Grobstück-Siebanlage Dauerauftrag: Sieben

Redakteur: Sabine Mühlenkamp

Bei der Wiederverwertung von Baustoffen kommt es nicht zuletzt auf den schnellen Umschlag selbst großer Mengen an. Die Lösung lag für den Kamp-Lintforter Entsorgungsfachbetrieb D+H Verwertung in einer Schwerlast-Siebanlage, die zum einen die schweren Bodenmassen locker bewältigte und zum anderen durch ihre Schnelligkeit überzeugte.

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Weit ausladende Produkt- und Überkornbänder sorgen für große Haldenkapazitäten an der leistungsfähigen Grobstücksiebanlage.
Weit ausladende Produkt- und Überkornbänder sorgen für große Haldenkapazitäten an der leistungsfähigen Grobstücksiebanlage.
(Bild: Sandvik)

Der verkehrsgünstige Standort mit unmittelbarem Anschluss an gleich drei Autobahnen (BAB 57, 42 und 40) sowie die auf schnelle Abfertigung ausgerichtete Betriebsorganisation – u.a. zwei Waagenterminals – sorgen für hohe Umschlagsraten und ungewöhnlich große Lieferradien der transportkostensensiblen Bodenmassen. „Unsere hohen Abnahme-Kapazitäten machen uns gerade für Großprojekte mit täglichen Aushubmengen bis zu 1500 t interessant“, unterstreicht D+H-Gesellschafter Oliver Boy. „Dann erreichen die Lieferstrecken auch schon einmal 30 km und mehr.“

Gleiches gilt für die Lieferung hochwertiger RC-Baustoffe z.B. für den Straßenunterbau. Dank einer konsequenten Qualitätspolitik unterhält D+H hier langfristige Lieferbeziehungen mit Bauträgern bzw. Bauunternehmen: „Bei einzelnen Projekte haben wir schon bis zu 2000 t täglich über mehrere Tage bereit gestellt. Das schaffen in der Region nur wenige Lieferanten“, verdeutlicht Oliver Boy die Ausrichtung seines Unternehmens, dessen Massenumschlag im Ganzjahresbetrieb bei etwa 600 000 t liegt.

Diese Mengen lassen sich nur mit einem leistungsfähigen Gerätepark bewältigen. Insgesamt sieben schwere Lademaschinen arbeiten an und zwischen den Brech- und Siebstationen auf dem Gelände. Am Anfang des Stoffstroms setzt D+H seit geraumer Zeit auf die mobile Schwerlast-Siebtechnologie von Sandvik. Seit August arbeitet das neue Modell Sandvik QE440 in Kamp-Lintfort. Mit ihrer theoretischen Maximalleistung von 900 t/h setzt die 38,5-t-schwere Maschine nicht nur im D+H-Betrieb neue Maßstäbe.

„Mit ihrem knapp 10 m2 großen Doppeldecker-Siebkasten und den breiten Ein- und Auslauföffnungen definiert sie eine neue Leistungsklasse im Bereich mobiler Schwerlastsiebe für Einsätze in Steinbrüchen oder im Recycling“, erklärt Trump-Technik-Kundenberater Sven Brookshaw. „Vergleichbare Anlagen in diesem Segment besitzen entweder einen wesentlich kürzereren Siebkasten und damit eine spürbar schwächere Klassierleistung oder verwenden eine deutlich aufwändigere Erregertechnik und dies ist mit entsprechend satten Preisaufschlägen verbunden.“

Leistung verdoppelt

5500 x 1750 mm misst der mit zahlreichen Siebmedien (Lochbleche, Boforroste, Maschen- oder Fingersiebe) ausrüstbare Siebkasten der Anlage – kein anderer Hersteller produziert eine vergleichbar große Schwerlastsiebanlage. Die einfache Unwucht-Hydraulik sorgt für einen großen Hub und hohe Siebeffizienz. Die Plattenband-Übergabe aus dem 8,5-m3-Aufgabetrichter sowie das 1400 mm breite Grobkornband gewährleisten ebenso wie die großräumigen Bandübergaben für Unter- und Mittelkörnung den störungsfreien Betrieb selbst bei stark heterogenem oder großstückigem Aufgabegut.

Mit bis zu 4000 mm Austragshöhe schaffen schließlich die weit ausladenden Produktbänder am hinsichtlich Stabilität und Mobilität optimierten Chassis die notwendige Haldenkapazität selbst im ferngesteuerten Ein-Mann-Betrieb. Der allerdings ist für D+H-Platzleiter und Baggerführer Thomas Verhuven in Kamp-Lintfort eher die Ausnahme: Bei der Beschickung ab Halde mit 2,5-m3-Tieflöffel-Bagger assistiert ihm meist ein, oft sogar zwei 4,5-m3-Radlader.

Mit 0/70-Lochblech oben und 0/22-Masche unten bestückt, erreicht die Sandvik-Anlage eine Dauerleistung von gut 450 t/h im schweren Boden – als Kennwert stehen hier pro Neun-Stunden-Schicht gut 100 direkt verladene Kippauflieger-Touren 0/22-Deponieverfüllung. Die Durchschnitts-Chargen liegen zwischen 27 und 30 t. „Seit Mitte August 2012 liefen so wohl gut 100 000 t durch,“ rechnete Thomas Verhuven Ende Oktober 2012 vor. Gegenüber ihrer Vorgängerin erreicht die Siebmaschine damit die doppelte Leistung – bei einem mit Stundenmitteln von 17 bis 18 l Diesel nur 25%igem Mehrverbrauch.

Auch in der einfachen Bedienung steht die große Anlage ihrer Vorgängerin in nichts nach: Beidseitige, bodennahe Bedienstände für alle wichtigen Hydraulikfunktionen (z.B. beim Fahrbetrieb, Stützen, Haldenbänder usw.), breite Wartungspodeste sowie die zentrale Überwachung der gut zugänglichen 94-kW-Motoreinheit und Antriebshydraulik erleichtern den täglichen Betrieb, zu dem in Kamp-Lintfort auch das Umsetzen für den Primärsiebbetrieb an vorhandenen Brecherausrüstungen zählt.

Anfang Juli 2012 bestellt, wurde die Siebanlage nach nur sechs Wochen vonTTS – Trump Technik Service aus dem nahe gelegenen Velbert geliefert. „Wir haben auf Tests in unserem Betrieb verzichtet“, kennzeichnet Oliver Boy das Vertrauen in den Spezialisten für Aufbereitungstechnik. Dabei überzeugt vor allem die Service-Qualität von TTS, das seit Anfang 2011 die Brech- und Siebtechnologie von Sandvik in Teilen Nordrhein-Westfalens und Hessens, Baden-Württembergs sowie im Saarland vertritt.

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