Newsticker September: Aktuelles aus der Prozessindustrie

Bayerisches Chemieunternehmen zahlt Mitarbeitern Impfprämie

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21.09.2021

Brüssel (dpa) *19:14 Uhr – EU-Kommission unterschreibt Vertrag für weiteres Covid-19-Medikament

Die EU-Kommission hat einen Rahmenvertrag über die gemeinsame Anschaffung eines Covid-19-Medikaments des Pharmaunternehmens Eli Lilly abgeschlossen. 18 EU-Staaten beteiligten sich am gemeinsamen Kauf von 220.000 Behandlungen eines Medikaments mit sogenannten monoklonalen Antikörpern, teilte die Brüsseler Behörde am Dienstag mit.

Es handele sich um die Kombination der beiden monoklonalen Antikörper Bamlanivimab und Etesevimab zur Behandlung von Covid-Patienten, die keinen Sauerstoff brauchen, bei denen jedoch die Gefahr einer schweren Erkrankung bestehe. Monoklonale Antikörper werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit eine Zulassung des Antikörper-Cocktails. Die Frage, ob Deutschland unter den 18 teilnehmenden Ländern ist, blieb zunächst offen. Die EU-Kommission hat bereits Verträge für andere Medikamente abgeschlossen.

Leverkusen (dpa) *19:03 Uhr – Leverkusener Explosion: Weitere Hinweise auf chemische Reaktion

Im Fall der Explosion in der Leverkusener Sondermüll-Verbrennungsanlage mit sieben Toten haben sich die Hinweise verdichtet, dass eine chemische Reaktion des Abfalls das Unglück ausgelöst hat. Dies hätten experimentelle Untersuchungen des Abfalls, der in dem explodierten Tank gelagert wurde, ergeben, teilte die Bezirksregierung Köln am Dienstag mit. Die Ergebnisse der Untersuchungen habe ein Sachverständiger jetzt in seinem zweiten Zwischenbericht vorgelegt.

Danach soll die chemische Reaktion mit zunehmender Temperatur zu einem rapide ansteigenden Überdruck im Lagertank geführt haben. Dieser habe trotz der vorhandenen Tank-Sicherheitssysteme nicht mehr abgebaut werden können. Die Selbsterwärmung des Abfalls verbunden mit einem Druckanstieg sei durch die Experimente bestätigt worden.

Bereits in der Vergangenheit sei dieser Abfall einer dänischen Firma in anderen europäischen Anlagen verbrannt worden. Nach Erkenntnissen der Bezirksregierung Köln habe er dort keine Unfälle verursacht. Die Bezirksregierung will jetzt weitere Untersuchungen des Sachverständigen abwarten.

London (dpa) *16:06 Uhr – Britischer Verband: CO2-Krise kann zu fehlenden Lebensmitteln führen

Wegen einer CO2-Krise in Großbritannien drohen nach Ansicht der Lebensmittelindustrie bald Versorgungsprobleme in Supermärkten und Gastronomie. Vor allem die Produktion von Hühner- und Schweinefleisch sowie von Backwaren sei betroffen, sagte Ian Wright, Chef des Lebensmittel- und Getränkeherstellerverbands FDF, am Dienstag dem Sender BBC Radio 4. «Wir haben noch etwa zehn Tage, bevor Verbraucher, Kunden und Restaurantbesucher merken, dass diese Produkte nicht vorrätig sind.»

Wegen Zehntausender fehlender Lastwagenfahrer kam es bereits zu Lücken in den Regalen. Derzeit belastet zudem ein Mangel an Kohlenstoffdioxid (CO2) die Herstellung etwa von Fleischprodukten. Das Gas wird benötigt, um Verpackungen vakuumsicher zu versiegeln. Es handle sich um eine echte Krise, sagte Wright. Die Lieferketten zur Versorgung von Supermärkten und Gastronomie stünden so stark unter Druck wie seit 40 Jahren nicht mehr.

CO2 fällt bei der Düngemittelproduktion an. Hersteller wurden aber zuletzt von den gestiegenen Erdgaspreisen getroffen. Der wichtige Produzent CF Industries legte deshalb vorerst zwei Fabriken in Großbritannien still. Nun könnte eine akute Krise abgewendet worden sein: Nach Verhandlungen mit Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng kündigte das US-Unternehmen am Dienstag an, den Betrieb wiederaufzunehmen. CF und die Regierung hatten über Finanzhilfen verhandelt.

Köln (ots) *10:02 Uhr – Nestlé, Papier-Mettler und der Grüne Punkt stellen innovatives Recyclingprodukt vor

Durchbruch beim Recycling von Folienabfällen aus dem Gelben Sack: Nestlé Deutschland, Papier-Mettler und der Grüne Punkt haben gemeinsam eine neue Schrumpffolie aus Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) entwickelt, die etwa zur Hälfte aus Rezyklaten besteht. Ein Teil dieser Rezyklate wird aus Kunststoffabfällen gewonnen, die im Gelben Sack bzw. der Gelben Tonne gesammelt wurden. Diese Post-Consumer-Rezyklate (PCR) gelten als besonders schwierig beim Einsatz für neue Folien.

Die von Papier-Mettler hergestellten Schrumpffolien werden zur Transportsicherung von Trays im Maggi-Werk Singen eingesetzt. Weitere Anwendungen sind möglich und bereits in Vorbereitung.

Den Haag (dpa) *06:48 Uhr – Shell verkauft Schiefergasvorkommen in Texas

Der Ölkonzern Shell hat für 9,5 Milliarden Dollar in bar ein Schiefergasvorkommen im US-Bundesstaat Texas verkauft und will einen Großteil der Einnahmen für Aktienrückkäufe verwenden. Das Gebiet befindet sich im Permian Basin im Westen Texas. Käufer ist die US-Ölfirma Conoco Phillips, wie Shell am späten Montagabend in Den Haag mitteilte. Sieben Milliarden US-Dollar sollen für Aktienrückkäufe verwendet werden, der Rest soll die eigene Bilanz stärken.

Der Rückkauf der eigenen Anteile laufe zusätzlich zu den bereits laufenden Programmen, mit denen Kapital an die Aktionäre fließen soll. Mit der Ölpreis-Erholung versuchen Ölkonzerne ihre Investoren zu umgarnen, in dem vorher gekürzte Dividenden wieder erhöht werden und viel Geld in Aktienrückkäufe gesteckt wird. Shell hatte erst im Juli höhere Ausschüttungen an die Aktionäre angekündigt.

Der Verkauf des Schiefergasvorkommens steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung der Behörden und soll im vierten Quartal 2021 abgeschlossen sein.

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