Neues Verfahren Düfte kontrolliert herstellen
Rostocker Chemiker unter Leitung von Professor Ralf Ludwig haben gemeinsam mit der Firma Miltitz Aromatics einen kontrollierten chemischen Prozess zur Herstellung von Duft-und Riechstoffen entwickelt. Knackpunkt ist der Einsatz geeigneter Katalysatoren.
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Rostock – Vor etwa zwei Jahren hatte die Firma Miltitz Aromatics aus Bitterfeld-Wolfen in der Physikalischen Chemie und beim Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT) in Rostock angeklopft und um Unterstützung bei der Herstellung von Riech- und Duftstoffen gebeten. „Wir haben einen besonderen Spektralbereich für die Edukte (Ausgangsstoffe einer chemischen Reaktion) und Produkte analysiert, der für die Grundlagenforschung langweilig, aber in der Anwendung von großem Interesse ist. Mit Hilfe einer Sonde können wir nun Start und Ende einer Reaktion zeitgenau erfassen“, erklärt Prof. Ralf Ludwig.
„Das wichtige Vorprodukt für die besonderen Duftnoten entsteht durch die dreifache Verkettung des Kohlenwasserstoffs Isopren“, sagt Prof. Ludwig. Und genau an dieser Stelle kamen die Rostocker Chemiker ins Spiel. „Es gab bislang keine zuverlässige Kontrolle über den Beginn und den Abbruch der Reaktion“, erklärt Prof. Ludwig. Doch mit spektroskopischen Methoden lasse sich die einsetzende Reaktion beobachten. So sei es auch klar geworden, zu welchem Zeitpunkt das Produkt entnommen werden müsse, damit es nicht zu unbrauchbaren großen Molekülen weiterreagiert.
Aus dem Labor direkt zur Anwendung
Gewöhnlich blicken die Rostocker Chemiker in ihrer Grundlagenforschung mit der spektroskopischen Methode auf die Struktur und Dynamik von Flüssigkeiten und Materialien. Doch in diesem Projekt konnten die Forscher bei der Miniaturisierung der Ziegler-Natta-Katalyse auf einen mittelständischen Maßstab bei gleichen Marktpreisen mithelfen. Dafür sind die beiden Projektpartner nun mit dem Innovationspreis Mitteldeutschlands geehrt worden
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