Initiative Chemie3 Die chemische Industrie macht Nachhaltigkeit messbar

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser

Nachhaltigkeit ist messbar. Mit 40 Indikatoren, erarbeitet von der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie3 der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland, lässt sich erstmals der Fortschritt nachhaltiger Entwicklung der Branche messen. Hinter der Initiative stecken der Wirtschaftsverband VCI, die Gewerkschaft IG BCE und der Arbeitgeberverband BAVC.

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Mit dem Start von Chemie3 im Mai 2013 haben sich VCI, IG BCE und BAVC gemeinsam das Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit als Leitbild in der deutschen Chemiebranche zu verankern und ihre Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung auszubauen.
Mit dem Start von Chemie3 im Mai 2013 haben sich VCI, IG BCE und BAVC gemeinsam das Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit als Leitbild in der deutschen Chemiebranche zu verankern und ihre Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung auszubauen.
(Bild: VCI / IG BCE / BAVC)

Frankfurt – Die Indikatoren erfassen wirtschaftliche, ökologische und soziale Kriterien. Ihre Spannweite reicht von der Wettbewerbsfähigkeit der Chemie auf den globalen Märkten über den Ausstoß von Treibhausgasen bis hin zur Übernahmequote von Ausgebildeten. Mit der Verständigung der Allianzpartner auf allein 17 Indikatoren, die den sozialen Fortschritt abbilden, übernimmt die Chemie in der deutschen Industrie Pionierfunktion – wie schon vor drei Jahren mit der Einführung der Branchen-Leitlinien zur Nachhaltigkeit.

Wichtig ist Chemie3 das Verständnis, dass Nachhaltigkeit aus mehreren Dimensionen besteht. Die Initiative spricht sich daher dafür aus, Entscheidungen und Handeln der Branche nicht nur nach Umweltaspekten zu bewerten, sondern auch danach, ob sie zu mehr Wettbewerbsfähigkeit, guten Arbeitsbedingungen und positiven Beiträgen für die Gesellschaft führen.

„Mit den 17 Indikatoren betonen wir die soziale Dimension in der Nachhaltigkeitsdebatte. Wir wissen, dass man ökonomischen, sozialen und ökologischen Fortschritt nicht gegeneinander, sondern nur zusammen erreichen kann. Wer das immer noch nicht verstanden hat, sollte nach Amerika schauen. Wir machen Chemie3, weil wir keinen Trump-Effekt haben wollen“, sagte Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE. Wesentliche Voraussetzung dafür seien Tarifverträge und Mitbestimmung.

Über 80 % der Chemie-Beschäftigen betreiben Vorsorge fürs Alter

Der stellvertretende Vorsitzende des BAVC, Kai Beckmann, zeigte am Beispiel der aktuellen Rentendebatte, dass Nachhaltigkeit alles andere als abstrakt ist. Derzeit arbeitet die Bundesregierung daran, die Betriebsrenten als zweite Säule der Altersvorsorge zu stärken. Beckmann: „In der chemischen Industrie gibt es dazu seit 1998 einen eigenen Tarifvertrag. Unser Indikator zur tariflichen Altersversorgung zeigt, dass aktuell bereits über 80 % der Chemie-Beschäftigten tariflich fürs Alter vorsorgen. In der Gesamtwirtschaft liegt der Vergleichswert bei lediglich 60 %. Wir sind gut, aber wir wollen noch besser werden. Unsere neuen Indikatoren werden zeigen, ob das gelingt.“

Die drei Allianzpartner VCI, IG BCE und BAVC sehen in nachhaltigem Wirtschaften einen Garanten für eine erfolgreiche Zukunft der chemischen Industrie. Die zwölf „Leitlinien zur Nachhaltigkeit für die chemische Industrie in Deutschland“ geben den Unternehmen Orientierung, in welche Richtung sich die Branche entwickeln will und welche Themen für eine nachhaltige Entwicklung besonders wichtig sind.

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