Gebläse Bedarf bestimmt die Auswahl des Gebläsetyps

Autor / Redakteur: Peter Werhahn und Daniela Koehler / Dipl.-Medienwirt (FH) Matthias Back

Effizient sind sie beide, Schrauben- genauso wie Drehkolbengebläse. Trotzdem sind sie meist nicht 1:1 austauschbar. Jede Technik hat ihre Vorteile und optimalen Einsatzgebiete. Welche Maschine sich am besten rechnet, zeigt erst eine genaue Bedarfsanalyse.

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Bild 1: Das neue Schraubengebläse EBS spart im Vergleich zu Drehkolbengebläsen bis zu 25 % Energie.
Bild 1: Das neue Schraubengebläse EBS spart im Vergleich zu Drehkolbengebläsen bis zu 25 % Energie.
(Bild: Kaeser Kompressoren)

Viele Branchen, wie Abwasseraufbereitung, pneumatische Fördersysteme, Energieerzeugung, Lebensmittel- und Getränkeindustrie, pharmazeutische Industrie, chemische Industrie, Zellstoff- und Papierindustrie, Textilindustrie, Baustoffindustrie und allgemeine Industrie, setzen für ihre Prozesse Gebläse ein. Oftmals kommt es hier hauptsächlich auf einen sauberen, möglichst effizient und zuverlässig erzeugten Luftstrom an – also qualitativ hochwertige Druckluft.

Energiekosten sind bei Verdichtern entscheidend

Angesichts steigender Energiepreise spielt besonders die Energieeffizienz bei der Verdichterwahl eine wichtige Rolle. Betrachtet man die gesamte Lebensdauer einer Anlage, so belaufen sich die Energiekosten für den Betrieb mitunter auf bis zu 80 % der Gesamtkosten (Lebenszykluskosten) solcher Systeme.

Es ist also beileibe nicht egal, für welche Technik und Ausstattung ein Betreiber sich entscheidet. Je nach Einsatzgebiet bieten sich für den Niederdruckbereich verschiedene Systeme an. Die beiden bekanntesten und am weitesten verbreiteten sind Drehkolben- und Schraubengebläse. Beide haben unterschiedliche Stärken und sind für unterschiedliche Bedingungen ideal.

Vor der Entscheidung für ein System ist es deshalb wichtig, zunächst genau zu analysieren, wie der eigene Bedarf an Druckluft aussieht. Erst danach lässt sich sagen, welche Lösung langfristig am effizientesten und am kostengünstigsten ist. Es kann durchaus sein, dass ein System, dessen Anschaffungskosten höher liegen, zum Beispiel langfristig aufgrund geringerer Energiekosten deutlich günstiger arbeitet. Eventuelle Mehrinvestitionen rechnen sich in der Regel innerhalb von ein bis zwei Jahren. Danach profitieren Betreiber Jahr für Jahr.

Gebläsetypen arbeiten mit unterschiedlichen Methoden der Verdichtung

Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Methoden der Verdichtung. Die so genannte isochore Verdichtung und die innere Verdichtung. Isochore Verdichtung heißt, dass die Förderung der Druckluft ohne innere Verdichtung im Verdichterblock erfolgt. Das im Block eingeschlossene Luftvolumen bleibt gleich. Diese altbekannte Methode ist das Arbeitsprinzip von Drehkolbengebläsen. Die Rotoren im Inneren sind durchlaufend geradlinig profiliert. Drehkolbengebläse nehmen ein bestimmtes Volumen an Luft in die Arbeitskammer auf, schließen diese durch die Drehung ab und bringen sie in derselben Größe mit der Ausschubseite in Verbindung, wo der Inhalt ausgeschoben wird. Die sich trotzdem ergebende Druckerhöhung auf maximal 1000 mbar erfolgt nur dadurch, dass bereits verdichtete Luft zurückströmt. Drehkolbengebläse ermöglichen bis zu 1000 mbar Überdruck bei Ansaugvolumenströmen zwischen 200 und 9000 m³/h.

Schraubengebläse hingegen arbeiten mit innerer Verdichtung. Hier wird das Volumen der Luft, während sie durch den Verdichterblock befördert wird, verkleinert.

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