Biobasiertes Butadien Butadien durch direkte Fermentation gewinnen
Mehr Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen — dies verspricht ein neuer Herstellungsprozess für Butadien, einem wichtigen Baustein der Petrochemie.
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Evry/Frankreich – Mit dem Ziel einen neuen Herstellungsprozess für Butadien zu entwickeln, hat Global Bioenergies bereits 2011 eine Kooperationsvereinbarung mit Synthos, einem Warschauer Hersteller von Kautschuk, unterschrieben. Ziel der Vereinbarung war die Entwicklung eines direkten Fermentationsverfahrens für die Umwandlung nachwachsender Rohstoffe in Butadien.
Da es für dieses direkte Verfahren in der Natur kein Vorbild gibt, entwickelte Global Bioenergies zuerst einen neuen Stoffwechselweg mit einer Reihe von nicht-natürlichen enzymatischen Reaktionen. Diese Entwicklungsphase hat das Unternehmen im Dezember 2012 abschlossen.
Neuer Bakterienstamm produziert Butadien
Im nächsten Projektschritt galt es, die Aktivität und Wirksamkeit dieser Enzyme zu verbessern und für ihren Einsatz in einem Bakterienstamm zu optimieren. Wie das Unternehmen mitteilt besitzt es nun einen derartig neu geschaffenen, proprietären Produktionsstamm. Dieser Produktionsstamm wurde in einem Labor-Fermenter eingesetzt und nach Zugabe von Glukose konnte in den Abgasen Butadien nachgewiesen werden. Somit kann nun erstmals die Produktion von Butadien durch direkte Fermentation aus nachwachsenden Rohstoffen bekannt gegeben werden.
„Wir verfügen nunmehr über ein Prototyp-Verfahren für die direkte biologische Umwandlung von nachwachsenden Rohstoffen in Butadien“, erklärt Frédéric Pâques, technischer Direktor bei Global Bioenergies. „Wir gehen davon aus, dass das Butadien-Programm in den kommenden Jahren die gleichen Entwicklungsschritte wie unser Isobuten-Verfahren machen wird. Dieses Verfahren ist bisher am Weitesten fortgeschritten und wir setzen es bereits in einer industriellen Pilotanlage ein. Das direkte Fermentationsverfahren zur Butadienproduktion führt zu erheblichen Vorteilen, die eine bessere Wirtschaftlichkeit mit sich bringen. Wir wollen dies in den kommenden Jahren auch in einem industriellen Umfeld nachweisen.“
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