Innovative Pumpentechnologie Druckluftförderung von Malz- und Hopfentreber in Brauereien und Destillerien

Quelle: Pressemitteilung

Die Systemlösung Smart Air Injection (SAI) von Seepex wird zur Förderung von Malz- und Hopfentreber in Brauereien und Destillerien eingesetzt und verbraucht nach Aussage des nordrhein-westfälischen Spezialisten für Exzenterschneckenpumpen deutlich weniger Druckluft im Vergleich zu konventionellen Verfahren.

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Systemlösung Smart Air Injection
Systemlösung Smart Air Injection
(Bild: Seepex)

Das Seepex-System bringt die zu riesigen Pfropfen komprimierten Treber mittels kurzer pneumatischer Druckluftpulse zu Silo oder Speicher. Im Vergleich zu den bisher in der Branche gängigen Druckluftsystemen, die mit kontinuierlicher Luftzufuhr arbeiten, schluckt die Seepex SAI dabei bis zu 80 Prozent weniger Energie

Bier ist derzeit auf einer Durststrecke. Brauereien hierzulande und auch in ausländischen Hochburgen des kühlen Blonden erleben zwar modische Trends mit Craftbeer, hippen Mixturen und immer neuen Marken. Der Konsum des Gerstensaftes geht jedoch stetig zurück. Wurden 1976 in Deutschland auf dem Höchststand 150,7 Liter pro Kopf im Jahr getrunken, waren es 2020 nur noch 90 Liter. Vor allem die großen Unternehmen sind hier gefordert, ihre Produktion zu optimieren. Doch nun gibt es neue Rezepte, um die Durstlöscher günstiger herstellen zu können. In einer traditionsreichen Münchener Brauerei hat Seepex vor drei Jahren eine erste Pilotanlage mit seinem zum Patent angemeldeten SAI-System installiert, um das Einsparpotenzial gegenüber herkömmlichen Methoden zu analysieren.

Smart Air Injection ist schon in anderen Anwendungen erfolgreich und gilt laut Seepex auch im Umweltbereich als Wunderwaffe. Hier werden hochviskose Produkte mit sowohl mittlerem als auch hohem Trockenstoffgehgalt über lange Strecken bis zu einem Kilometer befördert. Das Seepex-System ist eine Kombination aus Produktförderung mittels Exzenterschneckenpumpe und pneumatischer Dichtstromförderung. Dabei können auch die bei pneumatischen Förderanlagen mit niedrigem Druck vermehrt auftretenden Verstopfungen vermieden werden. Eine hohe Prozessflexibilität ist durch die problemlose Medienförderung mit variablem Feuchtegehalt von 60 bis 85 Prozent gewährleistet und das bei gleichbleibender Effizienz. Die Prozesseffizienz steigt durch die reduzierten Zeiten zum Austrebern und demnach schnelleren Durchlaufzeiten. Im Übrigen kann das System ganz einfach in vorhandene Automatisierungs- und Leitsysteme eingebunden werden. SAI ist also auch eine saubere Sache für Brauereien, denn der Abtransport des körnigen Trebers ist ein wesentlicher und aufwändiger Bestandteil des Brauprozesses.

Wohl dosierte Luftzufuhr senkt die Betriebskosten

Der Treber ist reich an Inhaltsstoffen. Er enthält Eiweiß, Malzzucker, Spurenelemente, Enzyme, Vitamine und Ballaststoffe. Rund 400.000 Tonnen Treber fallen jedes Jahr europaweit an. Innerhalb der Brauerei wandern sie am Ende des Maischprozesses – gefördert von pneumatischen Nasstreberfördersystemen - in oft viele hundert Meter entfernte Lager und Silos. Von hier aus geht es zur weiteren Verwendung als Viehfutter, aber auch als Zusatz für Backwaren oder das „Treberbrot“, das es schon seit dem Mittelalter gibt. Neuerdings wird Malztreber auch zur Energiegewinnung in Biogasanlagen eingesetzt oder zur Herstellung von Biokraftstoff. Bislang wird der Treber mit konventionellen pneumatischen Nasstreber-Fördersystemen unter kontinuierlichem Zusatz von Druckluft gefördert. In großen Unternehmen fallen täglich bis zu 150 Tonnen des Materials und ein Energieverbrauch von bis zu 400 kWh für Druckluft an. Dr.-Ing. Stephan Mottyll, Produktmanager bei Seepex, konnte auf der Teststrecke in München mit dem SAI-Pumpensystem im direkten Vergleich zu einem konventionellen pneumatischen Nasstreber-Fördersystemen weitaus günstigere Werte erreichen. Ergebnis des Pilotversuchs: „Kurze und seltene Druckluftimpulse fördern die langen Treberpfropfen mühelos. Ganz wie die gute alte Rohrpost. So sinkt der Druckluftverbrauch locker um bis zu 80 Prozent. Die Sud-Durchlaufzeiten sinken um bis zu 50 Prozent. Das erhöht die Prozesseffizienz. Durch die langen Pausenintervalle von bis zu 5 Minuten, in denen nur die Pumpe fördert und die anschließenden kontrollierten Druckluftpulse, konnte der Kunde den gesamten Luft- und Energieverbrauch deutlich reduzieren.“

In Zahlen ausgedrückt, liest sich das Ergebnis so: „Die Analyse ergibt eine Betriebskosteneinsparung von ca. 11.000 € pro Jahr Energiekosten für Druckluft gegenüber dem ursprünglich installierten System. Diese basiert auf dem deutlich reduzierten Luftverbrauch von bis zu 80 Prozent und dem daraus resultierenden geringeren Gesamtenergieverbrauch von ca. 75 Prozent. Dieser extreme Unterschied im Luftverbrauch beruht auf der unterschiedlichen Art der pneumatischen Förderung: kontinuierliche Druckluftförderung versus diskontinuierliche Druckluftförderung großer Pfropfen von Treber (SAI)“, sagt Mottyll.

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