Tropfen- und Partikelcharakterisierung Dem Tropfen auf der Spur

Autor / Redakteur: Dr. Meiko Hecker* / Dominik Stephan

Wer mit feinsten Teilen arbeitet, muss manchmal genauer hinsehen, so wie bei der Tropfen- und Partikelcharakterisierung. Bisherige Verfahren stoßen jedoch bei trüben Flüssigkeiten oder der Analyse der Tropfgeschwindigkeit schnell an ihre Grenzen. Jetzt bringt ein neues Messverfahren die Multiparameter-Messung für Tropfen und Partikel.

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Sprayspy-Messung an einer Flachstrahldüse.
Sprayspy-Messung an einer Flachstrahldüse.
(Bild: AOM-Systems)

Die Charakterisierung von Tröpfchen und Partikeln steht im Zentrum vieler verfahrenstechnischer Aufgaben, z.B. bei der Vermessung von Tropfen bei der Spritzlackierung oder der Sprühtrocknung. Bisherige Messverfahren sind dazu aus folgenden Gründen nur eingeschränkt in der Lage.

Diese messen entweder nicht ortsaufgelöst, können die Geschwindigkeit nicht ermitteln oder sind auf vollständig transparenten Flüssigkeiten in der Analyse angewiesen. Außerdem erfüllt keines der bisherigen Verfahren, die bei vielen Anwendungen geforderten sicherheitsrelevanten Vorschriften.

In der Produktentwicklung nutzte man bisher, mangels Alternativen, diese problembehafteten Technologien. Allerdings leidet die Qualität und Effektivität der Arbeit darunter deutlich. Vor allem aber in der Qualitätssicherung von Sprühprozessen hat sich bis heute keine dieser Technologien durchgesetzt. Als Konsequenz laufen die Prozesse meist noch nach dem Trail-and-Error-Prinzip. Hohe Kosten und ein nicht genutztes Optimierungspotenzial sind die negativen Folgen.

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Sprays, Tröpfchen und Partikel unter der Lupe

Mit Sprayspy ist es AOM-Systems gelungen, ein völlig neuartiges Messverfahren zur Spraycharakterisierung zu entwickeln. Die Sprayspy-Technologie kann neben der Größe, Geschwindigkeit und Impuls von Tropfen auch den Volumendurchsatz eines Sprays bestimmen.

Genau diese Parameter sind für die Qualität des Sprühergebnisses erfolgsentscheidend und müssen für ein optimiertes Sprühen kontrolliert werden. So führt ein einzelner Tropfen mit unerwünschten Parametern, beispielsweise beim Lackieren, zu Oberflächendefekten.

Das Sprayspy-System wird außerdem für die Atex-Zulassung sowie zur Erreichung der Hochspannungsfestigkeit vorbereitet. Hierdurch wird für viele Sprühanwendungen die Qualitätssicherung im Prozess überhaupt erst ermöglicht. Die Sprayspy-Technologie wird bereits in der Analytik bzw. in F&E-Laboren eingesetzt. Mittelfristig soll die Technologie auch in der Qualitätssicherung verschiedener Produktionsprozesse integriert werden.

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Das zweite Produkt von AOM-Systems, der Particlespy, charakterisiert Partikel eines Pulvers. Particlespy liefert die aerodynamische Partikelgröße jedes einzelnen Partikels im zu messenden Bereich. Unerwünschte Partikelgrößen im Pulver, beispielsweise bei pharmazeutischen Anwendungen oder in der Lebensmittelindustrie, führen zu Qualitätseinbusen bis hin zum Ausschuss. Particlespy wird u.a. in der Qualitätskontrolle bei Sprühtrocknungsprozessen oder in der Analytik eingesetzt. So leistet das System wertvolle Erkenntnisse auch bei eingeschränktem optischem Zugang und erfüllt die Anforderungen der DIN SPEC 91325 zur standardisierten Spray und Sprühprozesscharakterisierung.

* Der Autor ist Geschäftsführer von AOM-Systems

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