Kooperation Brain und PS Biotech optimieren biotechnologische Prozesse
Brain und das Aachener Startup Unternehmen PS Biotech haben eine Kooperation vereinbart, um biotechnologische Produktionsprozesse zu optimieren. Im Rahmen der von Brain koordinierten Allianz Natlife 2020, die seit März erfolgreich in der zweiten Förderphase vom BMBF co-finanziert wird, arbeiten beide Unternehmen an einer verbesserten Substratbereitstellung bei der Biofermentation.
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Zwingenberg/Aachen – Das 2013 gegründete Unternehmen PS Biotech ist ein Spin off der RWTH Aachen und spezialisiert auf die Entwicklung polymerer Freisetzungssysteme zur Realisierung von Fed-Batch Fütterung im Kleinkulturmaßstab. In der im März 2016 gestarteten zweiten Förderperiode der Natlife 2020 Allianz werden von Brain besonders sichere und robuste mikrobielle Expressionssysteme entwickelt, die in den nächsten Jahren zur Produktion von Proteinen, Peptiden oder Naturstoffen für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie genutzt werden sollen.
PS Biotech wird im Rahmen des Projektes individuell abgestimmte Freisetzungssysteme zur optimierten Fütterung der Mikroorganismen entwickeln, welche eine frühe Selektion der optimalsten Produktionsstämme unter produktionsnahen Bedingungen ermöglicht. „Die Zeit von der Entwicklung bis zur Produktion wird durch die Nutzung dieser Technologie signifikant verkürzt“, sagt Sebastian Selzer von PS Biotech. „Darüber hinaus wird der Entwicklungsgang mithilfe der polymerbasierten Technologie robuster und ressourceneffizienter gestaltet.“
Kann Produktionszeit um 30 % gesenkt werden?
Die in dem gemeinsam entwickelten Verfahren einsetzbaren mikrobiellen Expressionssysteme sind dabei sehr vielseitig und umfassen u.a. die Hefe Pichia pastoris, die gern zur Produktion von Proteinen und Peptiden eingesetzt wird. Aktuell wird in der Kooperation ein Glycerin-freisetzendes Polymersystem in der Mikrotiterplatte entwickelt, das speziell auf die Kultivierung von Pichia pastoris abgestimmt ist.
„Durch die Nutzung der polymerbasierten Freisetzungssysteme sowohl im Screening als auch in der Prozessentwicklung verspricht sich Brain eine Zeitersparnis von mehr als 30 % im Vergleich zu klassischen Verfahrensentwicklung“, stellt Christian Naumer, Plattform-Koordinator Bio Process Development von Brain fest. „Zusätzlich ist es in den prozessnahen Mikrotiterplatten möglich, eine Vielzahl von potentiellen Produktionsstämmen parallel zu analysieren und so den bestmöglichen Stamm frühzeitig im Prozess zu identifizieren. Ein weiterer Vorteil liegt in der guten Übertragbarkeit der im Screening erzielten Ergebnisse bei der Prozessentwicklung auf größere Maßstäbe, was dazu führt, dass das Scale Up in unseren Anlagen wesentlich vereinfacht wird.“
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