LOHC-Technologie Bilfinger und Hydrogenious planen Anlagensysteme für sicheren Wasserstoff-Transport

Redakteur: MA Alexander Stark

Die beiden Unternehmen Bilfinger und Hydrogenious sind eine strategische Partnerschaft zur industriellen Skalierung von LOHC-Anlagensystemen eingegangen. Ziel ist die Umsetzung von gemeinsamen großvolumigen Wasserstoffprojekten.

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Das Technikum von Hydrogenious befindet sich in Erlangen.
Das Technikum von Hydrogenious befindet sich in Erlangen.
(Bild: Hydrogenious LOHC Technologies)

Mannheim – Der Industriedienstleister Bilfinger und der LOHC-Marktpionier Hydrogenious LOHC Technologie bündeln ihr komplementäres Know-how im Rahmen einer strategischen Partnerschaft. Die Unternehmen wollen grünen Wasserstoff in großem Maßstab in Europa wirtschaftlich verfügbar machen, indem sie eine schlüsselfertige, stationäre Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC)-Anlageninfrastruktur anbieten, die auf der proprietären Technologie von Hydrogenious basiert. Für die Eigentümer bzw. Betreiber dieser Systeme aus Wasserstoff-Speicher- und Wasserstoff-Freisetzungsanlagen wollen die Partner Dienstleistungen aus einer Hand in den Bereichen Engineering, Procurement, Construction (EPC) sowie Instandhaltung erbringen.

Mit der entsprechenden Skalierung könne die LOHC-Technologie von Hydrogenious eine zukunftsweisende Lösung für grünen Wasserstoff als nachhaltige Energiequelle in Europa werden, so Christina Johansson, Interim-CEO und CFO von Bilfinger.

Für den flexiblen Transport von Wasserstoff ist die Hydrogenious LOHC-Technologie sowohl eine effiziente als auch sichere Lösung: In den Storage Plants wird der Wasserstoff chemisch an das LOHC-Material Benzyltoluol gebunden, ein Thermalöl. Dieses Trägeröl kann unter Umgebungsbedingungen in konventionellen und bereits bestehenden Logistikinfrastrukturen vergleichbar der Lieferung von z.B. Erdöl oder Diesel transportiert werden. Beim Wasserstoffverbraucher angelangt wird der Wasserstoff in einer Release Plant aus dem LOHC freigesetzt (je nach Bedarf in entsprechender Reinheit), während das Trägermaterial im Kreislauf viele hundert Male wiederverwendet wird. Damit birgt die Hydrogenious LOHC-Technologie dem Unternehmen zufolge deutliche Vorteile gegenüber anderen Technologien zum Transport von Wasserstoff.

Hydrogenious LOHC Technologies hatte seine ersten LOHC-Storage und -Release-Anlagen für kommerzielle Nutzungen in 2018 in die USA ausgeliefert. Eine Demonstrationsanlage war zuvor beim Fraunhofer IAO in Stuttgart in Betrieb. Für 2023/2024 ist der Baubeginn für eine LOHC-Storage Plant in industriellem Maßstab im Chempark Dormagen geplant – zugleich die weltweit größte Anlage dieser Art (Wasserstoff-Einspeicherung in LOHC: ca. 1800 Tonnen im Jahr). Für die Errichtung der Anlage erbringt Bilfinger Leistungen im Bereich Basic Engineering, Civil Engineering und unterstützt bei der Beantragung von Genehmigungen im Chemiepark.

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