Anlagen-Engineering Durchgängiges Datenmodell neu definiert

Redakteur: Gerd Kielburger

Auf der Hannover Messe eine Achema-Vorpressekonferenz abzuhalten, das hat schon was. Für das Management von Aucotec war es der ideale Zeitpunkt, um im Vorfeld der weltgrößten Messe für die Prozessindustrie auf die umfassende Erweiterung ihrer kooperativen Plattform für das Anlagen-Engineering hinzuweisen. „Engineering Base“ sei das einzige System, das sämtliche Kerndisziplinen in einem universellen Datenmodell in nur einer Datenbank vereine, so die Engineering-Spezialisten von Aucotec. Ist das die neue Definition von Durchgängigkeit?

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Neue Einigkeit im Anlagen-Engineering: Ein universelles Datenmodell soll alle Kerndisziplinen parallelisieren.
Neue Einigkeit im Anlagen-Engineering: Ein universelles Datenmodell soll alle Kerndisziplinen parallelisieren.
(Bild: Aucotec)

Der Anlagenbau ist geprägt durch Großprojekte mit einer Vielzahl anspruchsvollster Engineering- und Management-Aufgaben. Doch da die verschiedenen beteiligten Disziplinen oft global verteilt entwickelt werden, gilt es zusätzlich, die vielen Fachleute aus verschiedenen Zeitzonen mit unterschiedlichen Kompetenzen, Sprachen, Technologien und Ingenieurs-Kulturen zu verbinden. Häufig sind sogar die Engineeringtools unterschiedlich. Aucotec, bekannt als Anbieter von Standard Engineering Software, hat jetzt bekanntgegeben, dass man auf der Achema seine Engineering Base Software Version 2018 launched und kündigt ein durchgängiges Datenmodell an, dass besser sei, als "alles was es im Markt gibt", wie Aucotec Vorstand Uwe Vogt selbstbewußt verkündet. Die Version 2018 enthalte alle Kerndisziplinen, die man im Engineering benötige, so Vogt. Laut Aucotec-Management ist das der größte Weiterentwicklungsschritt seit Einführung der Software.

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Mehr als 40 neue Features und Funktionen habe man in die neue Version implementiert, erklärt Pouria G. Bigvand, Leiter des Produktmanagements bei Aucotec. Für die Verbindung bringe Engineering Base 2018 (kurz EB) besondere Voraussetzungen mit. Das zentrale Datenmodell in einer separaten Application Server-Ebene erlaubt weltweiten Zugriff auf die gesamte Anlagen-Dokumentation, auch über die Cloud. Durch das Universal-Modell sei EB von Natur aus kooperativ, und die Webanbindung erleichtere die notwendige Parallelisierung des Engineerings zusätzlich, so der Produktmanager. Nur so werde Kooperation effizient, erläutert Bigvand. Alle Kerndisziplinen arbeiten demnach auf derselben Datenbasis. Änderungen seien, falls gewünscht, sofort in jeder Repräsentanz des geänderten Objekts sichtbar, lassen sich aber auch beispielsweise über Vorschlagsfelder steuern.

„Motorisierung“ des Engineerings

Mit seiner Erweiterung will EB den gesamten Engineering-Lebenszyklus im Anlagenbau und -betrieb abdecken. Die Plattform hält das universelle Datenmodell und organisiert die Workflows. Funktionen wie Aspen-Datenimport, TÜV-zertifizierte Rohrklassen, Leitsystemkonfiguration für verschiedene DCS parallel, Projektstatus-Management oder Cause & Effect-Tabellen auf Knopfdruck sollen den Reifegrad der Lösung zeigen. Vernetzungen mit 3D-, ERP- oder PLM-Systemen sowie eine Web-Anbindung gehören laut Bigband zum Standardangebot.

„Unsere Idee war sozusagen die „Motorisierung“ des Anlagen-Engineerings, nicht die Beschleunigung alter Kutschen durch ein paar Pferde mehr. Wir sind überzeugt, dass das mit EB gelungen ist“, erklärt Vorstandsmitglied Vogt stolz. Der Markt habe großen Bedarf, die Workflow-Hindernisse einzureißen, die durch Toolketten entstünden, so der Aucotec-Chef. Deshalb haben wir die Bandbreite des universell einsetzbaren Modells jetzt komplettiert.“ Das ermögliche eine einzigartige Parallelisierung der Disziplinen: von Feed über Process und Detail Engineering bis Cause & Effect, Wartung und konsistentes Execution Management für größere Umbauten. „Selbst beste Schnittstellen und Synchronisations-Plattformen machen eine Toolkette nicht kürzer“. Bigvand jedenfalls zeigt sich überzeugt, dass EB in seiner Version 2018 das fehleranfällige „Durchreichen“ von Daten beendet, das Parallelisierung unmöglich macht.

ACHEMA: Halle 9.2, Stand B12

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