Digitale Zwillinge für Primärverpackungen Endlich Durchblick in der Pharma-Lieferkette: Was Kryptografie und Blockchain damit zu tun haben

Quelle: Pressemitteilung |

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Merck und Gerresheimer tun sich zusammen, um pharmazeutische Primärverpackungen über die gesamte Supply Chain verfolgbar zu machen. Wie das funktionieren soll und was die Pharmabranche davon hat.

Wie digitalisiert man die Supply Chain von Primärpackmitteln wie z.B. Spritzen? Gerresheimer und Merck haben ein gemeinsames Projekt gestartet – die  Machbarkeitsstudie läuft jetzt an.
Wie digitalisiert man die Supply Chain von Primärpackmitteln wie z.B. Spritzen? Gerresheimer und Merck haben ein gemeinsames Projekt gestartet – die Machbarkeitsstudie läuft jetzt an.
(Bild: Govan - stock.adobe.com)

Mit Kryptografie, Blockchain und digitalen Zertifikaten wollen Merck und Gerresheimer demnächst die Lieferkette pharmazeutischer Primärverpackungen, wie z.B. Spritzen oder Ampullen, von der Produktion bis zum Poin-of-Care komplett transparent und nachverfolgbar machen.

Das Ziel der Partner ist alle Daten, die im Lebenszyklus der Primärverpackung entstehen zu sammeln und digital zu verknüpfen. Und das sind im Laufe der Zeit eine ganze Menge: Jeder Kontakt mit dem Medikament, von der Herstellung über den Versand und die Registrierung im Lager bis zum Verkauf erzeugt Daten, die entweder gar nicht gespeichert werden oder an völlig unterschiedlichen Orten, die später kaum noch nachzuvollziehen sind.

Genau das will das neue Vorgehen ändern. Alle Informationen sollen in einem digitalen Zwilling abgelegt werden, der mit jeder Aktion, die die Verpackung durchläuft aktualisiert wird. So soll die Lieferkette jederzeit transparent und nachverfolgbar bleiben.

Wie das ganze funktionieren soll ist Betriebsgeheimnis: Auf jeden Fall wird die Spritze oder Ampulle einen virtuellen Schlüssel erhalten, der den Zugriff auf den digitalen Zwilling erlaubt. Merck verrät auf seiner Webseite nur so viel: Die mehrfach patentierte Lösung bestehe aus mehreren Ebenen, wie Blockchain, Crypto Ankern, digitalen Zertifikaten und Smart Contracts und werde ein komplettes und wahrheitsgemäßes digitales Abbild bieten.

Die erste Machbarkeits-Studie läuft

Die Partner haben nun einen Proof of Concept gestartet, in dem die Lösung auf ihre Machbarkeit getestet wird. Zunächst soll es um Spritzen „mit sicherer und eindeutiger Kennung gehen, eine Smartphone-App und den Zugang zu den Funktionen des digitalen Zwillings über die digitale Plattform von Merck“. Gerresheimer will die Smartphone-App für autorisierte Interessensgruppen zugänglich machen. Dazu gehören z.B. Markeneigentümer (Zulassungsinhaber) und Qualitätssicherungsbeauftragte. Autorisierte Personen könnten dann nach der Authentifizierung der Spritze und dem Einlesen der eindeutigen Kennung auf die hinterlegten Qualitäts- und Ursachenanalysedaten sowie Bearbeitungsfunktionen für Kundenreklamationen zugreifen.

Was abrufbar sein wird

  • Qualitätsdaten auf Abruf: Zugriff auf das maschinell lesbare Analysezertifikat sowie kosmetische und dimensionale Prüfdaten;
  • Bearbeitung von Kundenreklamationen: effiziente Abwicklung von Kundenreklamationen – vom Markeneigentümer bis zum Hersteller – mit praktischer Übersicht wie auf einem Dashboard;
  • Ursachenanalyse: Produktinformationen wie Spezifikationen und Aggregation auf verschiedenen Verpackungsebenen, ergänzt um qualitätsbezogene Daten, helfen bei der Fehleranalyse und der Identifikation von möglichen Problemquellen auf Container-Ebene.

In Zukunft wollen Merck und Gerresheimer weitere Beteiligte der Lieferkette einbeziehen. Sobald weitere Parteien wie Auftragshersteller, Logistikdienstleister und Aufsichtsbehörden diese Lösung ebenfalls einführen, könnten die Einsatzmöglichkeiten der automatisierten Geschäftslogik ausgeweitet werden, heben die Partner hervor, beispielsweise auf M2M-Anwendungen, die das automatisierte Erstellen von Zertifikaten und deren Austausch zwischen verschiedenen Organisationen ermöglichen.

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