Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Currenta warnt vor zusätzlichen Kosten
Auch wer Strom aus Kraft-Wärmekopplungs-Anlagen selbst nutzt, soll künftig die EEG-Abgabe zahlen. Warum Chemieparkbetreiber Currenta die Päne unsinnig findet, lesen Sie bei uns.
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Leverkusen - Nach den drei großen deutschen Chemieunternehmen BASF, Bayer und Wacker meldet sich nun auch der Chemieparkbetreiber Currenta zu Wort und warnt vor den Folgen der derzeit diskutierten Pläne zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Danach soll künftig auch Eigenstrom aus Kraft-Wärmekopplungs-Anlagen mit der EEG-Umlage belegt werden. In einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung warnt das Unternehmen vor Mehrbelastungen in zweistelliger Millionenhöhe, die an den Chemieparkstandorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen entstehen könnten.
Grund für die Aufregung sind die Pläne von Energieminister Sigmar Gabriel. Bisher galt: Wer selbst Strom erzeugt und diesen dann auch selbst verbraucht, brauchte keine EEG-Umlage bezahlen. Künftig soll auch dieser eigen erzeugte Strom mit der Abgabe belastet werden und zwar nicht nur Neu- sondern auch Altanlagen.
Für Currrenta-Geschäftsführer Günter Hilken ist es unverständlich, warum selbst erzeugter und genutzter Strom aus umweltfreundlichen und effizienten Kraftwerken zusätzlich belastet werden solle.
Da die Bundesregierung vor allem neue Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit der EEG-Abgabe belasten will, sieht Hilken den Bau neuer Kraftwerke gefährdet. Bereits die bestehenden Erzeugungsanlagen seien heute kaum wirtschaftlich zu betreiben, eine Belastung des eigen erzeugten Stromes mit der EEG-Umlage würde die Situation weiter verschärfen.
Die Belastungen könnten dazu führen, dass die Effizienzvorteile der KWK-Technologie in den Chemieparks nicht genutzt werden könnten, warnt der Geschäftsführer. Es bestehe die Gefahr, dass künftig Dampf in Kesselanlagen separat produziert und dazu Strom am externen Markt bezogen werde, anstatt Strom und Wärme gekoppelt und mit hoher Energieeffizienz ökologisch sinnvoll zu produzieren
Chemiestandorte nutzen gerne Kraft-Wärmekopplungs-Anlagen, weil sie damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können: Die Anlagen erzeugen Strom und Nutzwärme, die als Hochdruckdampf direkt in den Prozess fließen kann. KWK-Anlagen können einen Wirkungsgrad von über 80 Prozent erreichen und der Bau wird über das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzt besonders gefördert.
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