Newsticker September: Aktuelles aus der Prozessindustrie

Bayerisches Chemieunternehmen zahlt Mitarbeitern Impfprämie

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02.09.2021

Düsseldorf (dpa) *21:32 Uhr – Covestro plant Stellenabbau

Der Kunststoffkonzern Covestro will nach einem Bericht der «Rheinischen Post» zahlreiche Stellen abbauen. Der Dax-Konzern wolle weltweit bis zu 1700 Stellen streichen, hieß es unter Berufung auf Gewerkschaftskreise. Die Konzernspitze habe die Belegschaft entsprechend informiert. Eine Covestro-Sprecherin sagte auf Anfrage am Donnerstagabend, ein derart umfangreicher Stellenabbau sei aktuell nicht geplant. Es handele sich um einen internen Schätzwert im Zuge der laufenden Anpassung der Konzernstrukturen.

Dem Zeitungsbericht zufolge droht in Deutschland 950 Mitarbeitern oder gut 12 Prozent der hierzulande 7600 Beschäftigten das Aus. Weltweit beschäftigen die Leverkusener nach der Übernahme des Geschäfts mit Beschichtungsharzen von DSM mittlerweile rund 18.000 Menschen.

Zuletzt hatte Covestro 2018 in einem damals schwierigen Marktumfeld ein Programm zur Streichung von 900 Stellen aufgelegt. Im Rahmen der damals getroffenen Vereinbarungen will der Konzern bis Ende 2025 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Am 28. September veranstaltet Covestro einer größere Investorenkonferenz. Möglicherweise wird es dann Neuigkeiten zum weiteren Umbau des Unternehmens geben.

Ludwigshafen (dpa) *21:20 Uhr – BASF: Ölige Flüssigkeit in Ludwigshafen-Oppau niedergegangen

In der Nachbarschaft des Chemieriesen BASF im Ludwigshafener Stadtteil Oppau ist eine ölige Flüssigkeit niedergegangen. Sie sei am frühen Donnerstagabend im Umfeld der BASF-Tore 12 und 13 «in einem eng begrenzten Gebiet» festgestellt worden, teilte das Unternehmen mit. «Es besteht keine akute Gefahr für die Bevölkerung.» Anwohner würden gebeten, vorsorglich den Kontakt mit dem Stoff zu vermeiden und kein Obst und Gemüse aus dem Freien zu verzehren. «Personen können sich ungefährdet im Freien aufhalten.»

Die Menschen in den betroffenen Straßenzügen in Ludwigshafen-Oppau wurden der Mitteilung zufolge von der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen, der Werkfeuerwehr und über die Warn-Apps Katwarn und Nina informiert. Bei Katwarn hieß es: Infolge einer betrieblichen Störung seien in Teilbereichen von Oppau Schadstoffe freigesetzt worden.

Die Berufsfeuerwehr ermittele gemeinsam mit der Werkfeuerwehr und der Umweltzentrale der BASF die Ursache der Verschmutzung, teilte der Konzern mit. Innerhalb und außerhalb des Werks seien Umweltmesswagen unterwegs.

Deerfield/Chicago (dpa) *14:35 Uhr – Milliarden-Übernahme: US-Medizinkonzern Baxter will Hillrom kaufen

Nach einigem Werben scheint der Pharma- und Medizintechnikkonzern Baxter beim US-Unternehmen Hillrom mit einer erhöhten Offerte zum Zug zu kommen. Beide Firmen schlossen nach Angaben vom Donnerstag eine verbindliche Absichtserklärung für die Übernahme. Baxter zahlt demnach 156 Dollar je Aktie und lässt sich somit den Kauf des Herstellers von Krankenbetten, OP-Tischen und Patientenüberwachungssystemen rund 10,5 Milliarden Dollar (8,9 Mrd Euro) kosten. Inklusive Schulden werde Hillrom mit 12,4 Milliarden Dollar bewertet, wie die Konzerne mitteilten.

Baxter hatte nach Berichten des «Wall Street Journals» sein Angebot aufgestockt, nachdem der Konzern im Juli mit einer niedrigeren Offerte abgeblitzt war. Jetzt haben die Hillrom-Aktionäre das Wort, die genügend Anteile anbieten müssen. Die Hillrom-Aktie legte seit Juli - als es zum ersten Mal Spekulationen über eine Offerte gegeben hatte - deutlich zu. Zuletzt kostete sie 145 Dollar. Zudem fehlt noch das grüne Licht der Wettbewerbsbehörden. Dieses und die Zustimmung der Anteilseigner vorausgesetzt soll die Übernahme Anfang 2022 abgeschlossen werden.

Mit der Übernahme läuft die Konsolidierungswelle in der Medizintechnik weiter, da Unternehmen ihren Krankenhauskunden eine breitere Produktpalette verkaufen wollen. Baxter will mithilfe des Zukaufs unter anderem das Angebot digital vernetzter Medizin ausbauen und den internationalen Vormarsch von Hillrom vorantreiben. Der Konzern geht davon aus, dass die Übernahme bereits im ersten vollen Jahr die Gewinne steigen lässt.

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