedeutet.

Bei der Virtuellen Referenz sind keine zusätzlichen, messstoffberührenden Erdungsmittel mehr nötig. Der Eingangsverstärker des Messumformers erfasst die Potenziale der Messelektroden und erzeugt nach einer patentierten Methode daraus eine Spannung, die dem Potenzial der ungeerdeten Flüssigkeit entspricht.

Diese Spannung wird als Referenzpotenzial für die Signalverarbeitung verwendet. Der Technologie-Konzern Andritz mit Hauptsitz in Österreich verwendet Krohne MIDs mit virtueller Erdung. Es handelt sich um Optiflux 4300 in den Nennweiten DN 10 bis 300.

Die Geräte werden in Linien eingesetzt, in denen Säure weiter behandelt wird, wie bei der Edelstahlbeize. Dabei wird der Durchfluss von Mischsäure gemessen, die aus Flusssäure, Salpetersäure und Wasser besteht.

Die Säure fließt im Prozess bei 90 °C unter einem Druck von 3 bar und mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,5 m/s.

„Das Prinzip der virtuellen Referenz hat vom ersten Gerät an problemlos funktioniert. Auch bei schwierigen Applikationen wie der Mischung von zwei Medien mit unterschiedlichen Temperaturen kurz vor dem MID gibt es keine Probleme“, fasst Helmut Platzer, Automatisierungsingenieur bei Andritz, die Erfahrungen mit den Krohne-Geräten zusammen.

Ralf Haut, Branchenmanager Chemie bei Krohne Messtechnik, fügte hinzu: „Durch den Verzicht auf Erdungselektroden wurden in dieser Applikation signifikant Kosten eingespart und die Installation der Messgeräte erheblich vereinfacht. Zusätzlich bedeutet die Virtuelle Referenz eine erhöhte Sicherheit, da weniger potenzielle Leckagestellen verbleiben.“

Die virtuelle Referenz ist grundsätzlich ab einem Durchmesser (Nennweite) DN 10 und ab einer Leitfähigkeit ≥200 µS/cm möglich.

(ID:289851)