Kooperation mit Startup Borealis will revolutionäre Technologie zur Wärmerückgewinnung für sich nutzen
Borealis plant eine Zusammenarbeit mit dem Startup Qpinch, das eine neue Technologie zur Wärmerückgewinnung aus industrieller Abwärme durch einen innovativen chemischen Prozess entwickelt hat. Das Startup sorgte bereits mit dem Gewinn des „Emerging Technology Award 2015“ in der Branche für Aufsehen.
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Amsterdam/Niederlande – Borealis und Qpinch haben nun beschlossen, die Technologie, die in Kooperation mit der Universität Gent (Prof. Christian Stevens), Belgien, patentiert wurde, gemeinsam auf einen kommerziell nutzbaren Maßstab auszubauen.
Die Qpinch-Technologie imitiert natürliche Prozesse, die Energie in lebenden Zellen speichern und freisetzen – ein Kreislauf, der als ATP/ADP bekannt ist (ATP: Adenosintriphosphat, ADP: Adenosindiphosphat). Die Technologie ermöglicht eine Steigerung der Wärmeenergie industrieller Abwärme, indem diese durch einen chemischen Prozess angehoben wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wärmepumpen minimiert dieser geschlossene Kreislaufprozess sowohl die Betriebskosten als auch den Stromverbrauch. Die Technologie ist von 1 bis 50 Megawatt skalierbar und kann dadurch enorme Mengen industrieller Abwärme verarbeiten.
Die offene Innovationskooperation zum Aufbau einer Anlage im kommerziellen Maßstab ist ein wichtiger Schritt auf der Reise von Borealis zur Senkung seiner CO2-Emissionen und um die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit seiner Betriebe weiter zu steigern, so das Unternehmen. Rund 2.200 Tonnen CO2/Jahr würden eingespart, was den Emissionen von 1.500 Kleinwagen pro Jahr entspricht. Die Wärmerückgewinnungsanlage soll am bestehenden Standort der Borealis LDPE-Anlage (LDPE = Polyethylen mit niedriger Dichte) in Zwijndrecht/Antwerpen, Europas größtem Petrochemiecluster, errichtet werden. Der Betriebsstart ist für das erste Halbjahr 2019 geplant. Die Anlage wird die neue Technologie damit als erste im kommerziellen Maßstab in einer Polyolefinanlage nutzen. Die flämische Regierung unterstützte die Umsetzung des Projekts finanziell über ihr Umweltförderprogramm.
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